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Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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der Faust auf die Tafel, dass die Becher tanzten. »Erst missachtest du meinen Befehl, und jetzt hast du auch noch die Stirn, dich hier blicken zu lassen.«
    »Warum nicht? Ist doch jetzt mein neues Heim. Ich bin gerne hier.«
    »Zumindest hat der Mann Eier in der Hose, das musst du ihm lassen«, gluckste Pierron.
    Drogo achtete nicht auf ihn. »Mein eigener Bruder hintergeht mich. Es ist nicht zu fassen.«
    »Tja, Drogo«, lachte Asclettin. »Familienleben ist nicht mehr, was es mal war.«
    »Halt dein vorlautes Maul, Asclettin. Sonst stopfe ich es dir mit Eisen«, fuhr Drogo ihn an. Dann wandte er sich wieder an Robert. »Meinst du, es ist mir verborgen geblieben, wo du dich herumgetrieben hast? Das Geschrei und Gezeter über deine Frevel ist dir vorausgeeilt. Das ganze Land redet davon.«
    »Na und?«, erwiderte Robert ruhig. »Ein Mann muss sehen, wie er zurechtkommt. Du wolltest mich mit Krümel abspeisen, die keiner will. Ich habe Besseres verdient.«
    »Und da meinst du, du darfst dir ohne meine Erlaubnis nehmen, was du willst?«
    »Was solltest du gegen ein wenig Plündern haben? Ihr habt euch doch alle hier bedient. Und das seit Jahren.«
    »Die Zeiten haben sich geändert. Das versuche ich euch Schwachköpfen hier seit langem klarzumachen.« Wütend blickte er in die Runde. Und als Pierron die Augen verdrehte, schrie er ihn an: »Auch du wirst es hoffentlich eines Tages begreifen, Pierron. Spätestens, wenn sie deinen Arsch aus dem Land jagen.«
    Pierron lachte auf. »Wer soll mich denn aus dem Land jagen? Du etwa?«
    »Sie fangen an, sich gegen uns zu verbünden. Für die Lombarden sind wir zur Landplage geworden. Und solche Alleingänge, wie der von Robert hier, die gießen mächtig Öl ins Feuer.«
    Gaitelgrima meldete sich zu Wort. Sie hatte eine angenehme Stimme, obwohl sie stark das »R« rollte. Ihr Fränkisch war fehlerhaft, aber dennoch gut verständlich. »Warum mit deinem Bruder streiten? Nutze lieber seinen starken Arm.«
    Sie blickte lächelnd zu Robert hinüber, der sich mit einer angedeuteten Verbeugung bedankte. Dass sein eigenes Weib so offen für Robert sprach, schien Drogo nur noch wütender zu machen.
    »Ein Kerl, der mich hintergeht und mit dem Feind paktiert?«, brüllte er. »Gib’s zu, Robert. Du bist zu Pandulf gelaufen. Oder etwa nicht?«
    Woher zum Teufel wusste er das, fragte ich mich. Robert aber zuckte nur mit den Schultern.
    »Der Mann hat Hilfe angeboten«, sagte er. »Das ist mehr, als du getan hast.«
    Asclettin pfiff durch die Zähne. »Du hast dich mit dieser Ratte Pandulf eingelassen? Das ist verdammt noch mal nicht gut. Der Kerl ist kein Freund von uns.«
    »Aber jetzt ist Robert wieder hier«, versuchte Gaitelgrima noch einmal zu vermitteln. »Nun könnt ihr euch versöhnen …«
    »Halt dich da raus, Weib«, schnitt Drogo ihr mit einer wütenden Handbewegung das Wort ab. »Das geht dich nichts an.«
    Gaitelgrima nahm die Zurückweisung schweigend hin, doch nicht ohne einen giftigen Blick in seine Richtung. Mit dem Einvernehmen zwischen diesen beiden stand es wohl nicht zum Besten. Auch Pierron hatte es bemerkt und grinste in sich hinein.
    Zornig maß Drogo seinen Bruder. »Du widersetzt dich meinen Anordnungen, du plünderst nach Belieben und hast Umgang mit unseren Feinden. Auch wenn du mein Bruder bist, das kann ich dir nicht durchgehen lassen.«
    Robert runzelte die Stirn. »Und was hast du vor?«
    Drogo gab seiner Leibwache ein Zeichen. »Durchsucht seine Kammer«, befahl er. »Da haben sie ihre Beute versteckt. Und bringt alles her.«
    Er hatte den Befehl kaum ausgesprochen, da umringten uns vier Mann mit nackter Klinge in den Fäusten. Woher die so schnell gekommen waren, war mir ein Rätsel. Doch dann ging mir auf, dass es geplant gewesen war, dass sie nur auf Drogos Zeichen gewartet hatten.
    Robert sprang auf. »Was zum Teufel soll das?«
    »Setz dich wieder hin, du Holzkopf!«, brüllte Drogo. »Während wir hier warten, will ich dir mal unsere Welt erklären. Und besonders auch den anderen Unbelehrbaren hier.« Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Weinkelch, bevor er weiterredete. Dass ihm dabei der Wein in den Bart lief und auf die Tunika tropfte, schien ihn nicht zu stören. »Als die apulischen Lombarden für unsere Hilfe gegen Byzanz nicht bezahlen wollten, da haben wir uns den Lohn selbst geholt. Das war mehr als gerechtfertigt. Aber inzwischen hat es überhandgenommen.«
    »Wer sagt das?«, warf Pierron ein. »Dein neuer Freund, der

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