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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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Hawaiihemd in seinem offenen Schlachtschiff durch die Straßen der Stadt der Engel. An der ersten Ampel schielte er zu einer zutiefst vernachlässigten Lady hinüber, und während sie warteten, schauten sie sich tief in die Augen, so tief, dass sich Jack von ihrem Blick ermuntern ließ, den Lappen auszufahren. Er brachte ihn allmählich in Schwung, wurde immer schneller, bis er endlich schnell wie ein Kolibri schlug und die Lady in heiße Verzückung geriet. Gegen alle Verkehrs- und Anstandsregeln verließ Jack sein eigenes Schiff und dockte bei der Lady im offenen Buick an, und weil sie ja beide Terminstress hatten, schleckte er sie gleich an der Ampel, zum Aufwärmen gewissermaßen, und bald waren die vernachlässigten Ladys von halb Los Angeles auf ihren Beinen, um zu dieser Kreuzung zu strömen und zu sehen, was Jack dort anrichtete. Dieser Film hieß Jack schleckt sie alle! und hatte eindeutig mehr Drive, mehr Handlung und mehr Zunge als alle anderen Zungenpornos davor. Jack schleckt sie alle! begründete Jacks Ruhm, und auch wenn das heute für die moderne Jugend schwer vorstellbar ist: Der Film hielt über 90 Minuten die Spannung, und man konnte sich darauf verlassen, dass es am Ende gut ausgehen und alle Ladys an dieser Kreuzung zu ihrem glücklichen Ende kommen würden, und zwar so laut, dass es wirklich alle hören konnten: „Jaaaaaaaaa, Jack! Ich komme!“
    Bald hatte ich von allen Kunden in Willi’s Pornhouse die meisten Jack-Schleck-Filme gesehen und kannte sie wirklich alle auswendig. Also nahm mich Willi das Schwein eines Tages zur Seite, weil ihm meine robuste Natur aufgefallen war und mein neugieriges Wesen, und er sagte: „Rock! Du weißt doch von uns allen mittlerweile am besten, wie es geht.“
    Ich war geschmeichelt und fragte: „Meinst du jetzt das Schlecken, oder was?“
    Er aber holte mich auf den Boden zurück und sagte: „Ich meine das Überwachen!“
    So war ich in die Sache mit dem Überwachen hineingerutscht wie die Scheiße in den Kanal. Willi das Schwein hatte nämlich begonnen, sich ganz nach Hausfrauenart die Frage zu stellen, was denn sein Herzliebchen wohl so trieb, während er in seinem Kino Pornos zeigte. Same old story!
    Ich überlegte ein paar Zigaretten lang, ob ich das Zeug zum Privatdetektiv hatte. Aber schließlich zog ich mir ein rotes Hawaiihemd über und die grün-gelbe Brasilien-Trainingshose WM-Team 78, ich setzte mir eine Ray-Ban-Brille auf die Nase, kämmte das Haar ordentlich zurück und schlüpfte in die Sandalen. Die Welt sah die Geburt eines neuen Superschnüfflers.
    Willi schickte mich los in Richtung der Stadtrandvilla, wo sein Herzliebchen ihre einsamen Tage in einsamen Sommern vertrödelte.
    Eifersuchtsdelikte waren die Butter auf dem Brot jedes Privatdetektivs und Scheidungsangelegenheiten die Marmelade, auch wenn sich viele heute einfach nur scheiden lassen, ohne den anderen vorher groß beschatten zu lassen und Beweise für einen Scheidungskrieg im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu suchen und dann groß um die Kohle zu streiten. Die Liebe verwelkt heute einfach wie eine Blume, das war’s. Oder man schießt sich überhaupt gleich über den Haufen, ganz ohne Stil.
    Was ich aber damals dort draußen in Willis Stadtvilla beobachten konnte, das war nichts anderes als berührend. Herzliebchens Tage waren einsam und langweilig, sie las Hefte am Pool und trank Drinks unter dem Sonnenschirm. Sie tat mir leid, und während der Überwachungen legte ich mehr und mehr meine Tarnung ab und rückte näher an sie heran, sodass sie mich schließlich sehen konnte und mich auf einen Eistee einlud. Sie dachte, ich sei der Gärtner des Nachbarn. Wir machten es uns gemütlich, und ich rutsche auf der Couch ein wenig näher an sie heran, und obwohl es ganz schön knisterte zwischen uns, wies sie mich schweren Herzens zurück. Sie sagte: „Du bist ein verdammt heißer Hengst, Rock, aber ich liebe nur einen.“ Dann hauchte sie mir ein „Farewell my darling!“ hinters Ohr. Das hatte sie mal irgendwo im Fernsehen gesehen, dass die da „Farewell my darling“ sagten, wenn man sich schweren Herzens von jemandem für immer verabschieden musste, und auch mein Herz war schwer, als ich ging.
    Von all dem berichtete ich Willi natürlich nur den wesentlichen Teil, als ich ihm sagte: „Willi, sie liebt nur dich.“
    Er fragte: „Ist das wahr, Rock?“
    Und ich sagte: „Hier kannst du mich hineinstechen, wenn es nicht wahr ist!“ Dann zeigte ich mit dem ausgestreckten Finger

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