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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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schrie: „Hildchen, bitte tu’s nicht!“
    Da hielt sie plötzlich inne und schaute mich verwirrt an. Ausnahmsweise hatte ich mal die richtigen Worte gefunden, denn sie fragte: „Woher kennen Sie meinen Namen?“ Ich sagte: „Wollen wir uns nicht duzen?“
    Ich richtete mich auf, umfasste sie an den Beinen und schulterte sie wie einen Teppich. Zwar strampelte sie wie verrückt, aber ich hatte sie mit der einen Hand gut im Griff, und mit der anderen sperrte ich das Pornhouse auf.
    Dort setzte ich sie an einen Tisch im Foyer, ging hinter die Bar und holte zwei Gläser für uns, dabei fragte ich: „Whisky?“ Und sie sagte: „Doppelt!“
    Ich setzte mich ihr gegenüber, und als ich so dasaß, mit gespreizten Beinen, die Hand in der Hose, Zigarette im Mund und ein Glas in der Hand, machte etwas in ihr Klick. Sie sagte: „Ich hab’ dich doch schon mal irgendwo gesehen.“
    Ich erklärte ihr, wo. Und als ich ihr erzählte, dass ich sie im Auftrag ihres Mannes überwacht hatte, da entwich plötzlich die ganze Wut aus ihrem Körper, und sie fragte: „Herschel ist eifersüchtig?“
    Ich sagte: „Und wie!“
    Frauen waren ja empfänglich für die ganz großen Liebesbeweise, da waren sofort Tränen der Rührung im Spiel, so auch jetzt. Ich reichte ihr eine Serviette und sagte: „Lass es ruhig raus. Und dann erzähl mir bitte, was du dort oben mit diesem Rott zu schaffen hattest.“
    Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und fing mit dem traurigsten Thema an: „Unserer beider Lebensuhren ticken, Herschel und ich werden nicht mehr lange leben ... Ach!“
    Was sollte man dazu sagen? Sie weinte und fuhr schließlich fort: „Wir sind alt und gebrechlich, aber ich habe immer alles getan, um den Abwärtstrend zu stoppen und attraktiv für ihn zu bleiben. Deswegen war ich immer wieder in dieser Schönheitsklinik im 19. Bezirk, wo ich mir die Titten habe richten lasen und alles andere auch.“
    Ich fragte: „Noch einen?“
    Sie sagte: „Noch einen Doppelten! Jedenfalls lernte ich dort vor ein paar Monaten diesen Rott kennen. Es ist doch so, man sitzt beim Mittagessen beisammen, beim Abendessen, nachmittags am Gang beim Kartenspielen, trifft sich im Garten beim Spazierengehen, man tauscht Karten aus und erzählt: Ich bin Malerin, ich bin Gattin, ich bin in der Wurstbranche, ich bin Anwältin, so halt. Daran musste er sich erinnert haben, denn vor ein paar Tagen rief er mich an. Als ich ihn traf, erzählte er mir von seiner Krankheit, und wie er sich die seiner Meinung nach zugezogen hatte.“ Sie fragte: „Weißt du, wie?“
    Und ich nickte.
    „Er war mit dem Resultat sehr zufrieden, seinen Worten zufolge sah er ganz proper aus.“
    „Das kann ich bestätigen“, sagte ich. „Ich hab’ sein Arschloch gesehen, und von Braun war da keine Spur mehr.“
    Das war doch mal was anderes als diese ganzen elenden „Wie geht es dir – danke, ganz gut“-Gespräche, bei denen man einfach nie in die Tiefe ging. Sie erzählte weiter: „Er wollte, dass ich für ihn die Klinik verklage, aber ich ekelte mich vor ihm, du weißt doch, wo er politisch stand.“
    „Ja.“
    „Jedenfalls lehnte ich seinen Fall ab, ich ließ ihn einfach sitzen und ging. Das hast du ja gesehen.“
    „Das hab’ ich. Und dann?“
    „Nachdem ich von Rott weggefahren bin, war ich zwei Stunden im Fitnesscenter, und auf dem Stepper dachte ich plötzlich an Herschel und mich und an die Kosten für die Überführung.“
    Ich fragte: „Welche Überführung?“
    Sie sagte: „Rocky! Wir werden nicht mehr lange leben. Und wir wollen in Israel begraben liegen, nebeneinander, wie Liebende. Aber das kostet Geld!“
    Von ihr ließ ich mir sogar das „Rocky“ gefallen, also fragte ich nur: „Was ist denn mit Herschels Ersparnissen? Er hat gesagt, er scheißt mich zu mit Geld, wenn ich dich überwache!“
    „Ersparnisse? Herschel hat doch sein ganzes Geld mit Huren und diesen ekelhaften Filmen durchgebracht, und meine OPs waren auch nicht ganz billig. Mein Gott, ihr seid solche Schweine!“
    „Tja.“
    Ich schämte mich durchaus ein bisschen, aber halt nur ein bisschen. Man musste in meinem Alter schon zu dem stehen, was man machte und wofür man sich interessierte. Und wir interessierten uns nun mal für gute Filme.
    Sie erzählte weiter: „Herschel möchte einfach nicht in dieser braunen Erde begraben liegen, nicht mit diesen ganzen braunen österreichischen Arschlöchern zusammen.“
    „Herschel hasst braune Arschlöcher!“
    „So sehr sogar, dass er

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