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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hat, den MI6. Der Mann, der ihn erschossen hat, ist ein Terrorist. Die britische Polizei braucht unter Umständen Jahre, um die ganzen Verflechtungen zu entwirren, und während sie damit beschäftigt ist, wird das Sterbenweitergehen, das ist so sicher wie das Amen im Gebet. Gelingt es diesem Mann, den Gegenstand in meiner Tasche in seinen Besitz zu bringen, bedeutet das den Tod von vielen Tausend Menschen.«
    Er schwieg. Sie ebenfalls. Er hatte sie in seine Welt gezerrt, eine Welt, in welcher sie sich so fremd fühlten, wie er sich wahrscheinlich in ihrem Kirchlein.
    »Ich muss mir Ihr Auto leihen und Sie bitten, mir zu helfen, den Geländewagen zu verstecken, in dem ich gekommen bin. Wenn Sie einen Platz wissen, wo er bis in alle Ewigkeit nicht gefunden wird, um so besser.«
    »Warum fahren Sie nicht damit weiter?«
    »Die Windschutzscheibe ist zerbrochen. Ich lasse Ihren Wagen auf dem Parkplatz am Flughafen stehen. Ich rufe an, sobald es geht, um die Nummer der Parkbucht durchzugeben. Mir ist bewusst, dass ich viel von Ihnen verlange, aber mir brennt die Zeit auf den Nägeln. Also, würden Sie mir helfen?«
    Er ließ den Vorhang los und drehte sich um. Die beiden Alten schauten auf ihre gefalteten Hände. Angus betete. Leise erst, dann mit lauter Stimme, bat er Jesus, Jack zu beschützen, und flehte Gottes Zorn auf die Köpfe von Mördern und Terroristen herab. Nach dem inbrünstigen Amen hob er den Blick. Jahrhunderte presbyterianischen Widerspruchsgeists glommen in seinen Augen.
    »Es ist nicht mehr viel Benzin im Tank«, sagte er, »aber bis Inverness wird es reichen. Wohin geht es von da aus?«
    »Ich halte es für besser, wenn Sie es nicht wissen, für den Fall, dass Sie von der Polizei verhört werden. Nicht weit von der Hütte liegt ein Toter, aber wenn es noch mehr Schnee gibt, findet man ihn vielleicht erst im Frühjahr.«
    »Das können Sie nicht ernst meinen«, empörte sich Alisa. »Es wäre eine schreckliche Sünde, einen Verstorbenen die ganze Zeit in der Wildnis liegenzulassen, unbestattet.«
    »Betet für seine Seele. Ich werde mich mit seinen Angehörigen in Verbindung setzen, und zweifellos wird man jemanden schicken, der ihn heimholt.«
    »Wenn das so ist, warten wir«, meinte Angus. »Was soll ihm Böses widerfahren, unter dem Schnee, in der Einsamkeit. Ihren Wagen versenken wir noch, bevor es hell wird, im Loch Ness. Bei Foyers, da geht es tief hinunter.«
    Jack lächelte, zum ersten Mal seit seiner Ankunft. Loch Ness hatte eine durchschnittliche Tiefe von zweihundert Metern und konnte sämtliche Range Rover der Welt schlucken, ohne zu rülpsen. Vorausgesetzt, Nessie fühlte sich nicht gestört.
    Während Angus seinen alten Volvo startete, um den Innenraum und den Fahrersitz anzuwärmen, setzte Jack sich in den Range Rover, um ihn von der Straße wegzubringen. Hinter dem Haus gab es ein baufälliges Gebäude, das einmal als Scheune gedient hatte; dort stand er vorläufig sicher und vor Blicken geschützt. Angus versprach, sich nachher gleich um den Wagen zu kümmern. So weit nördlich ging die Sonne erst gegen 8.30 Uhr auf. Nach Foyers war es nur ein Katzensprung. Kein Grund zur Eile. Jack fürchtete, der Mörder könnte noch Komplizen haben, doch er sagte nichts, um die Gilfillans nicht noch weiter zu beunruhigen.
    Er hätte sie zum Abschied gern umarmt, doch in ihren Augen wäre das eine plumpe Vertraulichkeit gewesen. Jack hatte schließlich viele Jahre in Ägypten gelebt und ein wenig von seiner britischen Steifheit abgelegt. Sie hingegen hatten in ungeheizten Kirchen gestanden und die düsteren Psalmen des Nordens skandiert. Ein Händeschütteln stellte in diesen Kreisen das Höchstmaß an Intimität dar, und selbst auf der Schwelle ihres eigenen Zuhauses hielten sie an diesen Prinzipien fest. Ailsa reichte ihm ein Paket Käsesandwichs, die sie in der Küche gemacht hatte, und eine Thermosflasche mit heißem Tee.
    »Gott sei mit Ihnen auf allen Wegen«, sagte Angus. Ailsa wiederholte den Segensspruch auf Gälisch.
    Jack wären fast die Tränen gekommen; er fühlte sich tief bewegt von ihrer schlichten Güte. Er hoffte, dass ihr Gott sie beschützte, so wie sie es verdienten.
    »Bleiben Sie im Haus«, sagte er. »Öffnen Sie niemandem. Sobald Sie den Wagen versenkt haben, denken Sie sich einen Vorwand aus und besuchen irgendwelche Freunde oder Verwandten. Kommen Sie frühestens nach einer Woche zurück. Bis dahin sollte die Gefahr vorüber sein, aber gehen Sie kein Risiko ein.«
    Sie

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