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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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witzig an einer Universität ein und schlägt einen Professor dazu breit, sie als Studentin aufzunehmen. Psychologie natürlich, was sonst?
    Andere Geschichten befassen sich mit der Vermietung von Körpern an Leute, die es sich leisten können (»Gemurkel«), der plötzlich einsetzenden Liebe zu einem Stück Software (»Elisa«), den Gefahren von moralischen Überlegungen in einer geldgetriebenen Welt (»In der Finsternis«) und den schwerwiegenden Folgen von unterschiedlichen Geschwindigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen (»Slomo«).
    Vom Internetportal deutsche-science-fiction.de wurde Heidrun Jänchen als »berüchtigt für ihre kompromisslose Social Fiction« bezeichnet. Mit diesem hervorragenden Erzählungsband ist sie auf dem besten Weg, noch viel berüchtigter zu werden.
    Karsten Kruschel

GEORG JANSEN
    DOPPELTE MENSCHEN
    Roman  ·  Edition Fischer, Frankfurt/M. 2012  ·  74 Seiten  ·  € 9,80

    Es ist einerseits erfreulich, dass in kleinen Eigenverlagen oder sogenannten Bezahl-Verlagen Autoren abseits des Mainstreams die Chance haben, gute Geschichten zu veröffentlichen, zumal wenn sie diese in der oft nicht in Verlagsprogramme passenden SF-Sparte ansiedeln. Andererseits leisten sich solche Verlage oft keine Lektoren, wodurch die Storys oft genau so, wie sie geschrieben wurden, an die Öffentlichkeit gelangen, also in eigenwilliger Grammatik, mit zu vielen Längen und uninteressantem Inhalt. Alle drei Befürchtungen treffen bei Georg Jansen nicht zu: Sein Deutsch ist tadellos, der Roman ist in seiner Kürze eigentlich eine Erzählung, und inhaltlich werden zahlreiche spannende Themen angesprochen – etwa die Klonierung von Menschen oder die sich im Zuge des Klimawandels verändernde Erde.
    Als dem Journalisten Mike Reinhardt im Jahr 2028 Unterlagen zugespielt werden, in denen von einem groß angelegten Klonprojekt berichtet wird, führen ihn seine Recherchen nach Kolumbien, wo er nicht nur auf eine sympathische Informantin, sondern auch böse Gegenspieler trifft. Der weitere Handlungsverlauf folgt den aus Ökothrillern bekannten Mustern (Kampf gegen den Politik-Militär-Industrie-Komplex) und wirft immer wieder Schlaglichter auf heutige und daraus extrapolierte wissenschaftliche Errungenschaften.
    Der Sprachduktus reicht jedoch nicht an die berühmteren, US-amerikanischen Vorbilder heran, sondern bleibt (man merkt, dass Jansen laut Klappentext als Beamter arbeitet) stets ein wenig lehrerhaft, moralisch allzu sehr wertend und in literarischen Klischees verhaftet. Sei es, dass darin Männer den Frauen hin und wieder »erklärend« kommen, wenn etwas kompliziert wird; oder dass allzu oft entrüstet auf die »Irrungen der Wissenschaft« hin geklopft wird – der Text folgt zu sehr dem Gestus des Wutbürgers, statt den Handelnden mehr Tiefe zu geben, um auch die Motivationen der »Gegenseite« besser verstehen zu können. Alles in allem eine bemühte, engagierte Geschichte, die sicherlich einen guten Einstieg für SF-Neulinge ins Thema »Biotechnologie der Zukunft« darstellt.
    Uwe Neuhold

REINHARD JIRGL
    NICHTS VON EUCH AUF ERDEN
    Roman  ·  Carl Hanser Verlag, München 2012  ·  512 Seiten  ·  € 27,90

    Es ist keine originelle, aber eine immer wieder aufs Neue bereichernde und überraschende Einsicht, dass gerade das künstlerisch Krude, zu arg Gewollte, Heterogene, jedenfalls nicht rund, süffig und unangreifbar Meisterwerksmäßige besonders viel Spaß macht und außerdem zu Erkenntnissen und Horizonterweiterungen führt, von denen ästhetischer Gediegenheit verpflichtete Werke kaum ahnen lassen. »Nichts von euch auf Erden«, der neueste Roman des produktiven Büchner-Preisträgers Reinhard Jirgl, gehört im allerbesten Sinne zu dieser ungefähren Kategorie des Inspirierend-Irritierenden, bei dem es im Zweifelsfall überhaupt keine Rolle spielt, wie laut es mitunter im Gebälk knirscht. Mit dem Genre der Science Fiction mehr oder weniger vertrauten Leuten mag etwa zügig die (angesichts der Zielgruppe: verständliche) Verdruckstheit auffallen, mit der sich Waschzettel- bzw. Klappentext dieses hübschen Hanser-Buchkörpers um den Terminus »Science Fiction« herumdrücken, obwohl es sich hier um einen waschechten Science-Fiction-Roman handelt, nämlich um eine äußerst pessimistische Dystopie und Mars-Fiktion. Die hemmungslos grausamen Misshandlungen der Menschheit an sich selbst und ihrem Heimatplaneten führt im 23. Jahrhundert zur Besiedelung von zunächst Mond und dann

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