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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Und eigentlich erzählt Vaughan nur einmal mehr die Geschichte von Romeo und Julia, verpackt in einen intergalaktischen Krieg. Aber das alles ist eben auch packend, authentisch, temporeich, frech, witzig und sympathisch ohne Ende.
    Zudem spielt Saga auf exotischen Welten, die Abenteuer und Gefahren – und somit die Ausgangslage für diverse Dramen – praktisch mit der örtlichen Photosynthese ausatmen, derweil die Parteien des eben erwähnten Krieges ihren Konflikt überall austragen, außer auf ihren Heimatplaneten. In diesem verheerten All von beiden Seiten und einigen der besten Kopfgeldjägern des Universums gejagt zu werden und als Kür auch noch ein Neugeborenes heil durchbringen zu müssen, ist wirklich eine Herausforderung, egal ob man ein bisschen zaubern kann oder der Babysitter ein Geistermädchen ist. Kein Wunder, dass der Raketenschiffwald mit seinen intelligenten natürlichen Raumschiffen ein verlockender Zielort für unsere fahnenflüchtigen Eltern ist, die alles tun, um jenseits der Fronten zu überleben und ihre süße kleine Tochter, der Vaughan in einem Anfall von Genialität im Übrigen die Narration anvertraut hat, aus der Gefahrenzone zu kriegen. Durch den Schwur, aller Gewalt zu entsagen, und aufgrund der Vorurteile gegenüber einer Mischlingsehe in diesen Zeiten des Krieges wird die Flucht durch die Galaxie freilich nicht gerade leichter …
    Vaughans abwechslungsreiche, angenehm reife und ungekünstelte Science-Fiction-Story in stimmungsvollen Bildern mit prächtigen Farben, ganz schön viel Freizügigkeit und massig Emotionen einzufangen, obliegt Zeichnerin Fiona Staples ( Mystery Society , North 40 ), deren Stil hervorragend zu Vaughans Erzählweise und seinen gewagten Einfällen passt. Staples zaubert die plakativen Sexszenen mit adeligen Robotern, die Monitore als Köpfe haben, genauso spielend aufs Papier wie etwa die Geburtsszene ganz am Anfang dieser prächtigen neuen Comic-Saga, von der man sich wünscht, dass sie so lange weiterläuft, bis Vaughan und Staples die Ideen und die Lust ausgehen – was noch eine ganze Weile und ein paar Planeten dauern dürfte.
    Allerdings ist zu hoffen, dass die Serie am Ende nicht nur auf ihre außerirdischen Tabubrüche reduziert wird. Saga ist schließlich so viel mehr – unter anderem der derzeit mit Abstand beste Science-Fiction-Comic in den unendlichen Weiten.
    Christian Endres

WARREN ELLIS/GARRIE GASTONNY
    SUPERGOD
    Panini, Stuttgart 2012  ·  136 Seiten  ·  € 16,95
    Supergod ist eine Alternativwelt-Geschichte. Sie erzählt von einem Krieg aller gegen alle, in dem die Haupt- und Erstschlagwaffen keine Bomben sind, sondern messianische Überwesen.

    Ellis und Gastonny erzählen ihre Geschichte aus der Retrospektive: Die Apokalypse zieht auf, die Welt endet, und Simon Reddin, einer der Wissenschaftler, die in der Götterwaffenforschung tätig waren, berichtet, wie alles gekommen ist: »Einen mündlichen Bericht über unser Ableben. Vielleicht gefällt das in ein paar Milliarden Jahren ja ein paar hochentwickelten Kakerlaken … Tut mir leid, wenn ich Stuss rede. Die letzten Tage waren anstrengend, und ich zünde mir jetzt eine ziemlich große Marihuana-Zigarette an.«
    Da alles unrettbar verloren ist, kann es ja losgehen – Supergötter!
    »Die ganze Religionsgeschichte dreht sich nur um unseren Versuch, fantastische Wesen zu basteln, die die Welt retten«, so die durchaus religionskritische These, die Mr. Reddin seinem Bericht als Prolog vorausschickt.
    Die Nationen basteln, schnitzen, klonen sich ihre Metawesen selbst. Wir erfahren, dass es (in jener Alternativwelt) dem britischen MI 6 gelungen ist, Kopien der Raketenpläne Wernher von Brauns anzufertigen und ein Raumschiff ins All zu schicken. Im Jahr 1955 ist es so weit. Zwei Männer, eine Frau jagen durchs Weltall; die Abschirmung des Schiffes ist suboptimal, Raumstrahlung, kosmische Sporen & Simsalabim durchdringen die Wandung – und, voilà!, »unsere drei Astronauten waren zu einer fremdartigen mykologischen Masse verschmolzen«.
    Und die britischen Wissenschaftler tun im Angesicht dieses Dreigestirns, was man von Wissenschaftlern erwartet (jedenfalls in dieser Alternativwelt): Sie fallen vor dem Schmelzpilzwesen auf die Knie und onanieren.
    Nun wollen auch andere Staaten einen eigenen Gott, mindestens aber einen lokalpatriotischen Übermenschen haben, zumal die Inder. Warum? »Indien stand wirklich unter Druck. Wohin mit all den Menschen? Wie sollte man verhindern, dass

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