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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesagt 1973, versucht nun Javier ein Clown zu werden und zwar ein trauriger. Im kleinen Zirkus, der ihn anheuert, regiert der nur auf der Bühne lustige Clown Sergio, der privat ein depressiver Säufer ist und mit Vorliebe seine Freundin Natalia krankenhausreif prügelt. Natürlich verliebt sich Javier in Natalia und will sie retten, doch deren Gefühle für Sergio sind trotz allem groß. Eigentlich würde diese Konstellation für eine dramatische Geschichte ausreichen, doch irgendwann, als man sich schon zu fragen beginnt, was der auf die Franco-Diktatur anspielende Prolog für eine Funktion hatte, tauchen die Generäle wieder auf. Arg willkürlich vermischt de la Iglesia nun das Schicksal des zunehmend wahnsinniger werdenden Javier, der sich sein Gesicht verätzt und nicht nur äußerlich zunehmend zum Biest wird, mit den Generälen der Militärdiktatur, die in Herrenhäusern Spaß haben und auf die Jagd gehen. Stilistisch ist das wie immer bei de la Iglesia souverän gemacht, voller schöner Einfälle und mal poetisch, mal bizarrer Momente. Doch die Metapher vom Mad Circus , der das ganze Land zunehmend in den Wahnsinn treibt, erscheint viel zu aufgesetzt, um als relevanter Kommentar über die moralischen Folgen einer Diktatur durchzugehen.
    Michael Meyns

MANIAC
    Frankreich/USA 2012   ·  Regie: Franck Khalfoun   ·  Darsteller: Elijah Wood
    ★★★✩✩✩
    Ende der Siebzigerjahre war New York am Ende, die Kassen der Stadt leer, die Mordrate gigantisch, zentrale Orte der Stadt ein einziger Moloch aus Drogen und Prostitution. Was für die Menschen eher unschön war, inspirierte die Kunst. Filme von Taxi Driver über The Wanderers bis Escape from New York beschrieben einsame Rächer, die die Straßen säuberten, Gang-Konflikte und Manhattan als großes Gefängnis. Ganz am Ende dieser Entwicklung drehte William Lustig 1980 den legendären Slasher-Film Maniac , in dem ein schizophrener Italo-Amerikaner des Nachts Frauen skalpiert.

    Dreißig Jahre nach Entstehung beeindruckt der Original- Maniac weniger durch seine Brutalität als durch seine durch und durch versiffte Atmosphäre, die eine vergammelte Metropole zeigt, wie sie heute nicht mehr vorstellbar ist. Und das ist der erste große Unterschied zwischen Lustigs Original und dem nun ins Kino kommenden Remake, das von Alexandre Aja produziert und von Franck Khalfoun inszeniert wurde: So sehr man sich auch bemüht, so viel skalpiert und erstochen wird, der 2012- Maniac wirkt stets glatt und geleckt. Zum einen liegt das am Unterschied zwischen grobkörnigem 16-mm-Film und dem heutigen ultrascharfen Digitalbild, nicht zuletzt aber an den Hauptdarstellern: Im Original wuchtete der eher bedingt attraktive Joe Spinell seinen übergewichtigen Körper durchs Bild, im Remake wird der schizophrene Serienkiller von Elijah Wood gespielt. Der hat zwar in Filmen wie Hooligan oder Sin City schon seine dunkle Seite angedeutet, dennoch fällt es schwer, in ihm nicht den kleinen Hobbit Frodo zu sehen, der um seinen Ring bangt.
    Da wirkt es immer wieder unfreiwillig komisch, wenn seine Figur Frank in bester Norman-Bates-Manier mit der verstorbenen Mutter spricht oder seine erkleckliche Sammlung an Schaufensterpuppen (für die er die Skalps beschafft) mit schönen Kleidern aufhübscht. Und das alles, obwohl man Woods Gesicht kaum zu Gesicht bekommt: Denn um quasi unmittelbar in den Kopf eines Psychos einzudringen, wird konstant die Perspektive des Killers eingenommen. Mit seinen Augen fährt man durch L. A. – ein neuer Schauplatz, der perfekt zum glatten Look passt –, hat Sex, mordet. So wenig zwingend die eingeschränkte Perspektive auch ist, so verstörend ist ihr Effekt in vielen Momenten. Weniger in den Gewaltszenen (das Skalpieren wirkt eher albern als abstoßend) als in den langen Phasen der Verfolgung, Beobachtung, des Heranpirschens an neue Opfer. In diesen Momenten entwickelt Maniac einen bemerkenswerten Sog, unterstützt von pulsierender elektronischer Musik, die manche inhaltliche Schwäche vergessen lässt.
    Michael Meyns

THE MAN WITH THE IRON FISTS
    USA 2012   ·  Regie: RZA   ·  Darsteller: RZA, Russell Crowe, Lucy Liu
    ★★★★✩✩
    In den Achtzigerjahren konnte man sie selbst im ZDF regelmäßig bewundern: Martial-Arts-Filme. Meist in Hongkong gedrehte Epen, in denen bizarr verschachtelte Rachegeschichten erzählt wurden, mit markerschütternden Schreien gekämpft wurde und das Blut in Fontänen spritzte. In der zeitgenössischen

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