Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

sondern hallen auch weiterhin durch die Geschichte nach. Genau diese Entscheidungen machen das Spiel dann auch so ansprechend. Denn obwohl das Ende – egal welche Wahl in einzelnen Situationen getroffen wurde – nicht viel Raum für Variation lässt, sind es während der fünf Episoden eben diese Freiheiten, auf verschiedene Situationen nach eigenem Belieben zu reagieren, die einzigartig sind.
    Obwohl von manchen Kritikern als »Illusion der Wahlfreiheit« beschimpft, haben diese Entscheidungen einen unmittelbaren Einfluss auf die Stimmung innerhalb unseres Grüppchens Überlebender und können die Dynamik zwischen den einzelnen Personen schnell verändern. Zusammen mit atmosphärischem Cell-Shade-Look und packen der Geschichte erweist sich TWD:TG als höchst gelungenes Adven ture, das weit mehr ist als eines der wenigen geglückten Comic-Spiele. Die Entscheidung, das Spiel in einzelne Episoden unterteilt auf den Markt zu bringen, erwies sich im Nachhinein als so klug wie erfolg reich und wird wohl auch in Zukunft Schule machen. Gegenüber der im zweiten Quartal erschienenen Konsolenversion ändert sich auf der iOS-Version wenig, nur die Steuerung erweist sich in manchen Situationen auf den Touchscreen-Geräten als umständlich, trübt den ansonsten tollen Eindruck aber kaum.
    Gerhard Maier

TRANSFORMERS: UNTERGANG VON CYBERTRON
    Activision  ·  Action  ·  PC, Xbox 360, Playstation 3
    ★★★★★ ✩

    Die knallbunte Comic-Umsetzung Transformers: Untergang von Cybertron setzt vor allem auf brachiale Dauer-Action. Die Hintergrundgeschichte beleuchtet dabei die Ereignisse um den Untergang von Cybertron, Heimatplanet der Transformer-Roboter. Im Zentrum der Handlung steht wie immer der Kampf der Autobots gegen die Decepticons.

    Der Spieler erlebt eine Zeit der Veränderungen. Das sicher geglaubte Gleichgewicht der Kräfte droht auseinanderzubrechen. Die Ursachen dafür sind fast schon profan. Die Ressourcen von Cybertron neigen sich ihrem Ende zu und ein erbitterter Kampf um die verbliebenen Energievorräte bricht aus. Bei den Kämpfen kommt es vor allem auf Geschick und den richtigen Einsatz der jeweiligen Transformerform an. Im rasanten Spielverlauf schlüpft der Spieler in so bekannte Transformer-Charaktere wie Bumblebee, Megatron, Cliffjumper oder den Mechriesen Optimus Prime.
    In den abwechslungsreich in Szene gesetzten Handlungsschauplätzen ist ständig etwas in Bewegung. Roboter, Raumschiffe und Energieladungen jagen durch den Raum. An fast jeder Ecke explodieren technische Anlagen. Mächtige Bauwerke stürzen in sich zusammen. Auch die Gestaltung der einzelnen Mech-Modelle weiß zu überzeugen. So zählen die Morph-Animationen der Mechs zu den grafischen Highlights des Spiels. Alles in allem bietet Transformers: Untergang von Cybertron ein wirklich gutes Spielgefühl. Schicke, auf der Unreal-3D-Engine basierende 3D-Grafik, fette Sounds und spannende und bisweilen recht fordernde Kampfeinsätze machen das Spiel zum bisher gelungensten Teil der Serie.
    Gerd Frey

UPLINK
    Introversion Software  ·  Simulation  ·  iPad, Android
    ★★★★★ ✩
    Alte Spiele oder Spiele-Franchises mit Facelift versehen für Mobilgeräte neu aufzulegen, liegt so nahe, wie es auch schwierig ist – bitterböse Reviews zu all den unzureichend an die Anforderungen der Fans angepassten Portierungsversuchen zeugen davon. Doch neben den Titeln großer Spieleentwickler finden sich immer wieder auch Indie-Schätze wie Uplink vom britischen Introversion Studio. Die größten Stärken des Spiels – bereits 2001 erschienen – zeigen sich schon nach wenigen Minuten: Gerade werden wir noch auf dem Startbildschirm mit nüchternem Design begrüßt, da empfängt uns schon eine Willkommensbotschaft der fiktiven Uplink Cooperation, die uns auf unseren neuen Job einstimmt – Hacker.

    In einer Mischung aus tatsächlichem PC-Jargon und den typischen Hackermythen Hollywoods besteht das Ziel des Spiels darin, sich eine erfolgreiche Karriere aufzubauen, indem wir auf fremden Servern Daten manipulieren, durch Archive stöbern und unseren Teil zum weltweiten Cyberkrieg beitragen, der zwischen einer Handvoll Organisationen ausgetragen wird. Einziges Mittel dazu ist ein karger Desktop mit Miniatur-Weltkarte, um unsere Verbindungen zu routen, eine Handvoll Programmsymbole und eine E-Mail-Inbox. Von dieser Schaltzentrale aus gilt es nun stetig komplexer werdende Aufträge zu erfüllen, die genug Geld in die Kasse bringen, damit man