Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

sich die stets bitter benötigten Hardware- und Software-Upgrades leisten kann, die es dann erlauben, prestigeträchtigere Jobs anzunehmen. Die grundlegenden Mechanismen werden zu Beginn noch kurz erklärt, anschließend ist der Spieler auf sich allein gestellt und muss sich nun den Kopf darüber zerbrechen, wie er wohl am besten Stimmanalysen, dreifach verstärkte Firewalls oder störende Proxys überlistet. Planung und hohe Konzentration sind dabei wichtig, denn Uplink vergibt keine Fehltritte. Wer sich beim Eindringen in die Datenbank von Interpol erwischen lässt, weil er die piepsenden Warntöne des Tracers ignorierte oder vergessen hat, sein Log mit bearbeiteten Dateien nach getanem Job zu löschen, und damit die Fahnder auf seine Spur bringt, wird gefeuert: kein Speicherstand zum Laden, kein »Continue?« – nur die Möglichkeit des Neustarts.
    Und Fehler macht jeder: Den Countdown zum Disconnect bis zur letzten Sekunde herausgezögert? Die weltweite Verbindungsroute zu kurz gewählt? Schon droht das Ende von Herrn Superhacker. Frustriert dieser Ansatz? Sicher, aber er fordert auch heraus und hat dabei stets ein überzeugendes Argument parat, den nächsten Charakter zu entwerfen und in die Netzwelten abzutauchen: Die Nähe zwischen Spielthema und Medium ermöglicht eine willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit dank beispielloser Immersion.
    Gerhard Maier

XCOM: ENEMY UNKNOWN
    2K Games  ·  Strategie  ·  PC, Mac, Xbox 360, Playstation 3
    ★★★★★ ✩

    Mit XCOM lässt 2K Games eines der faszinierendsten Alien-Invasions-Strategiespiele aus den 90ern wieder aufleben. Nach etlichen, meist halbherzigen Versuchen (darunter eine interessante Independent-Produktion) wurde die Serie vom renommierten Entwicklerstudio Firaxis mit aktueller 3D-Grafik neu in Szene gesetzt. Wie schon in den Vorgängerspielen wird die Erde von einer heimtückischen Alien-Invasion heimgesucht. Die Aliens besitzen zu allem Überfluss mächtige PSI-Fähigkeiten, mit denen sie Menschen manipulieren können.
    Um der Alien-Gefahr Einhalt zu gebieten, wird mit XCOM eine unabhängige Verteidigungsorganisation gegründet, die sich um die Alienangriffe kümmern soll. Werden nun auf der Erde Alienübergriffe gemeldet (hierzu steht unter anderem ein ausbaubares Satellitenüberwachungssystem zur Verfügung), wird ein Einsatzschiff mit Elitekämpfern losgeschickt, um die Gegend zu inspizieren. Bei der Sichtung eines UFOs kann versucht werden, dieses abzuschießen. Gelingt der Abschuss, wird ebenfalls ein Einsatzteam zur Absturzstelle geschickt. Erreicht das Team das Missionsgebiet, startet das rundenbasierte Spielgeschehen von XCOM .
    Im rundenbasierten Modus steht für jeden Kämpfer des vier- bis sechsköpfigen XCOM -Teams nur ein bestimmter Aktionsradius und wenige Handlungsoptionen zur Verfügung. Nutzt man beispielsweise seinen Aktionsradius vollständig aus, stehen keine weiteren Handlungsoptionen wie Angriff oder medizinische Versorgung mehr zur Auswahl.
    Die Missionen selbst sind unterschiedlichster Natur. Mal muss der Spieler Zivilisten retten, ein anders Mal soll man aus einem abgestürzten UFO wichtige Forschungsmaterialien bergen. Das zu erkundende Spielfeld liegt dabei unter einem sogenannten Fog-of-War, der erst nach und nach vom Spieler aufgedeckt wird. Nach einem erfolgreichen Missionsabschluss kann man seine Kämpfer befördern und für das Team zusätzliche Fähigkeiten erwerben. Zwischen den Missionen muss man sich um die Verwaltung der XCOM -Basis kümmern. Es gilt Forschungen in Auftrag zu geben, neue Einrichtungen und Ausrüstung zu bauen und Kämpfer zu rekrutieren. Dabei muss man seine finanziellen Mittel im Auge behalten, die man von den verschiedenen Staaten erhält.
    Obwohl das Management der XCOM -Basis vereinfacht wurde und auch die Einsatzmissionen weniger umfangreich ausfallen, ist XCOM: Enemy Unknown ein würdiger Nachfolger der erfolgreichen Strategie-Reihe aus der Anfangszeit der kommerziellen Computerspiele geworden. Einmal angespielt, kann man nicht so schnell die Finger davon lassen.
    Gerd Frey

FACT

MARKT
    DIE AMERIKANISCHE SF-SZENE 2011/2012
    Für die amerikanische SF-, Fantasy- und Horror-Szene waren die Jahre 2011 und 2012 zwei recht unterschiedliche Jahre. Während 2011 das fünfte überaus erfolgreiche Rekordjahr mit alljährlichen Steigerungen in Folge und somit das bisher beste in der Geschichte des amerikanischen Marktes war, so gab es 2012 erstmals wieder einen kleinen Rückgang bei der Zahl