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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Reinwarth
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der Tischtennisball wäre NICHT operativ entfernt worden. Sondern der arme Mann wäre auf der Toilette gesessen, um ihn loszuwerden. Und jetzt stellen Sie sich vor, das hätte geklappt! PONG-PONG-PONG-PONG, wie der in der Schüssel rumgeschossen wäre. Und L. macht sich in die Hosen wegen meiner zarten Finger.
    Ich erinnere mich an L.s Begeisterung für mein G-Punkt-Seepferdchen und schaue sofort im Internet nach: Prostatavibratoren. Da sind sie. Während die quietschbunten Frauenprodukte an lustige Plastelintiere erinnern und Fantasienamen wie aus einem Disney-Film tragen, haben die Vibratoren für Männer Namen wie Rude Boy oder Bad Boy oder auch Naughty Boy und sehen aus wie die Hälfte eines Schlagrings. In Schwarz, natürlich. Wenn Sie sich auch fragen, wie das mit dem halben Schlagring funktionieren soll, ich hab das mal aufgezeichnet:

    Der Schlagring ditscht praktisch unten am Hodensack an und das entgegengesetzte Ende steckt im Dunkeln. Was da nach rechts wegsteht, ist ein Bein.
    Gut, sexy sieht das nicht aus. Als hätte er einen Henkel im Hintern. Nein, das wird nichts, da dreht mir L. ja vollkommen durch. Fehlt nur noch, dass Super Big and extra fat Bad Gay boy draufsteht. 30
    Ich versuche es mit Argumenten: »In der traditionellen chinesischen Medizin ist die Prostatamassage gang und gäbe, das soll total gesund sein.« »Mag sein«, meint L. »Aber die glauben auch, dass Tigerpenissuppe gegen Impotenz hilft.« Hat er auch wieder recht. Dank dem Freundin-einer-Freundin-Netzwerk kann ich L. spontan drei Männer aus unserem Bekanntenkreis aufzählen, die den männlichen G-Punkt in ihrem Liebesleben mitspielen lassen. Ich hoffe, das löst bei L. einen leichten Gruppendruck aus oder überzeugt ihn zumindest davon, dass das ganz normal ist. Wenn X, Y und Z 31 es auch machen, dann könnte er doch auch ... Hilft aber nicht. Im Gegenteil.
    »Na toll«, meint L. »Ab jetzt muss ich immer, wenn ich einem von ihnen bei einem Glas Bier gegenüberstehe, denken: Du hattest einen Finger im Popo, mein Freund.«
    Ich bin kurz davor, das Projekt Prostata hinzuschmeißen. Vielleicht sollte ich es einfach respektieren, dass mein Partner darauf partout keine Lust hat. »Schnickschnack«, reiße ich mich zusammen, »jetzt nur nicht aufgeben.«
    Die nächste Möglichkeit, L. das Thema näherzubringen, steht in Form meines Yogakumpels Mike in unserer Stammkneipe. Nach einem anstrengenden Tag, an dem L. und ich für Sex an ungewöhnlichen Orten im Wald waren, brauchten wir dringend einen Drink. Mike ist ein feiner Kerl, er kennt sich hervorragend mit Autos aus, hat alle paar Wochen einen neuen Mann fürs Leben und ist vor allem wahnsinnig geschwätzig. Vorsichtig tastete ich mich an das Thema meines Interesses heran: »Kennst du dich eigentlich mit dem männlichen G-Punkt aus?«
    Mikes Augen leuchten auf. »Also, ich ...«, und weiter kommt er nicht. »LALALALALA, lautleise, lautleise, lautleise«, macht es neben mir und da steht L. mit den Zeigefingern in den Ohren, während er singt: »Ich kann euch gar nicht hö-ren, LALALALA ...«
    Am nächsten Abend liege ich mit L. auf der Couch und wir sehen fern. Es kommt ein blöder Krimi, in dem eine Frau von ihrem Ehemann zu sexuellen Spielen gezwungen wird. Der Mann auf der Leinwand flüstert seiner Frau ins Ohr: »Komm schon, nur einmal, andere machen das doch auch, sei doch nicht so ...« und mir rutscht das Herz in die Hose. Das waren meine Worte! Was bin ich denn eigentlich für ein Arschloch? Würde mir eine Freundin erzählen, dass ihr Liebster so penetrant versucht, sie zu Analverkehr zu überreden, wie ich das mit L. gemacht habe – mir würden glatt die Schimpfnamen ausgehen.
    »Es tut mir leid«, ich setze mich auf und sehe L. an. »Ich war ein Vollidiot.« L. weiß sofort, was ich meine, und zieht mich an sich. »Schon gut«, sagt er. Ich schäme mich noch ein bisschen vor mich hin und schlafe an seiner Brust ein.
    Damit wäre das Thema Prostata eigentlich erledigt gewesen. Es gibt noch so viel anderes zu tun, da konnte ich doch wohl den Hintern meines Freundes in Ruhe lassen. Während L. in der Küche das Abendessen vorbereitet, räume ich meinen Schreibtisch auf und beim Ausmisten stoße ich auf den Artikel, der die Prostataexpedition mit Fanfaren wiederauferstehen lässt:
    Die externe Prostatamassage – eine Anleitung
    Tataaaa! Wieso war mir die vorher nicht untergekommen? Da versuche ich seit Wochen mit allen Mitteln, die Hintertüre zu öffnen, und jetzt stellte sich

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