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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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steht, weitermachen, wo du aufhören mußtest. Ruh dich aus. Laß alles
unsere Sorge sein. Leb wohl, mein Freund. Leb…«
    Was Alfred mitten im Wort innehalten ließ, war
ein unverkennbares, freudig erregtes Wuff.
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Kapitel 13
Nekropolis,
Abarrach
    »Nein, Junge! Bleib hier!«
    Haplos Stimme klang befehlend. Er war der Herr
und sein Wort Gesetz. Dennoch…
    Der Hund krümmte sich unschlüssig und winselte.
Dies waren gute alte Bekannte. Freunde, die seine Welt wieder in Ordnung
bringen konnten. Und vor allen Dingen – sie waren offenbar schrecklich
unglücklich. Also brauchten sie dringend einen Hund.
    Der Vierbeiner erhob sich halb.
    »Hund, nein!« Der Ton duldete keinen
Widerspruch. »Bleib hier! Es ist eine Falle…«
    Aha, eine Falle! Da waren gute Freunde, die
ahnungslos in eine Falle tappten. Und offenbar dachte der Herr nur an die
Sicherheit seines treuen Gefährten. Damit lag, nach Meinung des Hundes, die
Entscheidung bei ihm.
    Mit einem fröhlichen Wuff schoß der Hund
aus seinem Versteck und jagte tatendurstig den Gang hinunter zu Haplos Zelle.
    »Was war das?« Alfred schaute sich furchtsam um.
    »Ich habe etwas gehört…«
    Sein Blick fiel durch die Tür in den Gang
hinaus, wo ein Hund stand und heftig mit dem Schwanz wedelte. Alfred wurden die
Knie weich, unversehens fand er sich auf dem Boden sitzend wieder.
    »Du liebe Güte!« ächzte er. »Ach du liebe Güte!«
    Der Vierbeiner kam in die Zelle getrabt, sprang
ihm auf den Schoß und fuhr ihm mit der Zunge durch das Gesicht.
    Alfred warf dem Hund die Arme um den Hals und
weinte.
    Derartigen Gefühlsüberschwang mochte der Hund
nicht und befreite sich aus Alfreds Umarmung. Er tappte zu Marit hinüber und
legte eine Vorderpfote behutsam auf ihren Arm.
    Sie streichelte die tröstende Pfote, dann
vergrub sie das Gesicht am Hals des Tieres und begann zu schluchzen. Winselnd
schaute der Hund zu Alfred.
    »Nicht weinen, Marit! Er lebt!« Alfred wischte
sich über die Augen. Er kniete neben Marit nieder, legte ihr die Hände auf die
Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. »Der Hund. Haplo ist nicht tot, noch
nicht. Verstehst du?«
    Marit starrte den Sartan an, als hätte er den
Verstand verloren.
    »Ich weiß auch nicht, wie das zugeht!« Alfreds
Stimme überschlug sich. »Ich kann es selbst nicht begreifen. Vielleicht ist
der Nekromantiezauber schuld. Oder vielleicht steckt Jonathon dahinter. Aber
glaub mir, weil der Hund lebt, ist auch Haplo am Leben!«
    »Was soll das heißen?« Marit war verwirrt.
    »Ich will versuchen, es dir zu erklären.« Ohne
daran zu denken, wo er sich befand, setzte sich Alfred mit gekreuzten Beinen
auf den Boden und machte Miene, einen längeren Monolog zu halten. Der Hund
jedoch hatte andere Pläne. Er nahm die Spitze von Alfreds übergroßem Schuh
zwischen die Zähne und zerrte daran.
    »Als Haplo ein junger Mann war… Guter Hund.«
Alfred unterbrach sich und versuchte, seinen Fuß zu befreien.
    »Als junger Mann im Labyrinth… Braves Hundchen.
Laß los. Ich… Ach, du liebes bißchen.«
    Der Hund hatte den Schuh aufgegeben und zog
statt dessen an Alfreds Rockärmel.
    »Der Hund will, daß wir mitkommen.« Marit erhob
sich langsam. Der Vierbeiner gab Alfred als hoffnungslos auf und versuchte
sein Glück bei ihr. Er drückte sich gegen Marits Beine und drängte sie in
Richtung Tür.
    »Gib dir keine Mühe«, sagte sie bestimmt. »Ich
gehe hier nicht weg, bis ich verstehe, was geschehen ist.«
    »Ich will es dir ja erklären«, beschwerte Alfred
sich. »Nur werde ich ständig unterbrochen. Es hängt alles mit Haplos ›guten‹
Charaktereigenschaften zusammen – er kann Mitleid und Liebe empfinden. Haplo wuchs
in dem Glauben heran, solche Gefühle wären Schwäche.« Der Hund gab ein kehliges
Grummeln von sich und versuchte erneut, Marit zur Tür zu drängen. »Hund, laß
das sein!« befahl sie und wandte sich wieder Alfred zu. »Weiter.«
    Alfred seufzte. »Für Haplo wurde es immer
schwieriger, seine wahren Gefühle mit dem, was er seiner Ansicht nach fühlen sollte, in Einklang zu bringen. Wußtest du, daß er nach dir gesucht hat? Nachdem du
fortgegangen warst? Ihm war bewußt geworden, daß er dich liebte, aber er konnte
es nicht zugeben – weder vor sich selbst noch vor dir.«
    Marits Blick wanderte zu der reglosen Gestalt
auf der Steinbank. Stumm schüttelte sie den Kopf.
    »Als Haplo glaubte, dich verloren zu haben,
wurde er immer unglücklicher und verwirrter«,

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