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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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gewohnt.«
    Verdutzt schaute Alfred zu Jonathon. »Dann sind wir noch auf Abarrach? Das verstehe ich nicht.«
    »Weil das Siebte Tor in euren Gedanken war, seid
ihr zum Siebten Tor gelangt. Ihr befindet euch hier im Siebten Tor.«
    »… Siebten Tor…«, wiederholte der Schemen mit
frohlockender Stimme.
    »Diese Tür, die mit der Rune des Todestores
versehen ist« – Jonathon zeigte darauf –, »hat all die Jahrhunderte
offengestanden. Um das Todestor unpassierbar zu machen, ist das die Tür, die
geschlossen werden muß.«
    Alfred sank der Mut. Diese Aufgabe war zu
gewaltig für einen einzigen Mann. Es hatte der vereinten Anstrengung des Rats
der Sieben und Hunderter mächtiger Sartan bedurft, um diese Tür zu erschaffen
und zu öffnen. Und er allein sollte sie schließen…
    »Wie bin ich dann hierhergekommen?« wollte Haplo
wissen. Offenbar zweifelte er noch immer. »Ohne von Magie Gebrauch zu machen…«
    »Nicht Magie ist dazu nötig«, erwiderte
Jonathon. »Erkenntnis. Selbsterkenntnis. Das ist der Schlüssel zum Siebten Tor.
Wäre mein Volk zu dieser Erkenntnis fähig gewesen, hätte es sich die Macht
dieses Ortes nutzbar machen können. Sie bemühten sich, aber nicht genug. Sie
hatten nicht die Kraft, loszulassen.«
    »… loszulassen…«
    »Ich brauche Beweise. Öffne die Tür«, verlangte
Haplo. »Nicht diese da!« Er hütete sich, der Tür nahe zu kommen, die bereits
halb offen stand. »Eine von den geschlossenen. Sehen wir uns an, was dahinter
ist.«
    »Und welche?« Alfred hatte ein flaues Gefühl im
Magen.
    Haplo schwieg einen Moment, dann sagte er: »Die,
von der du behauptest, daß sie zum Labyrinth führt.«
    Alfred nickte. Er stellte sich den Raum vor, wie
er ihn unmittelbar vor der Teilung gesehen hatte. Vorsichtig umrundete er den
weißen Tisch, wobei er darauf achtete, nicht die Runen zu berühren, und stand
schließlich vor der Tür mit dem flammend roten Sigel.
    Er streckte die Hand aus, legte sie auf das
eingemeißelte Zeichen und begann zu singen, erst leise, dann mit kräftiger
Stimme. Unter seinen Fingerspitzen pulsierte das Sigel wie ein schlagendes
Herz. Alfred faßte Mut und stieß gegen die Tür, die langsam aufschwang.
    Sie standen im Labyrinth.
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Kapitel 27
Das Labyrinth
    Nach der Durchfahrt durch das Todestor trafen die
beiden Sartanschiffe im Nexus ein. Sie landeten in der Nähe der
brandgeschwärzten Ruine, die einst Fürst Xars Residenz gewesen war. Die Sartan
an Bord standen an den Bullaugen und schauten hinaus; es herrschte
betroffenes Schweigen.
    »Der sichtbare Beweis dafür, wie groß der Haß
ist, den die Patryn gegen uns hegen«, konnte man Ramu sagen hören. »Sie
verwüsten die Stadt und das Land, das wir für sie geschaffen haben, obwohl sie
sich damit nur selbst schaden. Eine solche Mentalität ist keiner Vernunft
zugänglich. Diese Barbaren werden nie fähig sein, in einer zivilisierten Welt
zu leben.«
    Marit hätte ihn über den wahren Sachverhalt
aufklären können – daß diese Verwüstung das Werk der Schlangen war –, aber sie
wußte, er würde ihr keinen Glauben schenken, und wollte sich nicht zu einem
sinnlosen Streit herausfordern lassen. Sie zog es vor zu schweigen und hielt
das Gesicht abgewandt, damit niemand ihre Tränen sah.
    Um seine Leute keiner Gefahr auszusetzen, ließ
Ramu sie an Bord bleiben, wo sie durch die Runen geschützt waren, und sandte
Kundschaftertrupps aus.
    Die Chelestrer nutzten die ihnen aufgezwungene
Wartezeit, um sich ihrer Vettern von Abarrach anzunehmen. Sie waren
rücksichtsvoll, geduldig und freundlich und gaben selbstlos von ihrer Kraft.
Sogar bei Marit blieben einige stehen und fragten, ob sie Hilfe brauchte. Sie
war überrascht und gerührt und bemühte sich, das freundliche Ansinnen ebenso
freundlich abzulehnen.
    Der einzige Sartan, dem sie beinahe vertraute –
aber nur beinahe –, war Baltasar. Sie wußte selbst nicht recht, warum.
Vielleicht, weil er und sein Volk auch erfahren hatten, was es hieß, seine
Kinder sterben zu sehen. Oder vielleicht, weil er sich die Zeit genommen hatte,
während der Reise durch das Todestor mit ihr zu reden, sie nach der
Wirklichkeit des Labyrinths zu fragen.
    Gespannt wartete Marit auf die Rückkehr der Kundschafter,
die sich aber sofort bei Ramu meldeten. Sie hätte einiges darum gegeben, ihren
Rapport zu hören, doch blieb ihr nichts anderes übrig, als sich in Geduld zu
fassen.
    Endlich kam Ramu aus seiner Kabine und winkte

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