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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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blickte treuherzig zu ihm auf. »Ich brauche dich.«
    Alfred zögerte, umfaßte die Hand…und wurde mit
einem heftigen Ruck nach vorn gerissen. Er stolperte und fiel hin.
    »Und bleib weg von dem verdammten Tisch, ja?«
Haplo beugte sich über ihn. »Fast hätten wir dich diesmal endgültig verloren.«
Er musterte Alfred grimmig, aber doch mit einem Anflug von Besorgnis. »Alles in
Ordnung?«
    Alfred, benommen auf dem Boden hockend, brachte
kein Wort heraus. Fassungslos starrte er Haplo an. Haplo, der vor ihm stand!
Haplo, heil und gesund!
    Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des
Patryn aus. »Du siehst genauso aus wie der Hund.«
    »Mein Freund…« Alfred richtete den Oberkörper
auf, seine Augen füllten sich mit Tränen. »Mein Freund…«
    »Keine Gefühlsduseleien«, schnitt Haplo ihm das
Wort ab. »Und steh auf. Wir haben nicht viel Zeit, Fürst Xar…«
    »Er ist hier!« Alfred erhob sich mühsam und
schaute zum Kopf des Tisches. Er zwinkerte verwirrt. Nicht Samah. Auch nicht
Xar. Jonathon stand dort, neben ihm Hugh Mordhand.
    »Aber… ich habe Xar gesehen…«Er fuhr zu Haplo
herum. »Du! Bist du wirklich?«
    »Aus Fleisch und Blut«, antwortete Haplo.
    Seine Hand – mit Tätowierungen bedeckt, stark
und warm – umfaßte Alfreds Arm und stützte den Sartan, der kreidebleich war und
wacklig auf den Beinen.
    Zaghaft stieß er Haplo mit einem knochigen
Finger gegen die Brust. »Du scheinst echt zu sein«, meinte er, immer
noch zweifelnd, und schaute sich um. »Der Hund? Wo ist der Hund?«
    »Hat sich davongemacht.« Haplo lächelte. »Wahrscheinlich
ist ihm der Duft von Würsten in die Nase gestiegen.«
    »Er hat sich nicht davongemacht«, widersprach
Alfred mit schwankender Summe. »Er ist Teil von dir geworden. Endlich. Aber
wie ist das geschehen?«
    »Dieser Raum«, erklärte Jonathon. »Verflucht und
gesegnet. In Haplos Fall erhielt die Runenmagie seinen Körper am Leben. Die
Magie hier im Innern des Siebten Tores hat der Seele ermöglicht, sich wieder
mit dem Körper zu vereinen.«
    Alfred runzelte nachdenklich die Stirn. »Als
Prinz Edmund diesen Raum betrat, wurde seine Seele vom Körper befreit.«
    »Er war tot«, entgegnete Jonathon. »Durch Nekromantie
wiedererweckt. Seine Seele war ein Sklave. Das ist der Unterschied.«
    »Aha«, Alfred nickte. »Ich glaube, ich fange an
zu begreifen…«
    »Das freut mich für dich«, unterbrach ihn Haplo.
»Wie viele Jahre, glaubst du, wird es dauern, bis du die Zusammenhänge
durchschaust? Wie schon gesagt, wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen mit der
höheren Macht Verbindung aufnehmen…«
    »Ich weiß wie! Ich habe die Teilung miterlebt!
Samah war hier, und die Ratsmitglieder saßen um den Tisch. Und du warst hier…
Schon gut.« Alfred fing Haplos ungeduldigen Blick auf. »Ich erzähle dir später
davon.«
    »Diese vier Türen« – er streckte die Hand aus –,
»die einen Spaltbreit offen sind, führen zu den vier Welten. Die Tür dort
hinten führt zum Labyrinth. Die geschlossene Tür muß die zum Vortex sein, der
eingestürzt ist, wie du ja weißt, und jene Tür« – die ausgestreckte Hand
zitterte –, »jene Tür, die weit offen steht, führt zum Todestor.«
    Haplo sah ihn verärgert an. »Ich habe dir
gesagt, du sollst dich von dem vermaledeiten Tisch fernhalten. Die Tür
führt nirgends hin, nur nach draußen auf den Gang. Falls du es vergessen hast,
mein Freund, das war die Tür, durch die wir letztesmal diesen Raum verlassen
haben. Obwohl, wenn ich mich recht erinnere, du sie hinter dir geschlossen
hast. Oder vielmehr, sie hat sich von selbst hinter dir geschlossen.«
    »Aber das war auf Abarrach«, wandte Alfred ein.
Er schaute sich hilflos um, der Gedanke, der ihm gekommen war, erschreckte
ihn. »Wir befinden uns nicht im Sanktuarium. Wir befinden uns nicht auf
Abarrach. Wir befinden uns im Innern des Siebten Tores.«
    Haplo schob skeptisch die Brauen zusammen.
    »Du bist hier.« Alfred sah ihn an. »Wie bist du
hergekommen?«
    Haplo zuckte die Schultern. »Ich bin halb
erfroren in einer Gefängniszelle aufgewacht. Keine lebende oder tote Seele weit
und breit. Ich ging hinaus und sah die blauen Glyphen an der Wand. Eine
Erinnerung veranlaßte mich, ihnen zu folgen. Dann hörte ich dich singen. Die
Abwehrrunen ließen mich passieren, ich kam hierher, fand die Tür offen, ging
hinein. Du hast an dem verdammten Tisch gesessen, gejammert und dich für alles mögliche
entschuldigt – wie

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