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Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Titel: Das Siegel der Finsternis - Algarad 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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Vielleicht war der Meledos schon längst aus Gondun verschwunden? Er verfluchte im Stillen die Tatsache, dass er zu wenige Schiffe und Truppen eingesetzt hatte, um Gondun in die Knie zu zwingen. Doch er hatte vermeiden wollen, die Streitkräfte Achests schon jetzt, bevor ein Krieg begann, in all ihrer Größe und Stärke zu zeigen, um den Feind in später stattfindenden Schlachten einzuschüchtern und zu entmutigen. Nun zeigte sich, dass er die Suche nach dem Kristall unterschätzt hatte und die Dinge außer Kontrolle gerieten. Er hoffte, Achest würde diesen taktischen Fehler nicht bemerken.
    Drynn Durs Adjutant Grom betrat die Kabine und verbeugte sich. Er schlug mit der Rechten zum Gruß an die Brust platte seiner Panzerung.
    »Was gibt es?«, knurrte der Admiral.
    »Mein Lord, unser Spähposten meldet, dass soeben ein Schiff aus dem Hafen von Dorlin ausgelaufen ist.«
    Drynn Dur sah mit müden Augen von den Karten auf. »Wie nahe sind wir?« Sein faltiges Gesicht konnte die Erregung nicht verbergen.
    »Wir sind noch etwa zwei Seemeilen von der Hafenzufahrt entfernt, der Frachter befindet sich bereits außerhalb und hat bald die hohe See erreicht.«
    »Gibt es noch andere Schiffe, die Dorlin verlassen?«
    »Bis jetzt nicht, mein Lord. Es ist noch zu früh am Morgen. Aber es dürften bald weitere auslaufen. Der Wind und die Gezeiten sind günstig.«
    Drynn Dur erhob sich ruckartig. »Gebt der Dethor und der Hiron das Signal, mit dem Angriff auf Dorlin zu beginnen. Außerdem werden wir eine Seeblockade errichten, nicht nur um den Hafen, sondern um die gesamte Insel. Ich möchte, dass jedes Schiff gründlich durchsucht und an der Weiterfahrt gehindert wird. Jedes Boot, jede Nussschale muss in den Hafen zurückgebracht werden. Kapitän Shak soll Dorlin noch am Vormittag besetzen.«
    »Was geschieht mit der Bevölkerung?«
    Drynn Dur machte eine wegwerfende Geste. »Keine Gnade für das Geschmeiß der Untertanen des Hochkönigs. Wir selbst werden die Verfolgung des Frachters aufnehmen. Gebt dem Kapitän meine Order weiter!«
    Als der Gredow verschwunden war, trat Drynn Dur an das breite Fenster am Heck des Schiffes, das einen weiten Blick auf die See bot. Er hoffte, dass er nun bald einen Erfolg verbuchen konnte. Aus seinem Kajütenfenster konnte er erkennen, wie die beiden anderen Schiffe die Einfahrt zum Hafen von Dorlin ansteuerten. Langsam schwenkte sein eigenes Schiff, die Acheron, nach Steuerbord und wandte sich ihrem neuen Ziel zu: einem Handelsschiff, das schwer beladen nach Nordwesten segelte. Es würde eine leichte Beute sein.

24
    Je weiter wir uns von den Dronth-Brechern entfernen, desto besser«, sagte Harrid und schaute beunruhigt nach achtern. »Anscheinend wollen sie nichts von uns, oder sie haben die Dakany noch nicht entdeckt.«
    »Sind die Schiffe eine Gefahr für uns?«, fragte Tenan.
    Harrid lachte kurz und hart. »Eine Gefahr? Und ob! Dronth-Brecher gehören zur Flotte des Todesfürsten. Es sind die größten Schiffe, die Algarad je gesehen hat, die Schrecken der Meere! Nicht besonders wendig, aber schnell auf hoher See. Sie vereinen ein riesiges Fassungsvermögen mit großer Geschwindigkeit. Ihre Hauptaufgabe ist der Transport von schwerem Kriegsgerät wie Katapulten und Rammböcken, aber sie können auch ganze Regimenter von Gredows mit Pferden und Versorgungseinheiten tragen. Wenn sie an einer Küste landen, bricht jede Gegenwehr schnell zusammen, denn allein durch die Überzahl ihrer Soldaten können sie einen schnellen Sieg herbeiführen. Aber auch auf dem Meer sind sie gefährlich. Ihr Rumpf ist am Bug mit einer dicken Schicht Metall verkleidet, sodass sie andere Schiffe rammen und mit Leichtigkeit versenken können. Mit ihrem Rammsporn, dem sogenannten Dronth, bohren sie sich in die Seitenwände und spießen ihre Beute einfach auf, ohne dass sie selbst Schaden nehmen.«
    »Kapitän!« Der Ausguck, der die Lage beobachtete, schrie aufgeregt von seinem Posten herunter. »Eines der Schiffe dreht bei und wechselt die Richtung!«
    Harrid fluchte und spähte durch sein ausziehbares Fernrohr. »Bei meiner Seele! Sie halten Kurs auf uns!«
    Tenan schluckte. Alle an Bord schienen sich der Bedrohung bewusst, die von den riesigen Schiffen ausging. Aber nur Tenankonnte das wahre Ausmaß der Gefahr abschätzen. Die Schiffe des Todesfürsten trieben die Invasion Gonduns voran, dessen war er sich sicher. Urisk hatte nicht übertrieben, als er von der großen Armee berichtete, welche die Insel angriff. Ihm

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