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Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Titel: Das Siegel der Finsternis - Algarad 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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gut informiert, was auf den Meeren vor sich geht.« Er wandte sich an Tres. »Was konntest du noch in Erfahrung bringen?«
    »Kurz nach der Abfahrt aus Dorlin wurden wir von einem Dronth-Brecher verfolgt, dem wir aber entkommen konnten.Er segelte unter schwarzer Flagge und war wahrscheinlich ein Schiff aus Caithas Dun. Zwei andere Kriegsschiffe steuerten auf den Hafen zu. Bin mir nicht sicher, aber es sah aus, als wollten sie Dorlin angreifen.«
    Diese Nachricht nahm Erskryn mit Überraschung zur Kenntnis. »Achests Krieger greifen Dorlin an? Interessant. Da geht etwas vor. Nun, ich werde sicher bei Gelegenheit mehr darüber erfahren.«
    Der Piratenhauptmann schritt weiter. Er trat vor Urisk, der sich schlotternd an Tenan drückte. »Und wen haben wir hier? Eine Vogelscheuche, die auf Eurem Schiff Dienst tut, Harrid?«
    »Gib acht, Roter Pirat!«, rief der Fairin drohend. »Gewaltige Kräfte hat man, lass es nicht drauf ankommen!« Er versuchte, gefährlich dreinzuschauen, aber es gelang ihm nicht recht.
    Erskryn lachte und schüttelte den Kopf.
    »Ein blinder Passagier, der sich aufs Schiff schlich«, erklärte Tres. »Er wurde erst gestern Nacht entdeckt.«
    Der Piratenhauptmann verzog das Gesicht. »Kapitän Harrid, ich bin enttäuscht von Euch. Ein blinder Passagier? Das wäre in früheren Zeiten nicht möglich gewesen. Kann es sein, dass Ihr alt und unachtsam geworden seid?«
    Harrid blitzte ihn an, sagte aber nichts.
    »Da ist noch etwas, Hauptmann.« Tres trat auf Tenan zu. »Dieser Bursche hier trägt etwas bei sich, das gefährlich ist. Ich musste leider Bekanntschaft mit dem verdammten Ding machen.« Seine Hand schnellte vor und riss an der Schnur um Tenans Hals, an welcher der Silberbeutel mit dem Kristall hing. Sie zerriss von dem Ruck, und Tenan stolperte nach vorn.
    Tres ließ den Beutel wie einen Tropfen in Erskryns geöffnete Hand fallen.
    »Er hat dich schon einmal ins Unglück gestürzt«, warnteTenan. »Hüte dich vor ihm, oder es wird schlimm mit dir enden.«
    Erskryn hob interessiert die Augenbrauen und wog den Beutel in der Hand, ohne ihn zu öffnen. »Ich werde mir dieses Ding später in aller Ruhe ansehen.«
    Tenan glaubte, an seinem Zorn zu ersticken. Wie konnte Erskryn es wagen! Seine Mission war gefährdet. Einzig Chast, dessen Finger sich mahnend in seinen Unterarm bohrten, hielt ihn davon ab, Erskryn anzugreifen.
    »So denn«, plauderte Erskryn weiter und zupfte sein Wams zurecht, »es scheint, dass die Dakany eine aufregende Fahrt hinter sich hat. Um ehrlich zu sein, die Dinge, die Euch passiert sind, haben mein Interesse geweckt. Vielleicht mögt Ihr mir et was mehr erzählen?« Als er die verstockten Gesichter Tenans und seiner Begleiter sah, lächelte er. »Nein? Auch gut, wir haben sicher später noch Zeit, uns ausführlicher zu unterhalten.«
    Er ließ seinen Blick nochmals über die Gefangenen schweifen. »Eure Männer sind kräftig und gesund. Das ist nicht selbstverständlich auf hoher See. Mein Freund Thut Thul Kanen, der vor einigen Tagen von einem Beutezug auf den Caran-Inseln hier bei uns eintraf, sucht fähige Sklaven, die er für den Tempelbau in Haladd benötigt. Die Arbeiten dort gehen ihm zu langsam voran. Als ob den Göttern nicht egal ist, ob ein Tempel heute oder morgen fertig wird! Aber je früher er seine Sklaven bekommt, desto besser wird der Preis sein, den er zahlt.« Er wandte sich zu Tres um. »Sorge dafür, dass die Gefangenen durchsucht und in Ketten gelegt werden, und lass sie zum Dorf bringen«, befahl er. »Sie sollen sofort auf das Sklavenschiff der Südländer gebracht werden. Thut Thul Kanen wird erfreut sein, dass es schon bald in See stechen kann!«
    Tres und ein paar andere Männer befolgten seine Order. Zuerst durchsuchten die Wachposten sie nach versteckten Waffen. Einer entdeckte Tenans Siegelring. »Was für ein wertloser Tand«, brummte er, während er ihn genauer in Augenschein nahm. »Kein Gold oder Edelstein dran, nicht mal schön gearbeitet ist der.« Er schüttelte den Kopf, ließ den Ring aber an Tenans Finger stecken.
    Der atmete innerlich auf. Wenigstens diese Erinnerung an Osyn blieb ihm.

    Die Piraten schleppten schwere Eisenketten heran und legten Fesseln um die Handgelenke der Matrosen. Harrid schnaubte verächtlich. »Diese Eisen sollen wohl Eure eigene Angst bändigen. Gut! Passt auf, dass ich sie Euch nicht bei der nächstbesten Gelegenheit um den Hals lege!«
    Die Männer ließen sich von seiner Drohung nicht beeindrucken. Als

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