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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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unschuldigen Verstorbenen errichtet
hatte, in ihr auslöste. Wie sollten sie auch. Wahrscheinlich war es einfach nur
ein Zufall, der Serena jedoch lieber erspart geblieben wäre.
    Gedankenversunken
ließ sie sich in ihrem Gemach auf ihr Bett fallen und blickte zur dunklen Decke
hinauf. Einen Punkt fixierend, erinnerte sie sich an eine Nacht zurück, an die
sie die letzten Stunden nicht mehr gedacht hatte. Das Kämpfen mit Athene hatte
sie abgelenkt und ließ sie, wenigstens für den Moment, den es andauerte, alles
vergessen, doch nun, da sie sich erneut damit konfrontiert sah, kehrten auch
jegliche Emotionen zurück, die sie vor den Göttern zu verstecken versucht
hatte.
    Zeus
dachte wohlmöglich nicht einmal daran, dass es nun auf den Tag genau 9 Jahre
her war, dass die schwarzen Bestien in das kleine Dorf, nicht weit von Athen,
einfielen und alles und jeden abschlachteten. Egal wie sehr sie in all den
Jahren versucht hatte zu verdrängen, was geschehen war, erinnerten sie ihre
Alpträume, aus denen sie jede Nacht schweißgebadet aufschrak, doch wieder an
die grausamen Bilder ihrer Vergangenheit.
    9 Jahre war es nun her.
    Serena
konzentrierte sich auf den Punkt an der Decke und auf ihren ruhigen Atem, der
in rhythmischen Bewegungen ihren Brustkorb hob und wieder senkte.
    9
Jahre …
    Je
mehr sie sich auf den Punkt konzentrierte und die Bilder ihrer Alpträume
ungewollt die Oberhand über ihren Verstand erlangten, glaubte sie, der anvisierte
Punkt an der Decke würde sich bewegen.
    Tief
durchatmend schloss sie ihre Augen. Einmal. Zweimal, doch es half nichts. Immer
wieder sah sie die leblosen Körper ihrer Eltern vor sich, wie sie sie von unten
herab anstarrten, verloren, verletzt, schuldzuweisend.
    Ruckartig
riss sie die Augen wieder auf.
    9
Jahre .. . 9 Jahre war es her und dennoch schmerzte jeder Tag,
der ihr geschenkt wurde, noch immer wie am Anfang. Sie hatte es versucht. Sie
hatte versucht, es gewaltvoll zu verdrängen, doch es half nichts.
    Sie
griff nach dem alten Medaillon von Timaios und sah es an. In der Dämmerung
erkannte sie nicht einmal mehr die Umrisse des Greifs darauf, doch sie wusste,
dass er da war und das tröstete sie.
    Vergessen, hatte Athene und Hermokrates gesagt, als sei es selbstverständlich, als sei es
so einfach, doch wie sollte sie ihre eigene Vergangenheit hinter sich lassen
und so tun, als wäre das alles nie gewesen? Wie konnten sie so etwas von ihr
verlangen? Natürlich war es die Sorge, die aus ihnen sprach.
    Sie
wollte Hermokrates und Lisias nicht in Gefahr bringen, also flüchtete sie. Sie
wollte Zeus eine gute Tochter und Athene und den anderen eine gute Schwester
sein, also spielte sie die Rolle des Dienstmädchens, des Mundschenks, der
Sklavin. Auch wollte sie eine anmutige Göttin sein und ihren Vater stolz
machen, doch sie war keine. Sie wollte frei sein, doch sie war gefangen. Sie
wollte weiterleben, doch sie konnte nicht.
    Je
mehr sie sich in den Gedanken verstrickte, desto mehr stieg die Wut in ihr, über
Hermokrates, über Athene, über Zeus, doch am meisten über sich selbst.
    Ihr
Vater meinte es mit dem Gedenkstein sicherlich nur gut und sie reagierte so kühl.
Vielleicht hatte sie ihn damit verletzt.
    Konnte
man Götter überhaupt verletzen , schoss es ihr
plötzlich durch den Kopf und ließ ihre Gedanken wieder abdriften, doch weit
kamen sie nicht.
    Entschlossen
sprang Serena plötzlich auf und zog ihr mittlerweile mitgenommenes Gewand zurecht.
Sie musste zu ihrem Vater. Sie musste sich entschuldigen, für ihr Benehmen und für
ihre Respektlosigkeit ihm und Athene gegenüber. Er hatte ihr eine Freude machen
wollen und sie wollte ihm nun ihre volle Dankbarkeit zeigen.
     
    Im
hellen Schein der Fackeln durchquerte Serena die leeren Korridore auf dem Weg
zu Zeus' Gemächern. Sie überlegte, wie sie ihm gegenübertreten sollte, doch
selbst als sie vor der großen steinernen Tür stand, hatte sie noch immer nicht
die richtigen Worte parat. Allerdings vergaß sie auch ihren Beweggrund, weshalb
sie ihren Vater aufgesucht hatte, als sie einen Moment die Luft anhielt und
nicht einmal mehr ihren eigenen Herzschlag hörte, nur die Stimmen zweier
Personen,
    eine
laute männliche und eine schwächere weibliche. Beide klangen angespannt und waren
allem Anschein nach in einer heftigen Diskussion.
    Serena
drückte ihr rechtes Ohr gegen den kalten Marmor und petzte die Augen
konzentriert zusammen, als könne sie dadurch besser hören, doch sie vernahm
nichts mehr von der anderen

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