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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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und riss sie somit wieder aus ihrer heilen Gedankenwelt, doch weit kamen sie
nicht.
    Erst
als Serena sah, wieso die Göttin angespannt inne hielt, wurde auch sie von Überraschung
übermannt.
    Zeus
schien sie nicht bemerkt zu haben, als er am Rande des Festplatzes stand. Seine
Hände hinter seinem Rücken gehalten, sah er zu, wie die Sonne am Horizont des Okeanos
verschwand.
    Serena
und Athene tauschten einen unsicheren Blick aus, ehe sie aus ihrer Deckung
hinter den Sträuchern hervorkamen und Zeus direkt in die Arme liefen. Bereits von
weitem hatten seine schmalen braunen Augen sie ins Visier genommen und sein
Blick wirkte grimmig, als er von oben auf sie herab schaute.
    „Vater,
wir…“, stotterte Athene verwirrt, doch ihre Stimme erstarb abrupt sobald sie
das leichte Lächeln unter seinem weißen langen Bart erblickte.
    „Ich
habe bereits auf euch gewartet“, erwiderte er betucht freundlich, was Serena
und besonders Athene sehr verwirrte, wollte er schließlich nicht, dass seine
halbgöttliche Tochter den Garten der Hera betrat, doch angesichts der verblüffenden
Gelassenheit des mächtigen Gottes, schien er nicht einmal bemerkt zu haben,
woher sie kamen, geschweige denn wo sie waren.
    „Ich
habe eine kleine Überraschung für dich, meine Kleine“, fuhr er fort und griff
mit seiner großen Hand nach Serenas. Diese schenkte ihrer Schwester einen
verunsicherten Blick, während Zeus sie vorsichtig den Abhang hinunter führte,
den sie zuletzt mit Artemis hinab gestiegen war.
    Das
Licht der am Horizont verschwindenden Sonne drang kaum mehr durch die dichte
Blätterdecke der hochgewachsenen Bäume und ließ die Welt unter ihnen in den
Schatten versinken.
    Am
Fuße des Abhangs hielt Zeus inne und ließ von seiner Tochter ab, die wie
gebannt Richtung See blickte, auf dessen ruhiger Wasseroberfläche einige Vögel
tanzten und somit leichte Wellen auslösten, die bis ans Ufer reichten, doch
ihre Aufmerksamkeit galt nicht dem kleinen See, den Wellen oder den Vögeln.
    Längst
war sie gefesselt von einem Anblick, der ihr den Atem zuschnürte und einen
kalten Schauer über den Rücken jagte. Ein großer grauer Stein, der aus dem
Erdreich ragte, erhob sich am Ufer und wurde von einigen weißen Lilien geziert.
    Schweigend
lief die Halbgöttin auf den geschmückten Stein zu, ohne zu merken, dass Athene
und Zeus sich bewusst im Hintergrund hielten. Bereits aus der Ferne hatte sie
die weißen feinen Gravuren entdeckt, doch erst von Nahem war es ihr möglich
diese zu entziffern.
     
    Im
Geiste bei uns, sind all jene, die auch in unseren Herzen wohnen .
    Die verstorbenen Seelen wandern auch
jetzt an unserer Seite.
    Wenn die Zeit dem Ende naht, beginnt die
Ewigkeit
     
    Timaios
und Callisto
     
    Serena
las diese Zeilen einige Male. Immer und immer wieder wanderten ihre Augen über
das Denkmal, das gesetzt wurde, doch ihr Gesicht blieb ausdruckslos, völlig
leer, ohne jegliche Emotionen.
    Athene
und Zeus sahen sich erwartungsvoll an und warteten auf den Moment, in dem
Serena sich umdrehen würde und sich freudestrahlend in ihre Arme warf. Voller
Dankbarkeit würde sie vielleicht noch ein paar Tränen vergießen, die ihrem
Empfinden Ausdruck verleihen würden, doch sicherlich hatten sie nicht mit
Serenas kühler Reaktion gerechnet.
    Fast
leichenblass war sie, als sich die Halbgöttin zu ihnen umdrehte, sodass Athene
entsetzt aufschrak und sich eine Hand vor den Mund hielt. Ihre Augen, das
konnten sie selbst im Schatten der Bäume sehen, waren glanzlos und glichen den
seelenlosen Augen eines Geistes.
    „S-Serena
… Ist alles in Ordnung?“, entfuhr es Athene zögernd, als sie ihre Fassung
wiedererlangte und einen Schritt auf ihre Schwester zutrat, doch Serena seufzte
nur leicht und blickte einen Moment zu Boden. In diesem Augenblick wirkte sie
menschlicher denn je, doch ihre taffe Fassade, die sie über all die Jahre
erbaut und gefestigt hatte, war stärker denn je und so umschloss sie die
zierliche Gestalt und ließ sie erneut unnahbar wirken.
    „Danke!“,
erwiderte sie kühl und ohne den Göttern ein weiteres Wort oder ein Blick der Aufmerksamkeit
zu schenken, lief sie stumm an ihnen vorbei, stieg den grasbesetzten Abhang
hinauf und verschwand im Olymp, während Zeus und Athene ihr atemlos hinterher
sahen.
    Die
Götter waren nicht im Stande eine geeignete Erklärung für Serenas
unverständliches Verhalten zu finden. Sie begriffen nicht, was der Moment, als
sie das Denkmal ansah, das Zeus in Gedenken an die

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