Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
das seltsame Wesen an, das langsam näher kam und somit
aus der Dunkelheit ins Licht trat.
Schlangen.
Unzählige giftversprühende Schlangen.
„Nicht
ansehen!“ , schrie eine innerliche Stimme und noch ehe sie
direkt in die stechend gelben Augen dieses Wesens blicken konnte, die aus der
Dunkelheit stachen, sprang sie auf und lief im Zick Zack zu einer Statue auf
der anderen Seite des Raumes. Sie hatte nur noch zwei Pfeile, doch sie würden
nicht reichen um dieses Wesen töten zu können. Sie würde eine von ihnen werden,
eine Statue in diesem Raum, die vor Jahren mal Menschen gewesen sein mussten,
die in der Position, in der sie ihren letzten Atemzug taten, erstarrten und den
nachfolgenden Reisenden Angst einjagen sollten.
Eine Gorgone trachtete nach ihrem Leben, den Unterleib einer Schlange, den
Oberkörper einer schönen Frau, mussten diesen Wesen schon so viele zum Opfer
fallen, all diese Statuen hier waren welche und sie sollte diese Sammlung nun
ergänzen.
Das
leise Schlurfen des gewaltigen Körpers, der über den Boden schlich, ließ sie
zusammenzucken. Sie versuchte sich ganz klein zu machen und im Schutze der
Dunkelheit unterzutauchen, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis dieses
Wesen sie entdecken würde.
Ein
lauter Knall von der linken Seite ließ sie einknicken. Gesteinsbrocken kullerten
über den Boden. Diese Bestie hatte eine der Statuen gesprengt und sie hatte
somit einen Schutzwall weniger.
„Du
bist die Nächste, Halbblut!“
Serena
erstarrte vor Schreck. Diese Worte, diese Stimme, entnommen aus einem verdrängten
Traum, in die Realität eingeflossen und zu einem schrecklichen Monster
entwickelt.
Sie
war es, sie war es die ganze Zeit , die ihr die Nächte zu
einem wahrhaftigen Höllentrip machte, sie schlaflose Abende durchleben ließ und
jeden Tag zurück in die Vergangenheit warf.
Die
gelben Augen , schoss es ihr durch den Kopf. Es waren
die Augen einer Schlange, die Augen einer Gorgone, doch Medusa war tot, Perseus
hatte sie vor vielen Jahren geköpft. Und während Serena verzweifelt versuchte,
sich daran zu erinnern, was sie in den ersten Tagen auf dem Olymp, über
Gorgonen gelesen hatte, hörte sie wieder dieses makabere schrille Kratzen. Kurz
darauf ging eine weitere Statue neben ihr zu Bruch und ließ die junge Halbgöttin
wieder zusammenfahren. Die Zeit lief gegen sie und alles was ihr einfiel war zu
versuchen, dieses Monster mit Pfeilen zu erblinden, doch sie hätte sie mit ihrem
starren Blick versteinert oder mit ihrem gewaltigen peitschenartigen Schwanz
erschlagen, noch ehe der erste Pfeil die Sehne verlassen hätte.
Den
Kopf abschlagen , schoss es ihr durch den Kopf. Man
musste ihr den Kopf abschlagen, doch sie würde niemals auch nur in die Nähe
kommen.
Wie
versteinert sah sie in die Spiegelwand vor sich und erblickte das Ebenbild des
riesigen Monsters. Ihre braune schuppige Haut bedeckte fast ihren ganzen
Körper, der Hintern dieser Reptilienfrau war gewaltig und die Haare das reinste
Schlangenparadies. Ihre Hände glänzten seltsam im hellen Schein der Fackeln - metallisch. Sie waren in Metall gekleidet .
Noch
nie hatte Serena etwas Vergleichbares gesehen und bei dem Anblick dieses
Monsters lief es ihr eiskalt den Rücken runter. Ihre Lippen waren staubtrocken
und den feinen Speichel, der sich in ihrem Mund angesammelt hatte, konnte sie
nicht herunterschlucken.
Als
dieses Wesen sich in ihre Richtung drehte, sah Serena sofort wieder weg und
presste ihren Körper gegen die Statue.
„Komm
raus, Halbblut! Zeig dich!“, raunte es durch den Raum, ehe wieder eine Statue
umkippte und zu Bruch ging.
Serena
hielt das Schwert fest in ihren Händen, bereit, damit den Kopf der Gorgone
abzutrennen. Sie wusste nicht wie sie es machen sollte, doch sie versuchte den
Augenblick einer Gelegenheit wahrzunehmen, einen günstigen Moment, in dem sie
ihr den Rücken zudrehen würde und dieser kam schneller als gedacht. Sie schien
in diesem dunklen Raum fast blind zu sein. Sie verließ sich auf ihr Gehör und
als Serena den Mut gefasst hatte und langsam hinter ihrer Deckung hervortrat,
versuchte sie sich so leise wie möglich an das Monster heran zu schleichen, was
ihr auf Grund des harten Trainings mit ihrer Halbschwester Artemis nicht
sonderlich schwer fiel.
Doch
dieses unheimliche Wesen war noch größer als sie dachte und nun, da sie ihr
langsam näher kam, verließ sie der anfängliche Mut gleich wieder und ihr Herz rutschte
hinfort. Der gewaltige peitschenartige Schwanz war fast
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