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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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erzittern.
    Selbst
Athene war völlig irritiert, dass ihre kleine Schwester eine so kraftvolle
Stimme hatte und hielt sich bewegungsunfähig im Hintergrund.
    Serenas
Augen funkelten leicht bläulich, als sie mit geballten Fäusten stur auf den
Boden starrte und einige Male tief durchatmete, während sie all ihre Kräfte
zusammenreißen musste um nicht die Beherrschung zu verlieren.
    „Ich
habe genug … Ich habe genug von euren Streitereien, genug von diesen
Erniedrigungen und Vorwürfen, die ihr euch ständig an den Kopf werft. Ich kann
das alles nicht mehr hören!“, entfuhr es ihr dann schließlich, als sie sich wieder
gefasst hatte und abwechselnd zu Hera und Zeus sah, die noch immer wie
versteinert dastanden.
    „Ich
verstehe meinen Vater, dass er seine Tochter nicht verlieren will und möchte,
dass sie bei ihm ist, aber ebenso verstehe ich Hera, ständig ein Kind sehen zu
müssen, das nicht das eigene ist und dennoch auf irgendeine Weise zur Familie
gehört …“ Serenas Stimme wurde leiser, als sie sich zu Hera umwandte und in
ihre erstarrten blauen Augen blickte.
    „Ich
respektiere euch als Göttin und auch als Mutter und an eurer Stelle würde ich
wahrscheinlich genauso handeln …“, entfuhr es nun den zittrigen Lippen der
Halbgöttin, ehe ihre Blicke wieder zu Boden fielen. Ihre goldbraunen
leuchtenden Augen spiegelten jene Verletzbarkeit wieder, die Hera in diesem
Moment empfand.
    „Aber
Serena, was …?“
    „Nein,
Sie hat Recht. All die Jahre hast du sie erniedrigt, sie belogen und betrogen
und dennoch steht sie hinter dir und als Dank dafür erhält sie nur eine weitere
Affäre ihres Gatten. Ich verstehe ihren Zorn auf dich … auf mich …!“, fiel sie
ihrem Vater ins Wort ehe sie erneut stockte und wieder in die Augen ihrer
Stiefmutter sah. Ihre Gesichtszüge, nun viel weicher als je zuvor, gaben den
Blick auf ein Gesicht frei, das viel jünger wirkte als vorher.
    Wieder
sah sie den seltsamen Ausdruck, der ihr auch zuletzt auffiel, nur dass sie
dieses Mal genau wusste was es war. Bei dieser Erkenntnis versiegten all diese
Vorstellungen in den unendlichen Weiten ihrer Gedanken. Sie glaubte sich kurz
zu täuschen, nur für einen Moment. Einen Moment, in dem sie in den Augen dieser
Frau etwas sah, das sie für unmöglich hielt. Versteckt hinter einer eisernen
Mauer, errichtet von einem verletzten Ego um das bisschen Stolz zu schützen,
das sie trotz der Untreue ihres Gattens noch besaß. Es blitzte unter dem kalten
Blau ihrer Augen hervor, in denen Serena ihr Spiegelbild sah. Etwas, das auch
sie nur zu gut kannte und ihr schlaflose Nächte bereitete – Angst.
     „Sie
hat allen Grund sauer zu sein. Ich werde sie nicht dafür verurteilen und auch
nicht darum bitten, mich zu akzeptieren. Das ist das Letzte was sie mir
schuldig wäre …“, fuhr sie geistesabwesend fort und verließ den Raum, noch bevor
einer der anderen Anwesenden sich dazu äußern konnte.
    Als
Serena die Tür hinter sich schloss und sowohl Athene als auch Zeus im Festsaal
zurückließ, atmete sie kurz auf und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, sodass
sie die Kälte des Gesteins auf ihren Körper übergreifen spürte.
    Erst
jetzt wurde ihr bewusst, dass sie ihrem Vater gerade in den Rücken gefallen war
und ihrer Stiefmutter sogar einen Anreiz dazu gegeben hatte, ihr und Zeus das
Leben nun so richtig schwer zu machen, doch das war in dem Moment, als sie sich
zur Wehr setzte, alles bedeutungslos. Sie konnte diese ewigen Streitereien
einfach nicht mehr hören. Sie musste zu diesem Schritt greifen. Nach kurzer
eigener Rechtfertigung drückte sie sich wieder von den Türen weg und sah den langen
freien Korridor entlang, doch ihre Blicke erstarrten bereits nach wenigen
Sekunden, als sie eine schmale kleine Gestalt über die Balustrade gebeugt sah.
    Das
cremefarbene Gewand mit dem blassen Goldschmuck würde sie überall wiedererkennen
und so ging sie ohne einen kleinen Funken Furcht zu ihr rüber, denn all die
Fragen, die sie seit Tagen quälten, fielen nun erneut über sie her wie ein
Rudel Wölfe. Sie wollte Gewissheit. Sie wollte Antworten. Sie wollte wissen,
wer sie war, warum sie hier war und vor allem, warum die Göttin sie warnen
wollte.
    „Es gehört viel Mut dazu, sich gegen
Hera zu stellen, aber mehr noch, gegen den eigenen Vater ...“, entgegnete es
Serena bereits auf halbem Weg.
    Sie
stockte. Die Göttin wusste, dass sie die Tochter des Zeus war. Sie wusste es wohlmöglich
schon von Anfang an, doch was sollte sie

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