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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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nun tun?
    Perplex
blieb sie stehen und schaute Demeter an, die ihren Kopf zu Serena umwandte und
sie mit einem leichten Strahlen betrachtete.
    „Ja,
ich wusste es noch bevor ihr durch die großen Türen des Saales kamt, wenn ihr
euch das gefragt habt“, lächelte sie leicht und sah wieder über das Geländer
hinaus.
    „Woher?“,
druckste die kläglich untergehende Stimme der Halbgöttin, als sie sich nun zu
Demeter gesellte.
    „Dass
Zeus mich glauben lassen wollte, ihr seid ein Dienstmädchen, schockiert mich
und dass er von euch auch noch verlangt, eure wahre Identität zu verleugnen,
schockiert mich nur noch mehr. Dabei habt ihr eine so starke Aura, die selbst
die eines jeden anderen Halbgottes übertrifft …“, erwiderte sie  mit einem
nachdenklichen warmherzigen Klang, der Serena nervös werden ließ.
    Sie
konnte immer weniger glauben, dass Demeter eine Irre sei. Sie klang so
vernünftig und so ruhig wenn sie mit ihr sprach. Und das, obwohl sie den
Verlust ihrer Tochter noch immer nicht verkraftet hatte.
    Ein
Schauer überkam die Halbgöttin, als sie kurz darüber nachdachte und sich dann
auch auf das kalte Marmorgeländer neben die Göttin lehnte.
    „Erzählt
mir von eurer Tochter …“, fuhr sie nun sichtlich interessiert fort und starrte
ihr Gegenüber mit fragenden Blicken an.
    Demeter
sah auf und blickte in die untergehende Sonne. Sie schien verträumt und ihre
Gedanken waren fern ab von jeglicher Realität, an einem Ort, an dem sie mit
ihrer Tochter zusammen sein konnte.
    „Kore
war ein wundervolles Kind, so voller Leben und Freude. Sie spielte gerne
draußen auf den Wiesen, pflückte Blumen und fertigte daraus Kopfschmuck und
Ketten an.“ Sie hielt kurz inne und schien zu überlegen, während ihre rechte
Hand über das kühle Gestein strich. „Ich ahnte, dass ihr etwas Schreckliches
wiederfahren würde, darum habe ich sie auch vom Olymp fern gehalten. Fern von
all den Göttern, die sie als Mittel zum Zweck betrachten würden, um sich einen
Thron der höchsten olympischen Götter zu sichern. Ich habe stets um sie
gekämpft und versucht, ihr eine wundervolle Zukunft zu sichern, doch sie war
eine Figur in einem Spiel.
    Allerdings
schenkte ich denen, die nicht darauf aus waren, auf den Olymp zu gelangen, dann
keine Beachtung mehr … Das war ein Fehler …“ Ihre Stimme brach erneut und
Serena bemerkte die Trauer, die die Göttin vergeblich zurückzuhalten versuchte.
    „Ich
habe mir so sehr eine Tochter gewünscht und als ich dann dieses süße kleine
Geschöpf in meinen Armen hielt, habe ich mir geschworen, sie nicht so werden zu
lassen wie ihren Vater … Doch dann kam der Tag, an dem Hades sie mir nahm. Er
entführte sie in die Unterwelt, um sie zu seiner Frau zu machen. Ich hörte ihre
Schreie, spürte ihre Angst, doch sehen konnte ich nichts …“
    Die
Halbgöttin legte ihre Hand vorsichtig auf die Schulter der Göttin, als die
Emotionen sie überwältigten und die ersten glasigen Perlen aus ihren Augen
traten. „Tagelang muss sie gehungert haben, bis sie sich dazu entschloss,
einige Kerne eines Granatapfels zu essen. Es waren nur ein paar, doch das hatte
gereicht, dass sie die Unterwelt nicht mehr verlassen durfte. Ich erfuhr, dass
Zeus daran schuld war. Er hat meine kleine Kore an Hades verkauft. Er nahm ihn
nicht ernst und sagte ihm, er solle tun was er nicht lassen könne, als er um
die Hand meiner Tochter bat. Er hat sie verkauft …“, zornig hämmerte Demeter
auf den Marmor und petzte ihre Augen zusammen.
    Serena
konnte nicht so recht glauben, was die Göttin ihr da erzählte. Sie zeigte ihr
ein ganz anderes Bild ihres Vaters als sie vor sich hatte. War er wirklich so
kalt, dass er einer Mutter einfach ihr Kind wegnehmen und jemandem versprechen
würde, nur um sich seiner selbst sicher zu sein? Sollte möglicherweise auch sie
jemanden heiraten, den sie nicht kannte, nicht liebte, vielleicht sogar hassen
würde?
    „All
die Jahre an eine Welt und einen Mann gebunden, so voller Trauer und
Dunkelheit, machten aus meiner geliebten Tochter eine kalte und herzlose
Bestie. Sie empfand keine Freude mehr, konnte auch nicht lachen, wenn sie im Frühling
zu mir kam, weil sie wusste, dass sie im Herbst wieder an diesen Ort zurückkehren
musste. Ebenso fühlte auch ich mich. Ich war froh wenn sie wieder bei mir war, ließ
das Land erblühen und schenkte der Welt die Farben, doch dann wenn sie wieder
gehen musste, nahm sie auch jegliche Wärme, die Farbenpracht und auch mein Herz
mit sich.

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