Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
Personen.
»JA, Gebieterin, so ist es!«, ächzte der Größte von ihnen, »Wir haben alles durchsucht. Vielleicht war die Information nicht richtig! BITTE ...«
»Kumar, ich gebe Dir noch eine letzte Chance ...«, flüsterte sie leise und mit einem Beiton in ihrer Stimme, der den Zuhörern das Blut in den Adern gefrieren ließ, »Finde den Jungen und bring mir das Amulett. Ich brauche unbedingt den Schlüssel vom alten Pallmer! Es ist deine letzte Chance, dich zu beweisen!«
»Und was soll mit dem jungen Pallmer werden?«
»Was kümmert mich der Junge. Der ist keine Gefahr für uns!«, antwortete die Hexe verächtlich und viele der Anwesenden nickten und murmelten zustimmend, »Ich hoffe in deinem Interesse, dass du diesmal mehr Erfolg hast! Ich akzeptiere keine Ausflüchte und keine Entschuldigungen mehr! Du kannst dir selbst auswählen, wer dich unterstützen soll. Gibt es Freiwillige?«
Einige der am Rand stehenden Personen traten einen Schritt vor und Kumar wählte sich acht von ihnen aus. Dann verließ er mit ihnen und seinen vier bisherigen Gefährten den Raum.
Auch bei seinem zweiten Gang durch ein Lichttor kam sich Adrian wie durch einen Schlauch gequetscht vor. Wenigstens war er diesmal auf den Beinen gelandet.
»Fühlt sich das immer so schrecklich an?«
»Mit der Zeit gewöhnt man sich ganz gut daran. Und außerdem hat diese Art zu reisen viele Vorteile ...«
Die Zwei waren am Fuße eines hohen Berges aus dem Lichttor getreten. Überall lagen zertrümmerte Felsbrocken mit scharfen Kanten herum. Nur an der Stelle, wo sie standen, gab es ein kleines, ebenes Plateau von wenigen Metern Durchmesser.
»Wo sind wir hier?«, fragte Adrian den alten Mann.
»Wir sind auf dem Weg zu einer Kolonie von Zwergen. Den letzten Rest des Weges müssen wir aber zu Fuß gehen ... Dort entlang!«, sagte Magnus und zeigte auf eine schmale Lücke zwischen zwei hohen, spitzen Klippen. Während sie über das Geröll kletterten, erzählte er Adrian alles Mögliche über die Zwerge. Sie haben ihren eigenen Herrscher, den Druiden und unterwerfen sich niemals der Regierung oder den Befehlen von Menschen, nachdem sie Jahrhunderte lang von den G'Marbor versklavt gewesen waren. Sie leben meist in kleineren Gruppen in geräumigen Höhlen oder selbst angelegten Stollen und fördern seltene Erze, Edelsteine und Kristalle und sind Meister der Metallverarbeitung. Am Ende seiner Erklärung hielt Magnus noch einmal kurz an und wandte sich Adrian zu.
»In dieser Kolonie gibt es einen ganz außergewöhnlich talentierten Schmied, er heißt Sa'Guor. Ich bin mit diesen Zwergen gut befreundet. Aber ich muss dich warnen! Sie sind unheimlich schnell beleidigt. Vermeide es unbedingt, irgendetwas von ihnen zu fordern! Es gibt nichts, wodurch sie sich mehr beleidigt fühlen. Und sie haben ein unglaubliches Gefühl dafür.«
Und nach einer kurzen Pause setzte er fort, »Wir brauchen für dich ein magisches Medium. Was das Richtige für dich ist, ob ein Zauberstab, ein Ring, ein Zepter oder was auch immer, werden wir schon noch herausfinden. Diese magischen Instrumente müssen aus Magium gefertigt werden. Und ganz wichtig: Zeige ja nicht alles, was du hast, denn viele von ihnen sind auch sehr gierig! Aber wenn du einfach tust, was ich dir sage, kann auch nichts schiefgehen!«
Ein gewisses Unbehagen befiel Adrian schon bei diesen Warnungen. Andererseits konnte er es kaum erwarten, diese Zwerge kennenzulernen. Vor ihnen erhob sich ein großer Felsen und zu beiden Seiten fiel das Gelände steil ab. Nur ein schmaler Pfad auf dem Kamm führte zum Fuß des Felsens und es sah so aus, als ob dort der Eingang zu einer Höhle war. Der Anblick dieses Weges ließ Adrian erstarren.
»Ich geh da nicht lang, niemals!«
Seit er ungefähr acht Jahre alt war, hatte er fürchterliche Höhenangst. Damals war er auf einer alten Holzbrücke, die über einen reißenden Bach mit Hochwasser führte, eingebrochen und hing für fast eine halbe Stunde mit beiden Händen am Geländer und konnte sich nicht selbst befreien. Erst als seine Kräfte schon fast völlig am Ende waren, fand ihn seine Mutter. Seitdem mied er alles, was auch nur annähernd wie ein Abgrund aussah. Adrian sah kreidebleich aus und war unfähig, sich auch nur einen Schritt weiter zu bewegen.
»Höhenangst?«, fragte Magnus mitfühlend. Der Junge nickte nur, was aber kaum zu sehen war, da inzwischen sein ganzer Körper begonnen hatte, heftig zu zittern.
»Schließe einfach deine Augen und
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