Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
passte so perfekt, als hätte ein Schneider genaues Maß genommen. Das Amulett und den kleinen Beutel mit Magium trug er auch weiterhin unter dem Hemd.
»Du siehst prächtig aus!«, sagte der alte Mann, als er zurück in den anderen Raum trat.
»Das ist ganz besondere Kleidung, es gibt nur eine Handvoll Spezialisten, die solche Sachen fertigen können. Du wirst noch überrascht sein, welche Eigenschaften sie besitzen ... Nur soviel sei dir schon mal verraten: Sie schützen perfekt vor Regen, Hitze und Kälte. Sie gehen nicht kaputt und reinigen sich selbst, falls das einmal notwendig sein sollte. Es ist unser kleines Geschenk an dich!«
»Danke ... Danke«, Adrian wusste vor Staunen gar nicht, was er noch erwidern sollte.
»Wir werden heute gemeinsam eine Reise unternehmen. Ich erwarte, dass es eine schwierige Unternehmung wird. Du hast das Amulett und das Magium, was du von deinem Großvater erhalten hast, bei dir?«
Adrian nickte. Aber woher wusste Magnus von dem Magium? Er hatte doch gar nichts davon erwähnt. Oder doch? Wie, als wenn Magnus Gedanken lesen könnte, sagte er lächelnd, »Dein Großvater musste dir sein Magium vermachen, da du seinen Platz einnehmen sollst!«
Und dann erklärte er ihm, dass Magium das erste magische Element ist und zum Ausüben von Magie benötigt wird, weshalb magische Instrumente wie Zauberstäbe, Zauberringe, Amulette usw. daraus gefertigt werden. Und dass es in der Natur überhaupt nicht vorkommt, sondern nur von, wie er sagte, Zwergen gefertigt und verarbeitet werden könne. Nachdem er so viel über diese einzigartige Metalllegierung erklärt hatte, dass Adrian den Anfang schon fast wieder vergessen hatte, fragte er, »Wie viel Magium besitzt du eigentlich?«
Adrian zeigte ihm seinen kleinen Beutel und erzählte, was er damit schon alles erlebt hatte.
»Es ist schon erstaunlich, was alles in diese kleinen magischen Schatzbeutel reinpasst ...«, sagte Magnus und setzte nach einem Blick in das gefüllte Innere fort, »Das ist mehr als genug! Jetzt ist es Zeit, deine Ausrüstung zu vervollständigen, damit wir mit dem Training beginnen können! Lass uns zuerst noch etwas essen und dann gehen!«
Als sie etwas später vor die Tür traten, konnte Adrian im Gesicht die kühle Bergluft spüren. Von den schneebedeckten Bergkuppen her wehte ein starker, eisiger Wind. Und obwohl seine Kleidung nur aus ganz dünnem und leichtem Material bestand, war ihm überhaupt nicht kalt - ganz wie Magnus es gesagt hatte. Im Garten der magischen Pflanzen konnte er Camille mit Myritha erkennen, wie sie von einer kleinen Pflanze leuchtend blaue Blüten abschnitten. Jedes Mal, wenn sie eine Blüte abgetrennt hatten, stieß die Pflanze hellen Rauch aus und die Blüten schienen lebendig zu werden. Nur mit Mühe konnte Cami sie in einen fest verschließbaren Korb stecken, ohne dass die flatternden Blüten, die sich schon darin befanden, in die Freiheit entkamen. Eine kleine Blüte, der es gelang, flog wie ein bunter Schmetterling davon und war außer Reichweite, bevor das Mädchen sie wieder einfangen konnte. Magnus winkte ihnen zu und lief dann mit Adrian im Gefolge los in Richtung des großen Baumes, wo sie gestern angekommen waren. Dort öffnete er ein Lichttor.
»Halte dich bitte an meinem Arm fest, damit Du nicht an der falschen Stelle rauskommst«, sagte er und dann traten sie beide durch das Tor, was sich direkt hinter ihnen wieder schloss.
Cleora, die schwarze Hexe, tobte vor Zorn. Von ihren Fingern, auf deren Kuppen metallisch glänzende Spitzen wie überlange Fingernägel steckten, sprühten violette Blitze. Vor ihr knieten oder besser lagen fünf von Schmerzen gekrümmte Personen auf dem kalten Steinboden. Sie befanden sich in einem großen, finsteren, fensterlosen Raum, dessen Boden aus poliertem schwarzen Stein bestand. Die hohen Wände und die Decke waren aus grob behauenen, dunklen Steinen und gaben dem Raum das Aussehen einer unheimlichen Grotte. In der Mitte des Raumes schwebte nicht weit unterhalb der Decke eine ringförmige, rot brennende Flamme frei in der Luft und tauchte alles in ein mystisches, flackerndes Zwielicht. An den Wänden standen schweigend in mehreren Reihen dicht gedrängt viele weitere Personen in dunkelroten Umhängen und Kapuzen auf den Köpfen, sodass keine Gesichter zu erkennen waren.
»UND IHR WOLLT MIR WIRKLICH WEISMACHEN, DASS IHR NIEMANDEN GETROFFEN HABT?«, kreischte sie mit furchterregender Stimme in Richtung der fünf am Boden liegenden
Weitere Kostenlose Bücher