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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Register?«
    »Manchmal hängt es etwas hinterher«, gab Schmid zu. »Aber wenigstens wissen wir, wo er vorher gewesen ist.«
    »Wenn er sich unter seinem richtigen Namen eingetragen hat.«
    »Hotels sind verpflichtet, sich bei ausländischen Gästen den Pass vorlegen zu lassen.«
    »Vielleicht hat er mehr als einen. Vielleicht war er in einem Hotel, das keinen sehen wollte. Vielleicht hat er Freunde hier.«
    Schmid schien etwas verärgert. »Ich habe mit ihm gesprochen. Er sah nun wirklich nicht wie jemand aus, der falsche Pässe mit sich herumträgt.«
    »Manche dieser international tätigen Geschäftsleute haben noch Pässe aus Ländern wie Panama, Irland oder Israel. Erweist sich manchmal als ganz nützlich.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber der Name in diesen Pässen ist immer noch der richtige Name, oder?«
    »Kann sein, muss aber nicht. Lässt sich feststellen, ob er das Land schon verlassen hat?«
    »Kaum. Sie können mit Flugzeug, Auto oder Zug über die Grenze gelangen. Sogar zu Fuß.«

    »Und das wird von der Grenzpolizei nicht registriert?«
    »Die Grenzpolizei macht nur Stichproben«, sagte Schmid. »Nicht jeder wird kontrolliert. Die besten Chancen haben wir, wenn er das Flugzeug genommen hätte. Über die Passagierlisten der Fluglinien.«
    »Und wenn er mit dem Zug gefahren ist?«
    »Haben wir nur eine Chance, falls er einen Platz reserviert hat. Unwahrscheinlich, wenn Sie mich fragen.«
    »Tja, wird wohl so sein«, entgegnete Anna nachdenklich. »Sind Sie befugt, die Fahndung in die Wege zu leiten?«
    »Natürlich«, sagte Schmid leicht pikiert. »Die läuft schon.«
    »Wann kann ich mit dem Autopsiebericht rechnen? Mich interessiert vor allem der toxikologische Befund.« Sie wusste, dass sie dem Mann etwas zu hart auf die Zehen trat. Aber es ging nicht anders.
    Schmid zuckte mit den Schultern. »Normalerweise in einer Woche. Vielleicht etwas schneller. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Ich würde gern wissen, ob sie ein ganz bestimmtes Nervengift gefunden haben«, erklärte sie. »Das dürfte ja nicht so lange dauern, oder?«
    »Ich werde nachfragen.«
    »Danke. Und dann bräuchte ich noch die Kontoauszüge von Rossignol. Die letzten zwei Jahre. Spielen die Schweizer Banken da mit, oder lassen sie uns mit der Leier vom Bankgeheimnis abblitzen?«
    »Bei Mord spielen sie mit«, sagte Schmid knapp. Er war sichtlich eingeschnappt.
    »Das ist ja mal eine angenehme Überraschung. Ach, und noch was... Die Fotokopien von den Kreditkarten, kann ich die mitnehmen?«
    »Wüsste nicht, was dagegen spricht.«
    »Sehr schön.« Eigentlich war der Bursche ganz nett, dachte Anna.

    São Paulo, Brasilien

    Der Hochzeitsempfang fand im exklusivsten Privatclub von ganz Brasilien statt - im Hipica Jardins.
    Die Clubmitglieder entstammten hauptsächlich der Aristokratie Brasiliens, den Quatrocentões genannten Nachfahren der ersten portugiesischen Siedler, die sich seit mindestens vierhundert Jahren im Land aufhielten. Sie waren die Großgrundbesitzer und Hotelmagnaten, die Besitzer der Papier- und Spielkartenfabriken, der Zeitungs- und Verlagshäuser. Die Reichsten der Reichen, wie man an der langen Reihe der Bentleys und Rolls Royces vor dem Clubhaus unschwer erkennen konnte.
    Die Creme de la Creme traf sich in strahlend weißer Abendgarderobe zur Hochzeit der Tochter von Doutor Otavio Carvalho Pinto, einem der mächtigsten Plutokraten Brasiliens. Seine Tochter Fernanda heiratete in die ähnlich illustre Familie Alcantara Machados ein.
    Unter den Gästen war auch ein ehrwürdiger weißhaariger Herr von fast neunzig Jahren. Er gehörte nicht zu den Quatrocentões, sondern stammte aus Lissabon und hatte sich erst in den Fünfzigerjahren in Säo Paulo niedergelassen. Jorge Ramago war ein steinreicher Bankier und Großgrundbesitzer und schon seit Jahrzehnten Geschäftspartner und enger Freund des Brautvaters.
    Jorge Ramago saß an seinem Platz und sah den tanzenden Paaren zu. Die vor ihm stehenden Noisettes de Veau Perigourdine hatte er nicht angerührt. Eine der Kellnerinnen, eine schwarzhaarige junge Frau, ging zögernd auf den alten Herrn zu und sagte: »Señor Ramago, Sie werden am Telefon verlangt.«
    Ramago wandte sich langsam zu der Kellnerin um.
    »Es geht um Ihre Gattin, Senor. Es scheint dringend zu sein.«
    Ramago schaute sie beunruhigt an. »Wo ist das Telefon?«
    »Hier entlang«, sagte die Kellnerin, fasste ihn sanft am Arm und half ihm hoch. Zusammen gingen sie langsam durch den Bankettsaal. Ramago litt an

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