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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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beschützt. Und jetzt verlassen Sie auf der Stelle das Haus.«
    Plötzlich fiel Ben die nahe liegendste Erklärung ein. Er sagte zu der alten Dame: »Ihr Mann hat wieder geheiratet. Er hatte einen Sohn von einer anderen Frau.«
    »Verschwinden Sie endlich«, knurrte Francisco und machte eine unmissverständliche Bewegung mit der Pistole. »Raus!«
    »Gerhard Lenz hatte keine Kinder!«, schrie die alte Dame.
    »Sei still!«, fuhr Francisco sie an. »Kein Wort mehr!«
    »Er behauptet, Gerhard Lenz’ Sohn zu sein«, sagte Ben halb zu sich selbst. »Warum um alles in der Welt gibt sich jemand als Sohn eines Monsters aus?«
    »Stehen Sie auf!«, befahl Francisco.
    »Gerhard Lenz ist nicht hier in Argentinien gestorben«, sagte Ben. »Habe ich Recht, Senora?«
    »Was sagen Sie da?«, murmelte die alte Dame kaum hörbar.
    »Wenn Sie nicht sofort verschwinden, erschieße ich Sie.« Francisco kam drohend näher.
    Ben erhob sich langsam, ließ dabei aber die in ihren Sessel zurückgesunkene alte Dame nicht aus den Augen. »Die Gerüchte damals haben gestimmt«, sagte er. »Gerhard Lenz ist 1961 nicht auf dem Friedhof Chacarita beerdigt worden. Er konnte seinen Verfolgern entkommen und aus Buenos Aires fliehen...««
    »Er ist hier gestorben!«, rief die Frau erregt. »Ich war bei seiner Beerdigung. Ich habe selbst eine Hand voll Erde auf den Sarg geworfen.«
    »Aber Sie haben seine Leiche nie gesehen, stimmt’s?«, sagte Ben.
    »Raus!«, schrie Francisco.
    »Warum quälen Sie mich so?«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon, das hinter Francisco auf einer Kommode stand. Mit der Pistole weiter auf Ben zielend, hob er mit der anderen Hand den Hörer ab. »Ja?«
    Francisco hörte dem Anrufer aufmerksam zu, was Ben nutzte, um sich vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter, auf Francisco zuzubewegen und gleichzeitig das Wort an die alte Dame zu richten: »Ich muss unbedingt mit Strasser sprechen«, sagte er.
    Voller Verachtung fuhr sie ihn an: »Wenn man Sie wirklich aus Österreich hergeschickt hätte, dann wüssten Sie, wo man ihn findet. Sie sind ein Lügner.«
    Also doch: Strasser lebte!
    Ben bewegte sich weiter vorsichtig auf Francisco zu und redete gleichzeitig weiter mit der alten Dame. »Man hat auch mich belogen.« Es spielte keine Rolle, dass seine Worte nicht viel Sinn ergaben. Er wollte die Frau lediglich verwirren.
    »Jetzt ist es definitiv«, sagte Francisco, nachdem er aufgelegt hatte. »Das war Wien. Sie sind ein Betrüger, Mr. Hartman.« Beim letzten Wort schaute er für den Bruchteil einer Sekunde seine Stiefmutter an. Das reichte Ben. Er machte einen Satz vorwärts, packte mit der Linken Franciscos rechtes Handgelenk und verdrehte es mit aller Kraft. Gleichzeitig rammte er ihm Zeigefinger und Daumen seiner Rechten in den Hals. Francisco heulte vor Schmerz auf und ließ die Pistole fallen. Die alte Dame kreischte.
    Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung riss Ben seinen Gegner zu Boden, wobei dessen linker Arm unter dem Rücken eingeklemmt wurde. Ben presste ihm das Knie auf den Brustkorb, seine Finger gruben sich wie eine Zange in Franciscos Hals. Er spürte, wie der knochige Knorpel des Kehlkopfs sich verschob. Francisco keuchte wie ein Erstickender, während er sich auf den Bodenfliesen wand. Der Kopf stand in unnatürlichem Winkel ab. Die alte Dame hörte nicht auf zu schreien.
    Die Pistole! Wo ist die Pistole?
    Dann verstärkte Ben für einen Augenblick den Druck seiner Finger, hob gleichzeitig blitzschnell das Knie und stieß es in Franciscos Solarplexus. Der Stoß in die Magengrube nahm Francisco
für einen Augenblick die Luft; er japste und wurde ein paar Sekunden lang bewusstlos. Sekunden, die ausreichten, mit der Linken die Pistole vom Boden aufzuheben und Francisco die Mündung an die Stirn zu pressen.
    »Eine Bewegung, und Sie sind tot.«
    Augenblicklich erschlaffte Franciscos Körper.
    »Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, beantworten Sie meine Fragen! Wie komme ich an Josef Strasser ran?«
    »Mein Hals, ich bekomme keine Luft...«, keuchte er.
    Ben lockerte den Griff etwas. »Wo finde ich Strasser?«
    Francisco würgte und hustete. »Er lebt irgendwo in Buenos Aires. Keine Ahnung, wo genau.« Zwischen seinen Beinen breitete sich eine Urinlache aus.
    »Sparen Sie sich den Scheiß!«, brüllte Ben ihn an. »Ich will die Telefonnummer und die Adresse. Oder soll Ihre Stiefmutter ihre letzten Tage allein verbringen?«
    »Bitte nicht«, jammerte die alte Dame, die an

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