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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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»Was passiert da draußen? Wer ist diese Frau? Wer ist sonst noch dabei?« Induan stand hinter ihr, den Kopf schief gelegt und mit angespannter Miene.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Die Frau heißt Dianne. Jenna hat sie mitgebracht, aber Marcus hat sie ausgesucht. Du bist ihr nie begegnet?«
    Alicia schüttelte den Kopf. »Wo sind dein Vater und Marcus? Jenna tut sehr geheimnisvoll und sagt nur, dass wir ganz schnell die Fracht an Bord bringen sollen.«
    »Die Raumhafenverwaltung ist hier«, flüsterte ich.
    Beide Mädchen rissen die Augen auf, und Induan verschmolz sofort mit dem Hintergrund, eine chaotische Veränderung vom Normalzustand zu halb silbrig und halb grauweiß, als Anpassung ans Schiff und die Hangarwände. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht darüber zu lachen. »Also sollten wir das Schiff beladen, so schnell wir können.« Ich zog eine Augenbraue hoch und sah sie stirnrunzelnd an, im offensichtlichen Versuch, Marcus nachzueifern.
    Alicia schien ebenfalls kurz vor einem Lachanfall zu stehen. »Wir können das meiste in einem Schwung an Bord bringen.« Damit setzten sie ihren Weg fort, Induan immer noch eigenartig gestreift und Alicia immer noch normal.
    Ich konnte in große Schwierigkeiten geraten, wenn Alicia in unpassenden Momenten ihre Chamäleonfähigkeit einsetzte.
    Ich starrte ihnen für einen Moment nach, dann drehte ich mich um und folgte Bryan.
    Drinnen nahmen Tiala und Jenna uns die Kisten ab und stapelten sie. Jenna hob mühelos die an, die ich soeben Bryan aufgehalst hatte. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass sie sie nicht weit tragen musste. Der kleine Frachtraum war fast voll. Wir wollten zurückgehen, um die restlichen Sachen zu holen, aber Jenna bellte mich an: »Joseph! Geh in die Kommandozentrale! Für alle Fälle.«
    Für den Fall, dass der andere Pilot es nicht ins Schiff schaffte. Ich schluckte und nickte. »Weißt du, was da draußen vor sich geht?«
    »Nein. Aber du erfährst es vielleicht, wenn du in der Kommandozentrale bist.«
    Oh. Und ich hatte versucht, draußen zu horchen. Natürlich stand das Schiff in Verbindung mit dem Raumhafen und der Umgebung. Dort gab es Kameras. »Wo ist Dianne?«
    »In der Kommandozentrale. Alicia und Induan sind hier bei mir.« Sie blickte sich um. »Vielleicht … Verdammt, ich weiß es nicht. Du kümmerst dich darum, uns startbereit zu machen.«
    »Ich hole die letzten Kisten«, sagte Bryan, der schon wieder draußen war.
    Ich eilte zur Kommandozentrale. Wie in der Neuen Schöpfung befand sie sich mitten im Schiff, nicht weit von einer Kombüse. Vier bequeme Pilotensessel mit Gurten standen rund um einen silbernen Tisch bereit. In einem saß Dianne, reglos wie eine Statue.
    Ich setzte mich ihr gegenüber.
    Sie hob den Kopf und warf mir einen warmen, sanften Blick zu. »Bitte schalte die Bildschirme ein.«
    Ich schloss die Augen und öffnete mich der Schöpferin . Sie öffnete sich ebenfalls und meldete Bereitschaft, als hätte sie es gar nicht abwarten können, wieder mit einem Menschen in Kontakt zu treten. Die KI der Schöpferin war voll in das Schiff integriert, anders als Sternenzähler, der das Bordgehirn der Neuen Schöpfung war, aber davon getrennt werden könnte. Als ich mit der Schöpferin verschmolz, spürte ich ihre Vibrationen in den Knochen und hörte die Statusmeldungen wie meine eigenen Gedanken. Es war wie Laufen, während es mit der Neuen Schöpfung nur Kriechen gewesen war. Oder ich hatte durch Marcus’ Ausbildung mehr gelernt, als mir bewusst war.
    »Joseph.« Diannes sanfte Stimme holte mich zurück, obwohl die Schöpferin ein Teil von mir blieb, während ich die Verbindungen zu den Kameras verfolgte und drei von ihnen auf die Wände legte.
    Eine Kamera zeigte den großen Hangar, in dem immer noch drei Kisten standen. Von Alicia, Induan und Bryan war nichts zu sehen.
    Auf einem anderen Bild standen Marcus und Lukas höchstens einen Meter voneinander entfernt. Marcus hatte der Kamera den Rücken zugekehrt, aber seine Haltung wirkte ruhig und entschlossen. Mein Vater war in der Nähe, und auch von ihm sah ich nur den Rücken.
    Lukas’ tadellose Frisur mit der roten Strähne wippte auf und ab, während er sprach. Er war von fünf seiner Leute umgeben. Ich erkannte Ming wieder, die dunkelhaarige Frau, die für uns den Gleiter gerufen hatte, als wir den Raumhafen verlassen hatten. Ihre Augen blickten für einen Moment genau in meine Richtung, als würde sie meine Anwesenheit spüren. Sie hatte mir erzählt,

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