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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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vergraben. Ich blickte ihr nach und wünschte mir, sie hätte sich von mir in die Arme schließen lassen, statt zu Brise zu gehen.
    Liam nahm mich in die Arme und legte sein Kinn auf meinen Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich das hier schaffen werde«, flüsterte er.
    Ich blickte zu Kayleen und Brise. »Wir werden es gemeinsam machen.«
    Er drückte mich fester. »Scheint die einzige Möglichkeit zu sein.«

Kapitel 8
    Erkundung

    Kayleen, die direkt vor der offenen Zelttür saß und sang, weckte mich aus einem Traum, in dem ich Brise endlos um das Lager verfolgte, ohne sie einholen zu können. Goldenes Morgenlicht drang durch die zerfetzten Zeltfenster. Ich stemmte mich hoch und blinzelte schläfrig. Auf der anderen Seite lag Liams Decke zerwühlt auf seiner leeren Pritsche.
    Wir hatten die Nacht überstanden, ohne weitere Ausrüstung zu verlieren. Vielleicht hatten wir uns genug Respekt verschafft, um wenigstens eine Nacht lang Frieden zu haben.
    Ich kroch nach draußen in einen Morgen mit klarem blauem Himmel über uns und bis zum nördlichen Ozean. Im Süden lagen weiße Haufenwolken auf den Berggipfeln.
    Liam kam auf mich zu. Er schleppte einen Eimer, den er am nächsten Bach mit Wasser gefüllt hatte. Er stellte den Eimer vor Brise ab, die die lange Nase hineintauchte und geräuschvoll trank.
    Kayleen hockte neben dem heruntergebrannten Feuer und bereitete Ziegenmilch-Pfannkuchen zu, während sie eins der Lieder sang, die wir als Kinder so sehr geliebt hatten. Es ging um ein Djuri-Baby, das sich im Wald verirrt hat und verschiedene Abenteuer erlebt. Ich schüttelte verunsichert den Kopf über diese Anzeichen von Häuslichkeit, die die beiden plötzlich an den Tag legten, und ging zum Bach hinüber, um mich zu waschen. Das Wasser lief in einer seichten Rinne vom Berg herab und sang leise, während es über die Kieselsteine strömte. Es war so kalt, dass mir die Finger schmerzten.
    »Kommt her!«, rief Kayleen und servierte drei Teller mit heißen Pfannkuchen, kaltem Djuri-Dörrfleisch und getrockneten Äpfeln aus den Speichern von Artistos. Als wir uns gesetzt hatten, fragte sie: »In welche Richtung wollen wir gehen?«
    Wenigstens fragte sie. Ich musterte blinzelnd ihr Gesicht. Sie wirkte entspannt und zufrieden. Ich sah nichts mehr von der verrückten Kayleen, die uns entführt hatte. Sie starrte uns nicht an – ob nun misstrauisch oder mit nackter Gier in den Augen.
    »Nicht in Richtung der Dämonenhunde.« Mit gerunzelter Stirn nahm Liam einen Bissen von den Pfannkuchen. Während meiner Wache in der vergangenen Nacht hatte ich die Hunde wieder gehört, aber entweder das Feuer oder die Explosion hatten sie von uns ferngehalten. Ihr Gebell kam ausschließlich aus den niedrigen Hügeln zwischen uns und dem Berg im Südwesten. Liam legte seine Gabel ab. »Wir werden zum Wald gehen, wo es wahrscheinlich mehr Wild gibt.« Er zeigte nach Südosten, immer noch auf die Berge, aber etwa fünfundvierzig Grad von der Richtung abgewandt, wo die Hunde waren.
    Ich schluckte unbehaglich, weil ich genau die entgegengesetzte Richtung einschlagen wollte. »Wäre es nicht besser, zur Küste im Norden zu gehen? Aus der Luft hat es ausgesehen, als ob es dort größere Ebenen gibt. Das heißt, wir könnten besser erkennen, wenn etwas auf uns zukommt.«
    Liam fuhr fort, als hätte ich gar nichts gesagt. »Wir sollten baldmöglichst aufbrechen.«
    Ich räusperte mich, um seine Aufmerksamkeit einzufordern. »Ich will nicht in die Hügel gehen. Im Freien ist es sicherer.«
    Liam sah mich an, als hätte ich zwei Köpfe, und plötzlich wurde mir klar, dass es überhaupt nicht um die Richtung unserer Erkundungen ging. Er ging einfach davon aus, dass er derjenige war, der die Entscheidungen traf.
    Kayleen schien es ebenfalls bemerkt zu haben. Sie hielt mit der Gabel auf halbem Weg zwischen Teller und Mund inne. »Wohin wir auch immer gehen, wir brauchen Holz. Mit dem Holz müssen wir ein Haus und ein Gehege bauen. Und wir sollten nicht zu weit gehen. Wenn wir den Gleiter nicht freibekommen, müssen wir alles tragen.«
    Ich grinste zufrieden, weil sie verstanden hatte, dass wir unsere Entscheidungen gemeinsam treffen mussten. »Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Brise vor den Dämonenhunden sicher ist«, entgegnete ich. »Und wir können sie besser sehen, wenn wir uns auf ebenem Gelände befinden.«
    Liam deutete mit der Hand in die Richtung, die er zuerst vorgeschlagen hatte. »Wir werden uns sowieso nicht weiter als einen halben

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