Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Wasser. Ihr Gesicht strahlte vor Aufregung. Sie küsste mich, vor Jenna und Bryan, dann errötete sie und trat zurück. Auch meine Wangen wurden heiß, und ich lächelte.
    Bryan reichte mir ein Stück Raumfahrerbrot. Sie beobachteten, wie ich vom Wasser nippte und ins trockene Brot biss. Jenna wischte mir mit einem feuchten, kühlen Tuch den Schweiß von der Stirn.
    »Marcus?«, fragte sie. »Ist er noch hier?«
    »Ich kann ihn nicht mehr spüren. Er war bis zur Landung bei mir.«
    Sie schürzte die Lippen. »Mich würde interessieren, warum er überhaupt hier war. Wie auch immer – wir haben eine Menge Arbeit vor uns.« Sie blickte zu Bryan und Alicia, deren Kleidung verschwitzt und zerknittert war. »Ihr beiden zieht euch saubere Sachen an. Kämmt euch das Haar. Bryan, hol das Hemd, das ich gestern für dich rausgesucht habe.« Mit einer einhändigen Geste trieb sie die beiden zur Eile an. »Macht euch fertig. Versucht, möglichst gut auszusehen.«
    Keiner der beiden beklagte sich. Sie gingen einfach los, um Jennas Anweisungen zu erfüllen. Bryan humpelte, aber er hielt sich schon viel besser auf den Beinen als noch an diesem Morgen.
    Jenna streckte die Hand aus und half mir beim Aufstehen.
    Meine Knie gaben nach, und ich sackte zurück auf die Kante des Sessels. Ich atmete schwer, und mir verschwamm alles vor den Augen. Offenbar spürten wir jetzt die natürliche Schwerkraft des Planeten. Ich fühlte mich schwer, was nicht allein an meiner Erschöpfung liegen konnte.
    Jenna runzelte die Stirn. »Wir geben dir noch ein paar Minuten.« Sie blickte zu den Wandbildschirmen, die jetzt beide leer waren. »Bleib hier. Alicia und Bryan können dir helfen, dich zurechtzumachen, wenn sie zurück sind. Zieh wieder deinen Pilotenmantel an. Alle sollen wissen, wer die Landung bewerkstelligt hat.« Sie ging zur Tür und drehte sich kurz davor noch einmal um. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Ich nickte. »Nur etwas … müde.« Doch neben der tiefen Erschöpfung war ein großes Glücksgefühl. »Aber wir haben es geschafft.«
    Ein Lächeln entspannte ihre besorgte Miene, aber nur für einen kurzen Moment. »So ist es. Beeil dich. Uns bleibt noch eine halbe Stunde oder so, bis die Landefläche abgekühlt ist und wir aussteigen können. Ich möchte nicht, dass sie uns entern. Ich habe ihnen gesagt, dass wir das Schiff in Kürze verlassen werden.« Sie blickte auf ihre Kleidung. »Auch ich muss mich umziehen. Kommst du klar, solange wir weg sind?«
    »Ja.« Meine Stimme klang schwach und müde. Ich versuchte es noch einmal. »Es geht mir gut.« Schon besser.
    Sie ging, und ich hatte einen Moment angenehmer Stille. In meinem Kopf sammelten sich Fragen. Was befand sich außerhalb des Schiffs? Wie viele Schwierigkeiten konnte uns die Raumhafenverwaltung machen? Uns oder mir? Verdammt, wir waren sicher gelandet! Wie feindselig würden sie auf Jenna reagieren? Was war mit Marcus, der sich den Befehlen widersetzt hatte, als wir gelandet waren? Ich stand noch einmal auf, obwohl meine Beine immer noch zitterten, und ging langsam zum Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, damit die Fragen verstummten, auf die ich keine Antwort hatte.
    Alicia und Bryan kamen zurück und waren nun gründlich gesäubert. Alicias Haar war ein dunkler Samtheiligenschein, und ihre seltsamen violetten Augen leuchteten vor Aufregung. Ich hätte sie ewig anhimmeln können und wollte sie wieder küssen.
    Zweifellos gab es keinen Menschen, der so wunderschön war.
    Sie wippte auf den Fußballen, nahm meine Hand und war mir so nahe, dass ich die Seife auf ihrer Haut riechen konnte, nur schwach, aber sehr angenehm. Sie küsste mich tatsächlich, eine sanfte Berührung ihrer Lippen auf meiner Wange. Ich beugte mich zu ihr, um sie richtig zu küssen, was sie überraschte. Sie stieß ein leises »Oh« aus, bevor sie den Kuss erwiderte. Ich riss meinen Blick von ihr los, um Bryan zu betrachten, der sich von uns abgewandt hatte. Das dunkelblaue Hemd, das Jenna für ihn herausgesucht hatte, hing locker an seinem Körper, ohne seine Größe zu verbergen. Aber es verdeckte einige seiner Verletzungen.
    Wir gingen zu dritt zu unserem Quartier, wo ich eine Hose von mir und ein Hemd anzog, das meinem Vater gehört hatte. Es war dunkelblau und seidenweich. Meine Finger zitterten, als ich es zuknöpfte. Alicia half mir, die etwas zu langen Ärmel hochzurollen, dann trat sie zurück und sah mich mit einem verschmitzten Lächeln an. »Du siehst ziemlich gut

Weitere Kostenlose Bücher