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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wurden in die Schubtriebwerke geleitet, obwohl wir noch gar nicht den Befehl dazu gegeben hatten. Wer oder was auch immer es war versuchte das Schiff zu steuern.
    Mein Schiff.
    »Blut, Knochen und Hirn.« Ich tauchte ein, öffnete die Verbindungen zwischen mir und den Schiffssystemen, zwischen mir und Sternenzähler und der Hydraulik und den Robotern. Ich gab den Triebwerken den Befehl zu warten, bis Sternenzähler ihnen eine Reihe von Anweisungen gab, die von mir kamen.
    Die Triebwerke warteten.
    Ich war so tief, dass das Schiff mein Körper war und ich in seinem Nervensystem existierte.
    War Sternenzähler kompromittiert worden?
    Ich hatte den Eindringling überrascht. Daten bewegten sich sehr schnell – was war geschehen, während ich draußen gewesen war? Ich suchte. Unsere Anweisungen schienen unberührt und in Ordnung zu sein. Mir fiel nichts Ungewöhnliches auf. Wie sah es zeitlich aus? Konnten wir dem Schiff jetzt noch sagen, unsere Befehle auszuführen? Konnte ich es wagen, aufzutauchen und Jenna zu fragen?
    Um sicherzugehen installierte ich ein Warnprogramm im Interface und zwang mich dazu, gründlich zu arbeiten. Sternenzähler sollte mich über jeden Befehl informieren, auch wenn er von mir selbst kam. Ich probierte es mit einer Statusabfrage aus und empfing das Warnsignal. Perfekt.
    Ich ballte die Hände zu Fäusten und wackelte mit den Zehen, um mich wieder in meinen Körper hinüberzuziehen. Spürte den Fluss des Atems und des Blutes, dann schoben sich diese Empfindungen in den Hintergrund, als ich wieder eine normale Raumempfindung hatte. Diesmal verlor ich den Kontakt nicht ganz, sondern schwebte über der Oberfläche der Datenströme und blieb auf Empfang für Nachrichten von Sternenzähler.
    Meine Augen öffneten sich. Jenna beugte sich über mich. Meine Stimme plapperte in meinen Ohren und entwich in die Luft. »Es ist da. Sie wollen das Schiff wenden. Sag ihnen … dass sie es nicht tun sollen.« Die Kopfstütze neben meiner Wange fühlte sich kühl an, ein starker Kontrast zur Hitze, die in meinem Körper glühte. Ich horchte auf Aktivitäten und hörte nur Sternenzählers Schweigen. Auch die Triebwerke schwiegen. Gut.
    Jennas Stimme, fest und höflich, aber nur ein wenig. » Neue Schöpfung an Raumhafenverwaltung. Üben Sie keinen Zwang auf uns aus.«
    Es kehrte zurück, mit einer Stärke, der ich nichts entgegenzusetzen hatte. Ich tauchte tief ein und stellte es. »Wer bist du?«, fragte ich.
    Überraschung. Erstaunen. Menschliche Emotionen. Eine Stimme, ein Datenfluss, der sich in eine Anfrage auflöste. »Marcus. Woher weißt du, dass ich hier bin?«
    Ich hatte recht. Es war ein Mensch. »Ich höre dich.«
    Wieder Überraschung. Sternenzähler informierte mich, dass Marcus an der Tür zum Interface anklopfte.
    Hatte es oder er mich verstanden? »Du versuchst unseren Kurs zu ändern. Das werde ich nicht zulassen.«
    »Wer bist du?«
    Was sollte ich sagen? »Joseph Lee. Warum versuchst du, uns aufzuhalten?«
    »Die Raumhafenverwaltung hat mich mit dieser Aufgabe betraut.« Der fremde Datenstrom öffnete sich, und ich spürte eine Anwesenheit, die stärker als ich war. Sie war unheimlich. Menschlich, aber mehr als nur das. Dahinter breitete sich ein Ozean aus Daten aus, in Sprachen, die ich nicht verstand, in Wellen, die sich furchteinflößend schnell bewegten. Alles auf dem Planeten unter uns waren Daten. Und alles war mit Marcus verbunden. Ich wollte mich hineinstürzen, den Verbindungen folgen und sehen, was sich am Ende befand. Sie fühlten sich so voll und tief an, dass ich für immer darin hätte eintauchen und mich verlieren können.
    War eine solche Datenmenge real oder nur eine Täuschung, ein Trick?
    Diesem Pfad konnte ich jetzt nicht folgen. Ich musste mich auf das Schiff konzentrieren. Wer war dieser Marcus, dass er mich aufhalten oder in Versuchung führen wollte? Mein Zorn tanzte am Rand meines Bewusstseins, und ich hielt mich daran fest, benutzte ihn als Konzentrationspunkt, um mich wieder vollständig in die Neue Schöpfung zu ziehen.
    Ob er nun stärker war als ich oder nicht – im Gegensatz zu mir war er vom Schiff getrennt. Er musste zwangsläufig mit einer Zeitverzögerung leben. Es waren nur Nanosekunden, aber ich war einfach schneller.
    Ich sprang durch das Interface zu Sternenzähler und startete unsere Befehlssequenz. Etwas zu früh, aber ich stellte ein paar Berechnungen an und fügte die entsprechenden Verzögerungen hinzu.
    Es war mein Schiff.
    Ich wandte meine

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