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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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Gondolin.
    Morgoth aber stießen die Valar durch das Tor der Nacht aus den Mauern der Welt hinaus in die Zeitlose Leere; und auf jenen Mauern steht eine ewige Wache, und an den Grenzen des Himmels wacht Earendil. Die Lügen aber, die Melkor, der Mächtige und Verfluchte, Morgoth Bauglir, die Macht von Hass und Furcht, in die Herzen von Elben und Menschen gesät, sind eine Saat, die nicht stirbt und nicht vernichtet werden kann; und von Zeit zu Zeit treibt sie neue Sprossen und wird ihre dunkle Frucht tragen bis zum letzten Tage.
    Hier endet das SILMARILLION . Wenn es vom Hohen und Schönen in Dunkel und Trümmer geführt hat, so wardies von alters das Geschick der Beschädigten Arda; und wenn ein Wandel kommen soll und der Schade gebessert werden, so mögen Manwe und Varda dies wissen; doch haben sie es nicht verraten, und in Mandos’ Sprüchen wird es nicht gesagt.

AKALLABÊTH

DER UNTERGANG
VON NÚMENOR

    E s heißt bei den Eldar, die Menschen seien zur Zeit des Schattens von Morgoth auf die Welt gekommen; und rasch fielen sie unter seine Herrschaft, denn er schickte seine Botschafter zu ihnen, und sie hörten auf seine bösen und schlauen Reden und beteten das Dunkel an und fürchteten es doch. Manche aber kehrten sich auch ab vom Bösen, verließen das Land ihrer Väter und wanderten immer weiter nach Westen; denn sie hatten ein Gerücht vernommen, dass im Westen ein Licht sei, welches der Schatten nicht trüben könne. Morgoths Diener verfolgten sie mit Hass, und ihre Wege waren lang und schwer; doch kamen sie schließlich in die Länder, die aufs Meer hin blicken, und sie betraten Beleriand zur Zeit des Juwelenkrieges. Die Edain wurden sie in der Sindarinsprache genannt; sie wurden Freunde und Bundesgenossen der Eldar und leisteten kühne Taten im Krieg gegen Morgoth.
    Von ihnen stammte seitens seiner Väter Earendil der Strahlende ab; und im Lied von Earendil wird erzählt, wie er zuletzt, als der Sieg Morgoths fast endgültig war, sein Schiff Vingilot baute, welches die Menschen Rothinzil nannten, und auf die nie befahrenen Meere hinausfuhr, Valinor suchend, denn er wollte bei den Mächten für die Zwei Geschlechter sprechen, damit die Valar sich ihrer erbarmen und in der äußersten Not Hilfe senden möchten. Daher wird er von Elben und Menschen Earendil der Gesegnete genannt,denn nach langen Mühen und vielen Gefahren gelangte er ans Ziel seiner Fahrt, und aus Valinor kam das Heer der Herren des Westens. Earendil aber kehrte nie wieder in die Lande zurück, die er geliebt hatte.
    In der großen Schlacht, als Morgoth endlich überwältigt und Thangorodrim zerstört wurde, fochten von den Völkern der Menschen einzig die Edain für die Valar; viel andere aber fochten für Morgoth. Und nach dem Sieg der Valar flohen die üblen Menschen, soweit sie nicht vernichtet waren, zurück nach Osten, wo noch viele ihres Stammes in den unbebauten Ländern wanderten, wild und gesetzlos, den Valar wie Morgoth gleichermaßen die Gefolgschaft verweigernd. Zu ihnen kamen die üblen Menschen und breiteten einen Schatten der Furcht über sie und wurden ihre Könige. Die Valar überließen nun für eine Weile die Menschen, die ihnen nicht Folge geleistet und die in den Freunden Morgoths ihre Herren sahen, ihrem Schicksal; und die Menschen lebten im Dunkel, verfolgt von vielen Unheilsdingen, die Morgoth in den Tagen seiner Herrschaft gezüchtet hatte: Dämonen und Drachen und Ungeheuern und den unreinen Orks, welche ein Spottbild der Kinder Ilúvatars sind. Und unglücklich war ihr Los.
    Manwe aber vertrieb Morgoth und verbannte ihn aus der Welt, in die Leere, die draußen ist; und Morgoth selbst kann nicht mehr zurückkehren und in der Welt zugegen und sichtbar sein, solange die Herren des Westens herrschen. Aber die Saaten, die er gesät, wuchsen und keimten noch immer und trugen böse Frucht, wenn nur einer sie hegte. Denn Morgoths Wille blieb und lenkte seine Diener, und stets bewog er sie, die Absichten der Valar zu durchkreuzen und jene zu vernichten, die ihnen dienten. Die Herren des Westens wussten dies wohl. Als daher Morgoth ausgestoßenwar, hielten sie Rat über die Zeitalter, die kommen sollten. Die Eldar riefen sie auf, in den Westen zurückzukehren, und jene, die gehorchten, wohnen auf der Insel Eressea; und dort ist ein Hafen, Avallóne genannt, denn von allen Städten ist dieser Valinor am nächsten, und der Turm von Avallóne ist das Erste, was der Seemann erblickt, wenn er sich übers weite Meer endlich den

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