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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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scheuten alle seine Diener, und keiner von ihnen mochte dem Meer zu nahe kommen, es sei denn in äußerster Not. Mit Hilfe der Elben aus den Häfen bauten mancheNargothronder neue Schiffe und fuhren aus, um die große Insel Balar zu erkunden, in der Absicht, dort eine letzte Zufluchtsstätte für Notzeiten zu schaffen; doch ihr Schicksal war nicht, je dort zu wohnen.
    So war Finrods Reich bei weitem das größte, obgleich er der jüngste war unter den großen Fürsten der Noldor: Fingolfin, Fingon, Maedhros und Finrod Felagund. Fingolfin aber galt als oberster Fürst aller Noldor, und Fingon nach ihm, obwohl ihr eigenes Reich nur aus dem nördlichen Lande Hithlum bestand; ihr Volk jedoch war das kühnste und streitbarste, von den Orks am meisten gefürchtet und Morgoth am bittersten verhasst.
    Linker Hand von Sirion lag Ost-Beleriand, an der weitesten Stelle hundert Meilen breit vom Sirion bis zum Gelion und den Grenzen von Ossiriand. Zuerst, zwischen Sirion und Mindeb, kam das leere Land von Dimbar unter den Gipfeln des Crissaegrim, den Horstplätzen der Adler. Zwischen dem Mindeb und dem Oberlauf des Esgalduin lag das Unland von Nan Dungortheb; und diese Gegend war voller Schrecknisse, denn auf der einen Seite friedete Melians Kraft die Nordgrenze von Doriath ein, während auf der anderen Seite die steilen Klüfte der Ered Gorgoroth, der Berge des Grauens, vom hohen Dorthonion herabstürzten. Dorthin hatte sich, wie schon erzählt, Ungoliant vor den Geißeln der Balrogs geflüchtet, und dort blieb sie eine Weile und erfüllte die Schluchten mit ihrer Todfinsternis, und auch nachdem sie fortgezogen war, lauerte dort noch ihre Brut und wob ihre finstern Netze; und die dünnen Wasser, die von den Ered Gorgoroth herabfielen, waren verseucht, und gefährlich war es, davon zu trinken, denn die Herzen derer, die sie gekostet hatten, wurden vom Schatten des Wahnsinns und der Verzweiflung befallen. Alle andren Lebewesenmieden dies Land, und nur in arger Not durchquerten es die Noldor, auf einem Weg an den Grenzen von Doriath entlang und in weitem Abstand von den unheimlichen Hügeln. Dieser Weg war vor langer Zeit angelegt worden, vor Morgoths Rückkehr nach Mittelerde, und wer ihn ostwärts ging, kam an den Esgalduin, wo zur Zeit der Belagerung noch die steinerne Brücke von Iant Iaur stand. Von dort aus ging es durch Dor Dínen, das Stille Land, und über die Arossiach (was die Furten des Aros heißt) kam man in die Nordmarken von Beleriand, wo die Söhne Feanors wohnten.
    Im Süden lagen die behüteten Wälder von Doriath, das Gebiet Thingols, des Verborgenen Königs, das niemand betrat, es sei denn mit Thingols Willen. Der kleinere Teil von Doriath im Norden, der Wald von Neldoreth, wurde nach Osten und Süden von dem dunklen Fluss Esgalduin begrenzt, der in der Mitte des Landes nach Westen abbog; und zwischen Aros und Esgalduin lagen die dichteren und größeren Wälder von Region. Auf dem Südufer des Esgalduin, dort, wo er sich nach Westen dem Sirion zuwendet, lag die Tiefburg von Menegroth; und ganz Doriath lag östlich des Sirion, bis auf einen schmalen Streifen Waldland zwischen der Teiglinmündung und den Dämmerseen. Die Leute von Doriath nannten diesen Wald Nivrim, die Westmark; große Eichen wuchsen dort, und er war mit eingeschlossen in Melians Gürtel, damit auch ein Stück des Sirion, den sie aus Verehrung für Ulmo liebte, ganz unter Thingols Herrschaft stünde.
    Im Südwesten von Doriath, wo der Aros in den Sirion mündete, lagen große Teiche und Marschen zu beiden Seiten des Stromes, der hier seinen Lauf unterbrach und träge in vielen Kanälen dahinzog. Dieses Gebiet hieß Aelin-uial, die Dämmerseen, denn es war in Nebel gehüllt, und derBann von Doriath lag über ihm. Der ganze nördliche Teil von Beleriand fiel zu diesem Punkt hin ab, und dann blieb das Land für eine Weile eben, so dass die Strömung des Sirion stockte. Südlich von Aelin-uial aber fiel das Land plötzlich steil ab, und alle unteren Ebenen des Sirion wurden von den oberen durch diesen Fall geschieden, der einem, der von Süden nach Norden blickte, als eine endlose Hügelkette erschienen wäre, die sich von Eglarest im Westen jenseits des Narog bis zum Amon Ereb im Osten hinzog, wo man von fern schon den Gelion sehen konnte. Der Narog floss durch diese Hügel in einer tiefen Schlucht, über Stromschnellen, doch ohne Wasserfälle, und auf seinem Westufer stieg das Land zu den großen bewaldeten Hochflächen von Taur-en-Faroth an. Auf

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