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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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es wurde begrenzt vom Meer, von den Ered Lómin und von den Hügeln, in denen sich die Wälle der Ered Wethrin nach Westen hin fortsetzten, von Ivrin bis zum Taras, der sich auf einem Landvorsprung erhob. Manche meinten, dass Nevrast eher zu Beleriand als zu Hithlum gehörte, denn es war ein milderes Land, bewässert durch die feuchten Seewinde und geschützt vor den kalten Nordwinden, die über Hithlum bliesen. Das Land lag tief, umgeben von Bergen und großen Klippen an der Küste, die höher lagen als die Ebenen dahinter, so dass kein Fluss hier ins Meer mündete; und inmitten des Landes war ein großer See mit oft wechselnden Ufern, umgeben von weiten Marschen. Linaewen hieß dieser See, wegen der vielen Vögel, die dort nisteten, von allen Arten, die hohes Riedgras und flache Teiche lieben. Zur Zeit, als die Noldor kamen, lebten viele Grauelben in Nevrast nahe an der Küste und besonders um den Taras im Südwesten, denn an diesen Ort waren in alten Zeiten Ulmo und Osse gern gekommen. All diese Völker nahmen Turgon zum Fürsten, und die Vermischung derNoldor mit den Sindar schritt hier am schnellsten voran; und Turgon wohnte lange dort in seinen Hallen, die er Vinyamar nannte, am Fuß des Taras und am Meeresufer.
    Südlich von Ard-galen erstreckte sich das große Hochland namens Dorthonion sechzig Meilen weit von West nach Ost, mit großen Kiefernwäldern besonders an der Nord- und an der Westseite. In sanften Hängen stieg es von der Ebene bis zu einem kahlen Hochland an, in dem viele Bergseen lagen, zu Füßen nackter Felsen, deren Spitzen höher aufragten als die Gipfel der Ered Wethrin; im Süden aber, nach Doriath hin, fiel es plötzlich steil in fürchterliche Tiefen ab. Von den Nordhängen Dorthonions blickten Angrod und Aegnor, Finarfins Söhne, über die Felder von Ard-galen hin; sie waren Vasallen ihres Bruders Finrod, des Herrn von Nargothrond, und ihr Volk war nicht zahlreich, denn das Land war unfruchtbar, und die großen Hochlande dahinter konnten als ein Bollwerk gelten, das Morgoth nicht so leicht überschreiten würde.
    Zwischen Dorthonion und dem Schattengebirge lag ein enges Tal, dessen steile Hänge nur mit Tannen bewachsen waren, doch das Tal selbst war grün, denn der Sirion floss hindurch, in raschem Lauf nach Beleriand hin. Den Sirion-Pass bewachte Finrod, und auf der Insel Tol Sirion inmitten des Flusses erbaute er einen mächtigen Wachturm, Minas Tirith; nach dem Bau von Nargothrond aber ließ er diese Festung meist in der Obhut seines Bruders Orodreth.
    Das große, schöne Land Beleriand nun lag beiderseits des gewaltigen, vielbesungenen Sirion. Der Sirion entsprang bei Eithel Sirion und kroch am Rande von Ard-galen entlang, bevor er sich durch den Pass stürzte, immer mehr Wasser von den Bergbächen aufnehmend. Von da floss er einhundertunddreißig Meilen weit südwärts, mit vielen Zuflüssenauf dem Wege, bis er als ein mächtiger Strom seine vielen Mündungen und das sandige Delta in der Bucht von Balar erreichte. Und den Sirion abwärts kamen von Norden nach Süden auf dem rechten Ufer in West-Beleriand zuerst der Wald von Brethil zwischen Sirion und Teiglin, dann das Reich von Nargothrond zwischen Teiglin und Narog. Der Narog entsprang in den Fällen von Ivrin an der Südseite von Dor-lómin und floss, ehe er in den Sirion mündete, etwa achtzig Meilen weit durch Nan-tathren, das Land der Weidenbäume. Südlich von Nan-tathren lag ein Wiesenland voller Blumen, wo nur wenige Leute lebten, und dann kamen die Marschen und Schilfinseln um die Mündungen des Sirion und die Sanddünen des Deltas, wo nichts Lebendiges war außer den Seevögeln.
    Das Reich von Nargothrond aber erstreckte sich auch nach Westen über den Narog hinaus bis zum Fluss Nenning, der bei Eglarest ins Meer floss; und Finrod wurde zum obersten Fürsten aller Elben Beleriands zwischen dem Sirion und dem Meer, ausgenommen die in den Falas. Dort wohnten diejenigen Sindar, die noch immer die Schiffe liebten, und Círdan der Schiffbauer war ihr Fürst; Círdan und Finrod aber waren Freunde und Bundesgenossen, und mit Hilfe der Noldor wurden die Häfen von Brithombar und Eglarest neu aufgebaut. Hinter ihren hohen Mauern wurden sie zu schönen Hafenstädten mit steinernen Kaien und Pieren. Auf dem Westkap von Eglarest erbaute Finrod den Turm von Barad Nimras, um das Westmeer zu bewachen, doch der erwies sich als unnötig, denn zu keiner Zeit versuchte Morgoth je Schiffe zu bauen oder Seekrieg zu führen. Das Wasser

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