Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Skandalbett

Das Skandalbett

Titel: Das Skandalbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
einprägte.
    Erik wartete nicht auf ihn, sondern steuerte direkt auf eine in der Nähe gelegene Bar los. Sobald sie in dem Lokal Platz genommen hatten, bestellte Erik zwei Whisky, und erst als sie beide einen Schluck getrunken hatten, fing er an zu erzählen, was ihn zu Sigge in die Wohnung geführt hatte.
    »Ja, verstehst du, mein Kleiner«, sagte er zwischen zwei Schlucken. »Ich habe uns beiden den Auftrag des Jahres verschafft. Das heißt, ich bekam den Job, aber ich finde, daß du ein ziemlich dufter Typ bist, und darum habe ich gesagt, daß ich dich dabei haben wollte. Karlén - von ihm habe ich nämlich den Auftrag - erklärte sich damit einverstanden, daß du mit mir nach« -hier machte Erik eine kleine Kunstpause - »Göteborg fährst.«
    Mit einem zufriedenen Grinsen bis über beide Ohren lehnte sich Erik zurück. Bernt sagte zunächst gar nichts. Er wußte nicht, ob er lachen oder Hurra rufen sollte. Lachen, weil Erik so geheimnisvoll getan hatte, daß Bernt fast eine Reise nach Amerika erwartet hatte. Hurra rufen, weil Erik sich so offensichtlich über seine gute Tat freute, und Bernt wäre es grausam vorgekommen, wenn er Erik etwas von dieser Freude genommen hätte.
    Bernt kam zu einem Kompromiß. Er hob sein Glas und prostete Erik auf eine Weise zu, die sowohl freudige Überraschung als auch Dankbarkeit ausdrückte.
    Während er den scharfen Alkohol hinunterkippte, überlegte er, was er sagen sollte.
    »Das ist aber wirklich eine prima Überraschung«, brachte er heraus. »Und was sollen wir da unten?«
    »Du hast offenbar noch gar nicht kapiert, wie sensationell dieser Auftrag ist.«
    Erik hatte sich jetzt über die Tischplatte gebeugt und starrte Bernt mißlaunig an.
    »Ist dir eigentlich klar, daß du - ein vollkommen grüner Junge, der gerade zwei Wochen bei der Zeitung ist - bei einem richtigen Auftrag dabei sein darfst, mit Spesen und allem, was dazugehört. Herrgott noch mal! Bei mir hat es fast ein Jahr gedauert, ehe man mich zum erstenmal mitfahren ließ - und damals ging die Fahrt nach Södertälje!«
    Jetzt ging Bernt allmählich ein Licht auf. Er hatte es für selbstverständlich gehalten, daß es für Journalisten und selbst für Volontäre zum täglichen Brot gehörte, durch die Gegend zu reisen. Aber jetzt, nachdem Erik ihm den wahren Sachverhalt auseinandergesetzt hatte, wurde Bernt klar, daß Reiseaufträge etwas waren, worum man sich in den Zeitungsredaktionen riß, und daß es durchaus nicht üblich war, wenn Volontäre, die noch nicht ganz trocken hinter den Ohren waren, auf solche Reisen mitgenommen wurden. Dankbarkeit kam in Bernt auf. Er fluchte innerlich über sein dämliches Verhalten und seine uninteressierte Frage.
    »Verzeih mir«, sagte er. »Ich habe wirklich nicht geahnt, wie du dich anstrengen mußtest, um zu erreichen, daß ich mitkommen kann.«
    Erik machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Schon gut. Reden wir nicht mehr darüber. Ich wollte nur, daß du dir bewußt wirst, was für eine große Gelegenheit dir mit dieser Reise geboten wird.«
    Er rieb sich die Hände und sah sich nach einem Kellner um. »So, jetzt wollen wir erst mal eine Schnitte essen«, sagte er zu Bernt. »Du hast sicher auch Hunger.«
    Bernt nickte, und als der Kellner zu ihnen an den Tisch kam bestellte Erik je ein Krabbenbrot und zwei gut geeiste Wodka. Es dauerte gar nicht lange, da hatten sie alles auf dem Tisch, und nach den ersten Bissen und dem ersten schönen Schnaps entspannten sich beide. Erik erzählte, woran sie in Göteborg arbeiten sollten und zeichnete Bernt ein herrliches Bild von einer Woche mit lauter faulen Tagen und wenigen Stunden Arbeit an den Vormittagen. Er wollte lauter Kumpel aus alten Zeiten Wiedersehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Reihe früherer Flammen.
    »Da unten gibt es wirklich eine Menge gutaussehender Puppen. Am besten sind die, die abends aus den Nachbarstädten nach Göteborg kommen, um zu tanzen. Die kriegt man immer mit ins Hotelzimmer - von all den anderen, die in der Stadt wohnen und an der Uni büffeln, gar nicht zu reden. Mensch, Kleiner, das sind willige Tanten! Die kann man vielleicht nicht jeden Tag flachlegen, aber wenn eine Party im Gange ist, verlieren sie alle Hemmungen und vögeln so viel, wie sie nur können. Mensch, sind das Aussichten! Darauf müssen wir schnell noch einen zur Brust nehmen.«
    Bald hatten sie einige Schnäpse im Bauch, und Bernt begann, sich etwas benebelt zu fühlen. Auch Erik war anzumerken, daß er nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher