Das Skandalbett
immer näher zur Bettkante, und als die Prügelei für seinen Geschmack ein bißchen zu heftig wurde, warf er die Beine über die Kante, stand auf und ging weg, um sich den weiteren Verlauf aus einiger Entfernung anzusehen. Von den beiden Kombattantinnen merkte keine, daß der Urheber der Auseinandersetzung sich entfernt hatte. Die beiden Frauen konzentrierten sich darauf, sich gegenseitig so in den Griff zu bekommen, daß sie sich aus dem Bett werfen konnten.
Bernt ging in die kleine Küche hinaus und holte eine Flasche Wein aus der Speisekammer. Mit der Flasche im Arm ließ er sich in einen bequemen Sessel fallen und beobachtete von dort die Entwicklung des Kampfes. Er entkorkte die Flasche und nahm genüßlich einen langen Schluck. Der rote Rebensaft verbreitete eine behagliche Wärme im ganzen Körper, und allmählich fand Bernt die Prügelei fast so spannend und interessant wie eine Zirkusvorstellung.
Unterdessen hatte noch immer keine der Frauen so recht die Oberhand gewonnen: für jeden Schlag, den eine landete, mußte sie von der anderen einen Treffer einstecken, der es genauso in sich hatte. Beide waren ziemlich ins Schwitzen geraten, und ihre Körper glänzten in dem schwachen Lichtschein.
Bernt nahm noch einen Schluck und feuerte im stillen mal die, mal jene an, wenn gerade ein besonders gelungener Schlag ins Ziel gebracht worden war. Aber plötzlich war ihm, als habe sich der Charakter des Schlagabtausches der beiden Frauen verändert. Zwar sah das Getümmel von Bernts Beobachterposition zunächst noch genauso aus wie kurz zuvor, tumultuarisch, verbissen und wütend. Beine, Arme, Brüste, Haare: alles wurde durcheinandergewirbelt. Aber die Geräusche waren ganz anders geworden. Das Stöhnen klang nicht mehr hart und schmerzerfüllt. Die kleinen Schreie klangen nicht mehr wütend. Die Schläge hatten ihre bösartige Kraft verloren. Und so änderte sich das ganze Verhaltensmuster, bis Bernt deutlich sehen konnte, wie die beiden Frauen ihre geschundenen Körper gegenseitig liebkosten, jetzt war es Sigge, die die Initative und das Kommando übernommen hatte. Ihre Hände glitten gleichsam träumerisch über Guns ansehnliche Formen, während sie zärtlich die Lippen des jungen Mädchens küßte. Dann ließ sie ihren Kopf an Guns Hals hinabgleiten und spielte mit der Zunge an der weichen Haut: die Zunge ließ auf dem langen Weg von Brust über Bauch bis zu dem krausen Schamhaar keine empfindliche Stelle aus. Dort unten in dem dichten Gekräusel fuhr Sigges Zunge ein paarmal spielerisch herum, bis sie den Kitzler entdeckte. Langsam fing Sigge an zu lecken. Gun wand sich unter dieser schönen Behandlung und warf sich lüstern hin und her, und als Bernt sah, wie geil sie wurde, geriet er selbst in Feuer und spürte, wie der Schwanz sich langsam zwischen den Schenkeln aufrichtete, bis er steif und zu neuen Taten bereit dastand. Bernt nahm schnell noch ein paar Schlucke Wein und stellte dann die Flasche weg.
Mit wedelndem Ständer ging er zum Bett, um sich an dem aufregenden Ringkampf der beiden Frauen zu beteiligen. Aber bevor er dort war, hörte er, wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Er drehte sich um und sah Erik im Zimmer stehen. Der starrte erst Bernt, dann die beiden sich auf dem Bett herumwälzenden Frauen verblüfft an, dann winkte er Bernt zu sich heran in eine abgelegene Ecke des Ateliers.
»Mein Kleiner, du machst dich, das muß man dir lassen«, murmelte er mit schlecht verhehltem Neid, fuhr dann aber mit ernster Stimme fort: »Du mußt dich anziehen und dann mit mir kommen. Ich muß mit dir über eine wichtige Sache sprechen.«
Bernt fragte, ob irgend etwas Besonderes passiert sei, aber Erik sagte kein Wort mehr, sondern zeigte nur mit einer Geste auf Bernts Kleider, die deutlich zeigte, daß es wirklich schnell gehen mußte. Bernt zwängte sich in seine Klamotten - ohne auch nur eine Sekunde den Blick von Sigge und Gun zu wenden. Sie hatten jetzt ihre Stellung geändert, so daß sie sich gegenseitig lecken konnten. Gun schien diejenige zu sein, die auf dem Weg zum Orgasmus am weitesten gekommen war. Sie hatte die Schenkel fest um Sigges Kopf geklemmt..., doch da fühlte Bernt, daß Erik ihn am Ärmel zupfte, und folgte ihm zur Tür, während er sein Jackett überzog. Bevor sie das Atelier verließen, drehte Bernt sich um und warf einen letzten Blick auf Gun und Sigge. Erik machte die Tür hinter ihnen zu, während das Bild der beiden, wie sie sich wälzten und umarmten, sich in Bernts Netzhaut
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