Das Skandalbett
müsse der gesamte Zug geräumt werden. Schon nach wenigen Sekunden waren draußen im Tunnel die flackernden Lichtkegel von Taschenlampen zu sehen, und U-Bahn-Beamte in Uniform gingen an der Reihe der haltenden Wagen entlang. Eine Tür nach der anderen wurde von außen geöffnet, und die Beamten gaben Anweisungen, wie die Fahrgäste durch den Tunnel gehen sollten, um nicht durch stromführende Leitungen und andere Hindernisse zu Schaden zu kommen. Immerhin war es dunkel da draußen. Bernt sah auf die Uhr, entdeckte, daß er nur noch wenige Minuten Zeit hatte und drängelte sich an einigen älteren Herren vorbei, die lautstark protestierten. Er kümmerte sich nicht um ihr aufgebrachtes Geschrei und lief mit eiligen Schritten auf das helle Licht zu, das sich am Ende des Tunnels zeigte. Dort halfen ihm fremde Leute auf den Bahnsteig, und dann konnte er endlich im gestreckten Galopp loslaufen, um die Treppe zu den Sperren des Hauptbahnhofs zu erreichen. An der Sperre, an der Bernt sehen konnte, daß bis zur Abfahrt des Zuges nach Göteborg nur noch wenige Sekunden Zeit war, stand Erik und wedelte aufgeregt mit den Fahrkarten herum. Er lief unruhig hin und her, während er nach Bernt Ausschau hielt. Bernt rannte zu ihm.
»Die U-Bahn... blieb kurz vorm Hauptbahnhof auf freier Strecke stehen... Wir schaffen’s doch wohl noch?«
Bernt keuchte seine Erklärung heraus und die Frage dazu. Erik starrte ihn mit großen Augen an, antwortete aber nicht, sondern machte auf dem Absatz eine Drehung und stürzte mit Bernt im Schlepptau durch die Sperre. Sie liefen über den Bahnsteig und sahen unterwegs, wie der Zug langsam anfuhr und aus dem Bahnhof zu rollen begann. Indem er alle seine Kräfte anspannte, gelang es Bernt, Erik einzuholen, und kurz nacheinander sprangen sie auf das Trittbrett eines fahrenden Wagens, bekamen die Tür auf und fielen der Länge nach vor die Klotür dieses Wagens. Als sie durch den Gang wankten, waren sie völlig ausgepumpt und fertig. Schließlich waren sie in ihrem Erster-Klasse-Abteil und sanken keuchend in die Polster.
Einige Zeit war keiner von ihnen fähig, etwas zu sagen. Sie saßen nur da und glotzten sich erschöpft an. Schließlich brach Erik in lautes Lachen aus.
»Mein Kleiner, mir scheint, du bist wirklich nicht mehr zu retten. Ich stehe mir die Beine in den Bauch und warte auf dich, und wer nicht erscheint, bist du. Na ja, jetzt sind wir jedenfalls hier und haben es geschafft. Das muß unbedingt gefeiert werden.«
Er legte sich eine große Aktentasche auf die Knie und wühlte darin herum. Nach einiger Zeit schaffte er es, eine halbe Flasche Whisky hervorzukramen sowie eine große Tüte Erdnüsse. »Hör mal, du könntest etwas holen, woraus wir trinken können«, sagte er zu Bernt.
Bernt stand auf und nahm zwei Pappbecher aus dem Stapel, der im Gang neben der Trinkwasserflasche hing. Erik füllte die Becher randvoll mit Whisky und reichte Bernt einen hin.
»Hier, mein Kleiner. Jetzt nimm erst mal einen anständigen Schluck. Wir haben’s verdient nach der Rennerei.«
Er selbst kippte den gesamten Inhalt seines Bechers in einem Zug in sich hinein, schob sich danach eine Handvoll Erdnüsse in den Mund, mampfte behaglich und versuchte gleichzeitig zu sprechen.
»Weißt du, Bernt, diese Sigge ist wirklich eine prima Frau.«
Bernt konnte nur mit Mühe hören, was Erik ihm zu sagen hatte, nickte aber und leerte die letzten Tropfen aus seinem eigenen Becher. Jetzt hatte Erik seine Erdnüsse bewältigt und lehnte sich bequem zurück, zündete eine Zigarette an und goß beiden noch etwas Whisky ein.
»Natürlich ist auch Gun eine dufte Puppe«, fuhr er fort. »Aber Sigge ist diejenige, die ihr Geschäft am besten versteht. Mensch, stell dir doch nur mal vor, wie herrlich es ist, wenn sie mit der Möse sozusagen an deinem Schwanz lutscht. Sie macht das so vorsichtig und gekonnt, daß einem ganz anders wird, wenn sie so vögelt. Und reiten kann sie einen auch, daß man bald wahnsinnig wird. Junge, du hast sie noch nicht erlebt, wenn sie in Hochform ist. Das kann man einfach nicht beschreiben. Wenn sie richtig loslegt, nimmt sie einem beinahe das Leben!«
Bernt protestierte lautstark. Er hatte immerhin Gelegenheit gehabt, beide Frauen zu genießen, und was ihn betraf, so meinte er, daß die jugendliche Frische Guns und ihr straffer, geschmeidiger Körper mehr ins Gewicht fielen als das, was Sigge unbestritten auszeichnete - die vollendete Ficktechnik.
Jetzt waren Bernt und Erik auf ein
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