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Das spanische Erbe

Das spanische Erbe

Titel: Das spanische Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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“Wo liegt das Problem, Annalisa?”
    “Du bist es”, antwortete sie ehrlich. “Erst die Wasserrechte, dann die Marina und jetzt meine Orangenbäume.”
    “Wie bitte?” Er schüttelte den Kopf. “Was ist mit ihnen?”
    Annalisa lachte bitter. “Das weißt du ganz genau! Wenn du sie sehen würdest, wärst du bestimmt zufrieden.”
    “Das nehme ich auch an.”
    Sie glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. Hatte er eben tatsächlich die Tat zugegeben? “Gut. Warum fahren wir nicht sofort hin?”
    “Kein Problem.” Er lächelte sie an und stand auf.
    “Wenn du die Haine siehst, weißt du, warum ich mich so aufrege.”
    “Was erwartet mich denn dort? Eine Schlammschlacht?”
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. “Mach dich nicht über mich lustig, Ramon. Ich meine es ernst.”
    “Weißt du, was ich glaube? Ein schönes heißes Bad würde dir jetzt bestimmt guttun.”
    Sie schüttelte entnervt den Kopf. “Du verstehst mich immer noch nicht …”
    “Doch. Wenn du dich gewaschen hast, machst du einfach eine Liste mit deinen Forderungen, und ich verspreche dir, ich werde jede einzelne genau prüfen. Lass uns gehen. Ich fahre, denn dein Wagen scheint nicht gerade der sicherste zu sein. Mein Chauffeur wird ihn sich ansehen. Keine Widerrede”, sagte er und hob abwehrend die Hände, “je eher wir zu deiner Finca kommen, desto besser. Wir finden für alles eine Lösung, Annalisa, versprochen.”
    “Da, bitte!” Empört zeigte Annalisa auf die Orangenhaine.
    “Wer hat das getan?”, fragte Ramon und blickte sich stirnrunzelnd um.
    “Enrique Caradonda.” Sie bemerkte, wie er sich entspannte. “Sag lieber gleich die Wahrheit, denn der Mann hat mir erzählt, dass du ihn hierhergeschickt hast.”
    “Ganz so ist es nicht gewesen. Ich habe ihn
gebeten,
einmal nach dem Rechten zu sehen, das stimmt. Ein Enrique Caradonda lässt sich nichts befehlen. Er ist der Beste auf seinem Gebiet.”
    “Ach ja? Und worin ist er so gut?”
    “Ganz einfach”, erwiderte Ramon, “Enrique ist der erfahrenste Orangenbaumexperte auf Menorca. Besonders im Frühling ist er ein gefragter Mann.”
    “Aber es war doch alles in Ordnung. Ich hätte eine hervorragende Ernte eingefahren. Und jetzt …”
    “Die Bäume mögen vielleicht gesund aussehen, sind es aber nicht. Sie sind jahrelang vernachlässigt worden, teilweise von Schädlingen befallen und schon ewig nicht ausgelichtet worden. Wenn ich gewusst hätte, dass Enrique kommt, hätte ich dich informiert, doch der Mann lässt sich nichts vorschreiben – schon gar keine Termine.”
    Annalisa blickte sich noch einmal um und betrachtete die Zerstörung traurig. “Du gibst also zu, diesen Saboteur auf mich gehetzt zu haben. Wie willst du das wieder gutmachen?”
    Er lachte leise. “Wie wäre es mit einem Abendessen?”
    “Wie bitte?” Er glaubte doch nicht, dass er so billig davonkam!
    “Was schlägst du denn vor?”, fragte er amüsiert. “Wollen wir die nächsten Stunden damit zubringen, die Äste wieder anzukleben?”
    “Das ist nicht lustig, Ramon!”
    “Ich bin hungrig, und das macht mich ungeduldig.”
    Es wurde schnell dunkel, und Annalisa sah auf die Uhr. “Ab wann hast du einen Tisch reservieren lassen?” Auch wenn sie es nur widerwillig zugab: Ramon hatte recht, die Ernte war verloren, und sie konnte nichts daran ändern. Wenn sie mit ihm ausging, konnte sie ihn vielleicht überzeugen, sie irgendwie zu entschädigen.
    “Zuerst solltest du baden.” Er betrachtete sie aufreizend langsam von Kopf bis Fuß.
    Besonders lange blickte er auf ihr tiefes Dekolletee, das ihre vollen Brüste gut zur Geltung brachte, und sie spürte, wie ihr Körper sofort reagierte. “Warum verschieben wir es nicht einfach?”, fragte sie heiser.
    “Wieso?” Er schüttelte den Kopf und betrachtete sie immer noch unverhohlen. “Wir sollten so schnell wie möglich über deine Sorgen sprechen. Ich kann dir bestimmt helfen.”
    Das glaubte sie ihm aufs Wort! Inzwischen kam es ihr vor, als wären die Orangenbäume noch ihr geringstes Problem! Ihr Puls raste, und ihr Herz klopfte wie wild.
    “Ein schönes heißes Bad hilft dir sicherlich, dich zu entspannen”, fuhr er ungerührt fort, doch sie sah seinem Blick an, dass er genau wusste, wie unwahrscheinlich das war. “Über alles zu reden ist manchmal sehr wichtig, Annalisa.”
    Er hatte recht, und das wusste sie genau. “In Ordnung. Aber ich mache uns etwas zu essen.” Damit hatte sie ihm den Wind aus den Segeln genommen. Sie

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