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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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Matheunterricht. Das ist doch mal ein anspruchsvolles Rätsel: Bringt man Mathelehrern eigentlich bei, wie man ein interessantes Fach so richtig öde rüberbringt oder ist diese Fähigkeit in der Natur der Mathelehrer angelegt?
    Er stieß auf ein anderes Spiel der Maya, das Bul hieß und eine Art Kriegsspiel zu sein schien. Der Beschreibung zufolge war es nicht unwahrscheinlich, dass es sich aus einem Würfelspiel mit dem NamenHaxbil-Bul entwickelt hatte. Aber dieses Spiel wurde mit Maiskörnern gespielt und mit Bohnen, auf die einseitig ein einziger Punkt gemalt war und die vermutlich Würfel darstellen sollten.
    Bul war ganz offensichtlich nicht das Spiel, das Nathan gerade gefunden hatte, aber seine Geschichte war trotzdem interessant. Es war nämlich ein Glücksspiel und anscheinend hatten die Maya bei diesem Spiel ihr Vermögen und sogar ihre Freiheit verlieren können. Die Verlierer wurden tatsächlich zu Sklaven der Gewinner und mussten ihnen bis an ihr Lebensende dienen.
    Das klang ganz schön drastisch. Wenn man bei Halo verlor, dann hieß das nur, dass man an anderer Stelle wieder neu beginnen und Beleidigungen über sich ergehen lassen musste. Die Vorstellung, dass man zur Strafe bis ans Ende seiner Tage die Hausarbeit für jemand anderen erledigen musste, war bizarr.
    Er legte ein Lesezeichen in die Seite und las weiter. Bald war ihm klar, dass er in diesem Buch alles gefunden hatte, was es für ihn zu finden gab, schlug es frustriert zu, ging zu seinem Bett hinüber und setzte sich neben das Spiel. Er bewegte die Figuren hierhin und dorthin und stellte sie in unterschiedlichsten Positionen auf, um zu sehen, ob ihn irgendeine Idee ansprang. Nichts. Langsam wünschte ich mir, ich hätte dieses Ding nie gefunden. Dann musste er sich aber eingestehen, dass das nicht wirklich stimmte: Auch wenn es ihn unglaublich frustrierte, war es trotzdem spannend, dass sich ein Geheimnis hinter dem Spiel zu verbergen schien. Er schob die Teile wieder aus dem Kreis hinaus und überlegte, was er bereits wusste. Es gab eine klare zahlenmäßige Verteilung der Figuren. Fünf von ihnen konnten mit fünf anderen auf dem Spielfeld konkurrieren, was aber war das Ziel und was der Grund, dorthin zu gelangen?
    Nathan streckte sich auf dem Bett aus, starrte auf das Spiel und versuchte, mit reiner Willenskraft aus den Figuren schlau zu werden. Aber auch das funktionierte nicht.
    Er schloss die Augen und stellte sich das Spielfeld vor. Im Geisterückte er die Figuren herum: Es musste doch einen Startpunkt geben. Und mittendrin fiel er in Schlaf.

    »N athan.«
    Er schlug die Augen auf. Ein smaragdgrüner Wald umgab ihn und der raue Wind roch nach dem Atem eines Raubtiers.
    Vögel in prächtigen Farben starrten aus hohen Bäumen auf ihn herab. Nathan kannte sie sogar: scharlachrote Aras, Motmotguans mit türkisen Augenbrauen, Maskentölpel, Regenbogentukane und Dutzende anderer Vögel. Als er noch jünger gewesen war, hatten ihn Vögel sehr fasziniert und er hatte viel über sie gelernt. Sie krächzten, schnalzten und pfiffen mit einem ohrenbetäubenden Lärm.
    Nathan wich zurück und hielt sich die Ohren zu.
    Lebhaft hoben sich die Farben vor dem grünen Laub ab.
    Über sich vernahm er plötzlich ein träges Knurren. Langsam sah er nach oben. Ein wunderschöner, aber mörderisch aussehender Jaguar räkelte sich auf einem dicken Ast. Die große Raubkatze gähnte träge und ihre rosafarbene Zunge rollte sich aus ihrem Rachen heraus. Ihr Schwanz wand sich und schlug auf und nieder.
    Als Nathans Augen sich an das schattige Licht des Waldes gewöhnt hatten, sah er erst, dass in den Bäumen rund umher noch weitere Raubkatzen lagen. Ganz vorsichtig versuchte er, sich auf dem unebenen Untergrund davonzuschleichen.
    Es ist doch nur ein Traum. Flipp bloß nicht aus.
    Nur dass die Szenerie ihm hier realer vorkam als je zuvor in irgendeinem anderen Traum – und seine Träume waren lebhaft. Er machte noch einen Schritt zur Seite und stolperte dabei über eine frei liegende Baumwurzel. Um ein Haar wäre er gefallen, fing sich jedoch gerade noch mit Händen und Knien ab.
    Jetzt wurden die Jaguare lebendig. Auf einmal sahen sie alle in Nathans Richtung und einige erhoben sich elegant in den Vierfüßlerstand.
    »Ganz ruhig.« Nur keine Angst zeigen, sagte er sich, aber er wusste nicht, ob er das schaffen würde. Man hatte ihm beigebracht, dass Tiere es spürten, wenn man Angst hatte. »He, entspannt euch mal alle.« Ein wenig schwankend und mit ganz

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