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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Warum haben die Trumans beschlossen, hierher zu flüchten?“
    „Das kann ich dir hoffentlich erklären“, antwortete Bill. „Vor dem Krieg war Kansas ein Territorium, nach Ausbruch des Krieges stellte sich Kansas, genau wie Missouri, auf die Seite des Nordens. Hier in Kansas werden daher die Südstaatler nicht so verfolgt wie in den anderen Staaten. Daher wird die Familie Truman beschlossen haben, hierher zu ziehen. Die Wahl war auch nicht schlecht, hier werden sie in Ruhe ein neues Leben aufbauen können.“
    Er sah die Straße hinauf und beobachtete die vielen Menschen, die im Lichtschein unterwegs waren. Langsam ritten sie die Hauptstraße entlang und hielten vor einem Mietstall. Ein kleiner, breitschultriger Mann kam aus dem Gebäude und blickte sie forschend an.
    „Tag. Was soll´s sein?“
    „Wir sind unterwegs nach Westen“, antwortete Bill und nickte dem Mann grüßend zu. „Ist hier eine Familie Truman vorbeigekommen?“
    „Hier kommen viele Familien vorbei“, war die Antwort. „Ich weiß noch nicht einmal, wie die alle heißen. Sie rasten hier ein, zwei Tage und fahren dann weiter. Reiten sie von hier nach Norden, dann stoßen sie auf die Spuren vieler Wagen.“
    Bill begriff, dass sie so nichts erfahren konnten. Sie wussten weder, wie die Familie Truman aussah, noch mit wie vielen Wagen sie unterwegs waren. Sie wussten eigentlich gar nichts, aber alles stand im Zusammenhang mit dieser Familie.
    Überall bewegten sich in diesen Tagen nach dem Krieg Trecks nach Westen. Niemand legte Wert darauf, seinen Namen zu nennen.
    „Danke für die Auskunft“, sagte Bill und wendete sein Pferd.
    Sekundenlang war das US Army Brandzeichen auf Ryans Pferd zu erkennen.
    Sie ritten zum „Bulls Head Saloon“.
    Es schien das größte Gebäude in Abilene zu sein. Sie beobachteten das Treiben auf der Straße, stiegen von den Pferden und banden sie fest.
    Nicht weit von ihnen standen mehrere Planwagen. Dort saßen Frauen und spielten mit Kindern.
    „Kommt“, sagte Bill entschlossen, schritt zu den Planwagen und grüßte die Frauen freundlich. „Wir suchen eine Familie Truman“, sagte er zu den Damen. „Wissen Sie, wo wir die Familie finden können?“
    Die Frauen sahen sich fragend an und schüttelten den Kopf. Schon wollte Bill weitergehen, als eine rundliche Frau in einem engen schwarzen Kleid von einem Wagen kletterte und mit dunkler, rauer Stimme sagte:
    „Truman? Ich hab den Namen schon gehört. Warten Sie mal, junger Mann...“
    Sie dachte nach und rieb sich dabei das derbe Gesicht.
    „Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich war in Edwards Eating House, da hörte ich vom Nebentisch, wie über die Familie Truman geredet wurde. Sie erzählten von einem Banditenüberfall in der Nähe.
    „Haben Sie den Namen Truman verstanden?“
    Die Frau zögerte, ihr derbes Gesicht sah auf einmal bitter und traurig aus.
    „Ja“, sagte sie leise, „so hieß die Familie. Jetzt kann ich mich genau erinnern. Truman, ja, so war der Name. Sie wurden am alten Friedhof auf der Ebene überfallen und niedergemacht. Ein paar Männer sollen dann hingeritten sein und die Familie beerdigt haben.“
    Bill und Cedric schüttelten verzweifelt den Kopf.
    War ihr Auftrag gescheitert? Hätte im zweiten Spiel die Familie Truman beschützt werden müssen? Cedric fühlte sich niedergeschlagen und traurig, obwohl er die Menschen nicht gekannt hatte.
    Anders erging es Ryan. Er hatte die Familie Truman persönlich gekannt. Auf ihrem Besitz war er geboren und hatte sein ganzes Leben dort verbracht. Ryan stöhnte leise, sein Körper zitterte, aus seinen Augen tropften Tränen.
    „Wo soll es passiert sein?“, fragte Cedric krächzend.
    Die Frau streckte den Arm aus und zeigte nach Norden.
    „Dort. Irgendwo auf der Ebene beim alten Friedhof.“
    „Wissen Sie, wer die Familie umgebracht hat?“
    „Banditen, Mordgesindel.“ Die Frau strich sich mit der Hand über das Gesicht. „Überall lauern diese Halunken und überfallen die Wagen, plündern und morden. Mein Gott, wohin soll das noch alles führen! Der Krieg ist aus, aber der Frieden ist noch immer nicht da. Darum ziehen wir auch weiter nach Westen.“
    Sie seufzte schwer, senkte den Blick und ging zurück zu ihrem Wagen.
    Langsam und nachdenklich schritten die drei Männer zurück zu ihren Pferden vor dem Saloon.
    „Was sollen wir nun tun?“, fragte Cedric nachdenklich.
    „Master, bitte“, sagte Ryan. „Ich zum Grab reiten und Tote ehren. Sie waren immer gut zu mir.“
    „Hast

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