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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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sehr glücklich, dass Miss Emily noch lebt.“
    „Gott sein Dank“, sagte der Wirt ehrlich, „dass Sie das Mädchen gefunden haben. Emily hat ihre Eltern verloren. Sie arbeitet seit ein paar Tagen bei uns. Wir durften die Töpfe und Pfannen ihrer Eltern holen. Dafür hat Emily bei uns keine Not. Arbeiten müssen wir ja alle. Wir wechseln uns mit den einzelnen Tätigkeiten ab. Sie dürfen nicht glauben, dass wir Emily ausgenutzt haben.“
    „Nein“, flüsterte Emily. „Sie sind gut zu mir gewesen.“
    „Ich glaube es ja“, antwortete Cedric lächelnd. „Können wir uns draußen unterhalten?“, fragte er Emily. Das Mädchen lächelte freundlich und blickte fragend zum Wirt. Als dieser nickte, folgte Emily den Männern zum Tisch.
    „Bringen Sie uns bitte Steaks, Brot und etwas zu trinken“, sagte Bill zum Wirt.
    „Für den alten Mann am Tisch bitte auch ein Steak“, rief Cedric dem Wirt noch nach. Der hungrige Mann in der Ecke strahlte glücklich.

Kapitel 19

19
__________
     
     
    Reiter jagten über die Ebene, peitschten die Pferde vorwärts und hetzten dichtgedrängt durch das hohe Gras.
    Sie waren dunkel und unheimlich anzusehen, ritten über die Hügel und hielten abseits des alten Friedhofs neben der Kirche.
    Ein einziger Mann löste sich aus dem Rudel und näherte sich den Gräbern.
    Sein Gesicht war vom Krieg gezeichnete, die Haut von Feuer und Pulver verbrannt. Wirr und schweißnass klebte sein schwarzes Haar auf der fleckigen Stirn. In den Augen tanzten unheilvolle Lichter. Wie ein Wolf witterte er in den Wind, während er oberhalb der Gräber stehenblieb.
    Hinter ihm warteten seine Männer und beobachteten ihn ergeben.
    „Ich habe es ganz deutlich gehört“, murmelte der Schwarzhaarige zu seinen Begleitern. „Es war eine Stimme gewesen, die Stimme von einer Frau oder einem Mädchen.“
    Dieser Mann konnte die Schreie von Emily nicht vergessen!
    Schon zum zweiten Mal hatte es ihn zum alten Friedhof auf der Ebene getrieben. Erneut horchte er und starrte umher, als würde jeden Augenblick die Stimme wieder ertönen und das Mädchen aus den Gräbern emporwachsen.
    Er war kein sentimentaler Mensch. Er war gnadenlos, gemein und ohne jeden Skrupel. Vom Krieg aus der Bahn geworfen, zog er mordend durch die verbrannten Territorien und Staaten. Er überfiel mit seiner Mörderbande Wagen, Trecks und Gehöfte. An große, starke Ranches traute er sich nicht heran. Berittenen Soldaten wich er aus und machte um sie einen großen Bogen.
    Niemand jagte ihn und seine Bande. In den Wirren dieser Nachkriegszeit gab es kaum ein Gesetz. Jeder schlug sich auf eigene Faust durch, raubte und mordete, was er kriegen konnte.
    In dieser Zeit setzte sich niemand auf die Spur der Bande. Es gab zu viele Banden und zu wenig Sheriffs.
    Nein, er brauchte keinen Sheriff zu fürchten. Diese konnten ihm nichts antun, dazu fehlten ihnen die richtigen Waffen. Er grinste bei der Vorstellung, ein Mann würde ihn erschießen wollen.
    Seine Augen veränderten sich und begannen, rot zu glühen.
    In seinem Herzen gab es keine Menschlichkeit, bereits seit Jahrhunderten nicht mehr. Aber er hatte eine bösartige Gabe, mit der er die Nähe des Mädchens damals gespürt hatte.
    Darum war er zum alten Friedhof zurückgekehrt.
    Er hatte keine Angst vor den Gräbern und Kreuzen. Ganz im Gegenteil, er würde diese für seine Zwecke nutzen. Sie würden ihm helfen, wenn das Mädchen zurückkehrte.
    Das würde sie tun, denn Menschen taten so etwas. Sie ehrten die Gräber ihrer Verstorbenen. Er hatte das frische Grab der Familie Truman am Rand des Friedhofs gesehen. Es lagen frische Blumen auf der Grabstätte.
    Das Mädchen war hier gewesen und sie würde wiederkommen. Dessen war er sich sicher und daher war er heute zum Friedhof zurückgekehrt.
    Er wollte Vorkehrungen treffen!
    „Reitet zurück zum Wald. Ich komme gleich nach“, sagte er befehlend. „Ich muss etwas allein erledigen.“
    Seine Männer nickten, wendeten ihre Pferde und ritten zurück in den nahen Wald.
    Der Mann wartete, bis er allein war. Dann saß er ab und ging hinunter zu den Gräbern. Niemand war auf dem Friedhof.
    Die knorrigen Bäume knarrten und ächzten leise im Wind. Unheimliche Schatten hingen über den Kreuzen.
    Über dem Turm der alten Kirche schwirrten schwarze Fledermäuse durch die Luft. Auch mit ihnen hätte er sich verbünden können, doch er hatte sich bereits anders entschieden.
    Der kalte Atem der Nacht wehte ihm entgegen. Ihm war bekannt, dass auf diesem

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