Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
worden und wurden nacheinander geschlachtet. Es gab Männer, deren Job es war, die Rinder zwischen den fernen Hügeln zu suchen und herzutreiben. Damit verdienten sie sich Yankee-Geld, denn die Währung des Südens war wertlos geworden.
Der Geruch von Steaks kam aus dem Eating House und stieg den drei Männern in die Nase.
„Warte, Cedric“, sagte Bill und hielt sein Pferd an. „Die Frau hat doch erzählt, dass sie ihre Informationen über den Überfall der Familie Truman in Edwards Eating House gehört hatte.“
„Stimmt“, antwortete Cedric und nickte mit dem Kopf.
„Dann lass uns doch dort mit der Suche nach Emily beginnen. Vielleicht weiß der Wirt etwas, außerdem können wir uns ein Steak schmecken lassen. Ich habe Hunger.“
Ryan nickte heftig mit dem Kopf. Sein Magen knurrte bereits seit Stunden.
Sie stiegen von den Pferden und banden sie vor dem Eating House an.
Bill schaute durch die feucht beschlagenen Fensterscheiben ins Innere, konnte aber nur Schatten erkennen.
Dann betraten sie den Raum, der mit Tischen und Hockern gefüllt war. Blankgeputzte Blechteller standen noch auf manchen Tischen. Ein Mann und ein Frau räumten gerade auf, holten die Teller zusammen und brachten sie durch die schmale Schwingtür in den Küchenraum.
Ein alter Mann in zerschlissener Kleidung hockte zusammengesunken an einem Tisch und blickte hungrig zur Küche. Er war so arm, dass er sich vom Abfall ernähren musste. So wartete er, dass man ihm die Knochen zum Abnagen brachte.
Langsam durchquerte Cedric das Gasthaus, während sich Bill und Ryan an einen Tisch setzten.
Irgendetwas trieb Cedric vorwärts, er spürte eine innere Unruhe, die er sich nicht erklären konnte. Er erreichte die Schwingtür, drückte sie auf und blickte in die Küche. Heißes Wasser dampfte in einem großen Spültopf. Davor stand ein schlankes Mädchen mit langen mittelbraunen Haaren, die zu einem Knoten zusammengebunden waren. Sie trug eine Schürze, wusch Teller ab und kehrte ihm den Rücken zu.
Cedric spürte, wie sein Blut schneller durch die Adern raste. Es bildeten sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn.
„Laura?“, fragte er mit heiserer Stimme.
Das Mädchen drehte sich um und blickte ihn an. Sie hatte leuchtende grüne Augen, ein schmales Gesicht mit sanften Lippen.
Sie sah aus wie Laura, wie der eineiige Zwilling seiner großen Liebe.
Cedric spürte, wie sein Herz schneller schlug.
Sie blickten sich eine lange Zeit in die Augen. Auch das hübsche junge Mädchen konnte ihren Blick nicht abwenden.
Der Kreislauf von Cedric schlug Purzelbäume.
Er wollte eben etwas sagen, als der Mann, dem das Gasthaus gehörte, herankam und ihn fest am Arm packte.
„Hier haben Sie keinen Zutritt, Mister. Wenn Sie Dollars haben und noch was essen wollen, dann setzen Sie sich an einen der Tische.“
Cedric schaute den Mann frostig an, zornig über die Unterbrechung dieses Momentes. Er wollte wieder dem Mädchen in die Augen blicken und nicht mit einem fremden Mann diskutieren.
Dann kam die Frau des Wirtes dazu und drängte sich zwischen Cedric und ihren Mann.
„Was ist denn?“, fragte die Frau. „Will der Mister noch etwas essen?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete ihr Mann. „Er macht den Mund ja nicht auf...“
Cedric schien die beiden Menschen gar nicht zu sehen. Langsam hob er die linke Hand und drückte den Mann lässig beiseite. Er näherte sich dem Mädchen am Spülbecken, die ihn immer noch nicht aus den Augen gelassen hatte.
„Wie heißen Sie?“, fragte er mit zittriger Stimme.
Das junge Mädchen lächelte ihn an.
„Mein Name ist Emily“, sprach sie mit einer hinreißenden Stimme.
Ihre grünen Augen glänzten, jedoch machte ihr Gesicht einen übermüdeten und traurigen Eindruck.
„Miss Emily“, rief die freudige Stimme von Ryan. Er hatte gemeinsam mit Bill die Küche betreten, neugierig, was Cedric hier so lange machte.
„Miss Emily Truman mich noch kennen. Ich bin Ryan, der treue Ryan.“
Das hübsche Mädchen drehte ihren Kopf und strahlte den großen Ryan in der Türöffnung an.
„Ryan“, jauchzte sie erfreut, eilte zur Tür und begrüßte den Mann. „Was machst du denn hier?“
„Oh, Miss Emily. So schön, das Miss Emily noch lebt. Wir hatten Angst, dass Miss Emily tot sind. Erschossen von bösen Banditen am Friedhof.“
„Sie kennen Emily?“, fragte der Mann, dem das Gasthaus gehörte.
Bill nickte mit dem Kopf und antwortete:
„Wir sind der Familie Truman aus Missouri gefolgt und sind
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