Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
der Wissenschaftler. „Es ist durchaus möglich, dass wir den Virus doch einmal beim Menschen einsetzen müssen, um Katastrophen, Paniken und Amokläufe zu vermeiden. Vielleicht auch um auf ganz harmlose und unschädliche Weise die Arbeitsfreude zu steigern. Der Virus kann sehr viele negative Wirkungen erzielen, vielleicht aber auch ein paar Positive. Hast du dir das schon einmal überlegt?“
Choty reagierte nicht. Er arbeitete weiter wie eine Maschine mit ständig gleichbleibender Geschwindigkeit, obwohl seine Lebenskraft immer mehr erlahmte.
„Warum reagierst du so stark auf den Virus. Kannst du mir diese Frage beantworten, Choty?“
Das Katzenwesen sackte in sich zusammen und fiel auf den Boden. Der Professor blickte auf den Oszillographen. Er zeigte eine gerade Linie an.
Choty war tot.
Der Professor hob den leblosen Körper hoch und legte ihn auf eine Untersuchungsliege. Mit einer Spritze entnahm er dem Tier eine Blutprobe.
„Aufwachen, Erbsenhirn, es gibt Arbeit.“
„Ich schlafe nie, Chef“, gab der Computer mit einer angenehmen weiblichen Stimme zurück.
Der Wissenschaftler ließ einen Tropfen Blut von Choty auf einen Objektträger fallen. Dann legte er es in ein Fach des Computers und setzte sich vor die Schalteinheit.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, sagte der Professor:
„Blutuntersuchung!“
Eine Reihe von Werten flimmerte über einen Monitor. Bis auf geringfügige Abweichungen entsprach alles der Norm für ein Katzenwesen.
„Was ist mit den weißen Blutkörperchen? Warum zeigst du ihre Zahl und Struktur nicht an, Erbsenhirn?“
„Leukozyten sind nicht vorhanden, weder Lymphozyten noch Granulozyten“, antwortete die weibliche Computerstimme.
Der Professor stöhnte auf.
„Wahrscheinlich hast du wieder schlampig gearbeitet, Erbsenhirn. Kontrollanalyse!“
„Erste Auswertung wird bestätigt.“
Kopfschüttelnd zwirbelte der Professor an seinem Bart.
„Leg mir die gestrigen Werte von Choty daneben.“
Es waren 6.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut bei Choty nachgewiesen. Bei der soeben erfolgten Messung waren keine weißen Blutkörperchen vorhanden.
Der Professor überlegte kurz, ob er seinen Verstand verloren hatte.
„Weißt du, welche Konsequenz sich daraus ergibt, Erbsenhirn?“, fragte er mit matter Stimme.
„Ja, du hast Choty mit dem Magnus-Adenoviridae IV Virus getötet“, antwortete der Computer.
„Wer sagt mir, dass du nicht einen Defekt hast?“, fauchte der Wissenschaftler.
„Funktionsprüfung durchgeführt. Alle Systeme arbeiten einwandfrei.“
„Meine auch“, giftete der Professor. „Du kannst die Blutuntersuchung vorerst als abgeschlossen betrachten.“
„In Ordnung, Chef. Die Ergebnisse sind gespeichert.“
Der Wissenschaftler fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen.
„Ich muss das erst alles verarbeiten. Im Augenblick bin ich ziemlich durcheinander.
Seine Bewegungen wirkten kraftlos, als er aufstand und mit schleppenden Schritten zu seinem Schreibtisch ging.
Kapitel 36
36
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Cedric versuchte zu stöhnen, aber nicht einmal das gelang ihm.
Ein starker Schmerz wütete in seinen Gliedern. Er konnte nicht einmal die kleinste Bewegung ausführen, um sich etwas Erleichterung zu verschaffen. Noch immer litt er an den Folgen des Phaserschusses, mit dem man ihn außer Gefecht gesetzt hatte. Wahrscheinlich dauert die Lähmung noch einige Stunden, bis sie langsam weichen würde.
Wie lange er bereits in diesem Kasten lag, konnte er nicht wissen.
„Gib Acht, wenn sie wach werden“, hörte er einen Mann sagen. Ein Kopf beugte sich über den Kasten und sah auf Cedric herab. Der Mann war noch einigermaßen jung und grinste.
Er wusste genau, dass Cedric hören, fühlen und sehen konnte. Nur bewegen war durch die Lähmung des Schusses nicht möglich.
„Schlaf gut und träum schön“, höhnte der Mann.
Cedric hätte den frechen Burschen gerne selbst in das Reich der Träume geschickt. Unwillkürlich versuchte er, mit den Zähnen zu knirschen. Es gelang ihm, schmerzte aber sehr. Offenbar fiel die Lähmung langsam von ihm ab. Cedric versuchte, sich zu entspannen. In Wellen raste der Schmerz durch seinen Körper, aber er bewegte sich nicht.
Neben sich hörte er ab und zu ein leises, kaum hörbares Seufzen.
Also waren andere Gefangene direkt neben ihm.
Wer mochte das sein?, überlegte er.
Die Lähmung fiel nach und nach von seinem Körper ab.
Langsam richtete er sich auf.
Sofort wurde ihm die Mündung einer
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