Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
William selbstbewusst lächelnd. „Ich weiß, dass die junge Lady etwas schreckhaft ist, aber das ist völliger Unsinn.“
„Dann mach du doch auf!“, antwortete Cedric.
„Ja gerne“, antwortete William grinsend. „Ich würde gerne ein höflich klopfendes Ungeheuer sehen.“
Erneut wurde geklopft, diesmal sehr laut und dann hörten alle die Stimme von Hamish, dem Butler.
„Hallo? Ist da jemand?“
Seine Stimme klang gedämpft durch die Tür, hatte aber seinen typisch nasalen Klang.
Einen Augenblick zögerte Cedric noch, dann öffnete er die Tür.
Der Butler betrat das Zimmer und blickte sich verwirrt um.
„Ich habe laute Schreie gehört“, sprach er ruhig, „und wollte nachsehen, ob etwas passiert ist.“
Eileen sprang vom Bett. „Das ist prima, dass Sie gekommen sind“, sprach sie. „Ich werde nicht mehr in mein Zimmer zurückkehren. Dort spukt es! Sie richten mir sofort ein Zimmer im Westflügel her.“
„Ja, natürlich, Lady Eileen“, antwortete der Butler mit einer Verbeugung.
Das Mädchen schritt zur Zimmertür und öffnete diese.
„Und Sie“, sprach sie befehlend und deutete auf William, „kommen mit und werden Hamish helfen.“
Dann drehte sie ihren Kopf und blickte lächelnd zu Cedric.
„Sie leihen mir doch kurz Ihren Diener, nicht wahr“, erklärte sie mit einer zuckersüßen Stimme. „Zu zweit sind sie schneller fertig, außerdem fühle ich mich sicherer im Schutz von zwei Männern.“
„Ähh ...ja“, antwortete Cedric stammelnd und blickte zu William, der aber nur hilflos mit den Schultern zuckte.
„Danke, das ist sehr lieb von Ihnen“, sprach Lady Eileen und trat in den Korridor. Die beiden Männer folgten ihr.
„Ich bin gleich zurück“, sagte William. „Schließ hinter mir die Tür ab.“
Dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür von außen.
Mit schnellen Bewegungen verriegelte Cedric das Türschloss.
Tief atmend lehnte er sich zurück und sah sich im Zimmer um. Seine Augen suchten nach einer Waffe, für den Fall, dass eine Verteidigung notwendig werden würde.
Wir sind doch in Schottland, da sollte es doch Schwerter und Dolche geben, überlegte er. In den Hollywoodfilmen hingen solche Waffen an den Wänden. Aber hier konnte er nichts erkennen.
In der hinteren Ecke seines Zimmers stand ein riesiger Schrank aus massivem Holz. Wenn irgendwo Waffen verstaut wurden, dann wohl in einem Schrank, vermutete er.
Cedric ging zum Kleiderschrank hinüber und öffnete die Tür. Der Schrank war ungewöhnlich groß, wohl mal geplant, um sehr breite und tiefe Koffer zu beherbergen, aber jetzt war er leer. Das ist kein Kleiderschrank, sondern ein kleines Schrankzimmer, dachte Cedric verwundert.
Er spähte in den leeren Kleiderschrank und suchte eine Waffe. Als er in der Dunkelheit nichts erkennen konnte, betrat er den Schrank und tastete mit seinen Händen die inneren Fächer entlang.
Cedric drehte sich um und wollte den Schrank wieder verlassen. Er verlor bei der engen Drehung leicht das Gleichgewicht. Um nicht zu stürzen, legte er eine Handfläche gegen die Wand, nahe an einer der Ecken.
Die gesamte verdammte Wand schwang nach innen, stieß gegen die Schulter von Cedric und ließ ihn nach vorne stürzen. Er fiel geradewegs in das klaffende schwarze Loch dahinter und kam auf Händen und Knien auf schmerzliche Weise zum Stillstand. Einen Augenblick lang begriff er nicht, was passiert war. Aber der deutliche Knall der hinter ihm zuschlagenden Wand klärte das Problem in Windeseile.
Er öffnete den Mund, um nach Hilfe zu rufen, erkannte aber rechtzeitig, dass er sich allein im Schlafzimmer befunden hatte.
Von dort konnte keine Hilfe kommen!
Kurz darauf ertönte ein unheilvolles Klicken irgendwo in der Wand selbst. Cedric schaffte es, auf die Beine zu kommen und stieß mit beiden Händen kräftig zu, da er das instinktive Empfinden hatte, das Klicken sei wichtig gewesen. Kurze Zeit später konnte er die Bedeutung in ihrer gesamten Tragweite erkennen:
Der Mechanismus, der für die drehbare Wand verantwortlich war, hatte sich verklemmt. Und so befand sich Cedric genau dort, wo er sich zuvor schon befunden hatte, alleine eingeschlossen in einer Wand!
Kapitel 7
7
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Cedric wusste genau, dass es keinen Sinn machte, wegen einer sich drehenden Wand zu kreischen. Aber er hätte es in diesem Augenblick trotzdem gemacht, wenn er sicher gewesen wäre, hierdurch nicht irgendwen oder irgendwas zu weiteren Nachforschungen zu veranlassen.
Zum Beispiel
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