Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
mit zwei glühenden Punkten in Augenhöhe bestand.
Plötzlich schlug die Farbe um in Schwarz, sodass man Lady Grizel kaum mehr sehen konnte.
Gleichzeitig entstand ein Grollen. Die Erde hob sich, wie bei der Entstehung eines Maulwurfhügels. Was jedoch zum Vorschein kam, war kein Tier, sondern eine Hand.
Die Hand eines Toten, den man erst vor wenigen Tagen hier beerdigt hatte.
Das Grollen wurde stärker und lauter!
Gespenstisches, gleißend helles Licht entstand über dem Grab. Die Luft war von wispernden Stimmen erfüllt. Bei den umliegenden Gräbern flimmerte die Luft, als wollten sich die Geister der dort liegenden Toten manifestieren.
Lady Grizel trat aus dem magischen Kreis.
Auf Cedric machte sie einen arg erschöpften Eindruck.
Genau auf der Linie des magischen Kreises stieg eine dünne Flammenwand hoch. Die Erde öffnete sich vollends und ließ den Toten frei. Dumpfe Laute drangen aus seiner Brust. Er wollte durch die Flammenwand, schreckte jedoch zurück, da Feuer für ihn tödlich war, offenbar auch dieses magische Feuer.
Lady Grizel atmete mehrmals tief durch, wie um neue Kraft zu schöpfen.
„Du bist ab jetzt mein Diener“, sagte sie leiernd zu dem Zombie, „ich habe das alte Ritual vollzogen, so, wie es überliefert wurde. Den Tod haben wir besiegt, die Schwarzen Mächte und ich. Energie sammelte ich, um sie an dich abzugeben. Jetzt bist du hier und musst mir gehorchen. Ich bin deine Herrin und du mein Sklave.“
Der Zombie verbeugte sich. Die Flammenwand fiel in sich zusammen und der Untote tappte auf Lady Grizel zu.
In Cedric krampfte sich alles zusammen. Er befürchtete, sich übergeben zu müssen.
Der gewaltige Zombie jagte ihm höllische Furcht ein. Grausig, wenn er überlegte, dass dies einmal ein Mensch gewesen war, der vor wenigen Tagen verstorben war.
Die beiden, Lady Grizel und der Untote, setzten sich in Bewegung.
Sie strebten dem Ausgang des Friedhofs zu.
Kapitel 9
9
__________
Cedric war wieder allein.
Er kauerte unschlüssig und schockiert hinter einem Busch.
Lady Grizel war mit ihrem Zombie verschwunden. Der Geist von Lady Drummond kam nicht zurück.
Er überlegte, was er nun tun sollte.
William! Ich brauche William Wallace! Jetzt und sofort, egal, wie stark er betrunken ist. Er brauchte jetzt ganz dringend jemanden, mit dem er sich besprechen konnte.
Cedric eilte durch den Park zurück zum Schloss. Er fand eine Treppe, die nach unten führte und meinte, es wäre dieselbe, auf der er das Schloss verlassen hatte.
Er schritt die Stufen hinab, öffnete eine schwere Kellertür und folgte dem Gang, der sich dahinter befand. Kurz darauf stand er vor einer recht stabil aussehenden Eichentür und betrachtete den Türgriff. In dieser Dunkelheit war er nicht mehr als ein dunkler Fleck und so nahm er ihn in die Hand und drückte ihn behutsam herunter.
Er hatte Glück, die Tür war nicht verschlossen. Cedric betrat einen kleinen Raum und konnte ein unheimliches Geräusch hören. Es klang wie ein Rufen, nein, eher wie ein Wimmern oder Jaulen, das aus einem Nebenraum zu hören war.
Diese Töne waren eindeutig nicht menschlich!
Sein Herz vollführte einen Extraschlag, als er weiter wie gelähmt dastand und sich dieses Wimmern genauer anhörte.
Was mochte sich in dem Raum dahinter verbergen?
Vorsichtig umfasste er den Griff und öffnete die Tür.
Was er nun in diesem Raum fand, war so grotesk und abnormal, dass es ihm sicher keine Menschenseele glauben würde. Durch das einfallende Mondlicht, das den Raum mit Licht überflutete, sah er ein zusammengekauertes wolfsähnliches Ding, das ihn anstarrte.
Bei näherer Betrachtung fiel ihm auf, dass dieses Wesen vor sich einen großen, blutigen Fleischberg liegen hatte. Diese Bestie stank erbärmlich nach Fäulnis.
Cedric wurde übel und hatte Angst, sich übergeben zu müssen. Er hielt sich eine Hand vor die Nase. Das Tier fixierte ihn mit schwarzen bösartigen Augen und knurrte. Seine langen, scharfen Zähne blitzten im fahlen Licht auf.
Voller Panik stolperte Cedric zurück.
Die Bestie sprang auf und setzte zu einem Sprung an.
Cedric schaffte es gerade noch rechtzeitig, die Tür von außen zu schließen, als das Ungeheuer mit seinem Körper gegen das Holz prallte.
Als einige Momente verstrichen waren, in denen Cedric tief atmete und seinen Pulsschlag beruhigte, fing das Kauen wieder an.
Jetzt wurde ihm so einiges bewusst!
Dieses wolfsähnliche Biest war für das grässliche Fauchen verantwortlich, dass er so
Weitere Kostenlose Bücher