Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
schon ein ganzes Stück gekommen, als er begriff, dass es sich um eine versteckte enge Wendeltreppe handelte, die in das Mauerwerk des Wachtturms eingebaut war.
Es ging immer weiter hinab, bald war an den Wänden das vertraute Muster grünen Schleims und Moder zu erkennen, woraus er schloss, dass er sich wieder unter der Erdoberfläche befand.
Eine Öffnung, die zu einem anderen Gang führte, erschien.
Aber er stieg weiter die Stufe hinab, weil sie so wirkte, als führte sie zu einem wesentlichen Punkt.
Dann leuchtete unten vom Fuß der Treppe ein blasses Licht herauf.
Er stellte die Kerze in eine Wandnische und legte den Rest des Weges auf Zehenspitzen zurück.
Etwa fünf Sekunden später trat er in einen gewaltigen Kellerraum und wusste, noch bevor er hinschaute, dass in seiner Mitte zwei Opfertische stehen würden und sich oben in der Wand eine vergitterte Öffnung befinden würde.
Die Vermutung war ein Volltreffer!
In der gegenüberliegenden Ecke bewegte sich plötzlich etwas. Für den Bruchteil einer Sekunde erwartete er das Erscheinen des grinsenden Butlers mit seinem Messer.
Cedric beschloss aber, sein Glück nicht herauszufordern, und schlüpfte leise zurück in den Gang. Nachdem er die Kerze geholt hatte, schlich er die Wendeltreppe wieder empor. Nach wenigen Metern war er bei der Öffnung, die ihm vorher aufgefallen war.
Er schlüpfte durch das Loch und befand sich in einem völlig dunklen Gang. Leise schlich er diesen entlang, bis er an seiner rechten Seite das vergitterte Loch erkannte, das den Blick in den Raum mit dem Altar ermöglichte.
Jetzt kannte er sich wieder aus!
Er krabbelte noch etwa fünfzig Schritte weiter, bis er die Rückseite des Schlafzimmerschrankes ertastete. Nachdem er am oberen Ende gedrückt hatte, öffnete sich der Drehmechanismus und gab den Weg frei.
Schnell schlüpfte er durch die Wand und atmete erleichtert aus, als er erkannte, dass er sich in seinem Schlafzimmer befand.
Langsam spürte er, dass die Anstrengungen der vergangenen Tage ihn sehr ermüdet hatten. Er beschloss daher, sich schlafen zu legen.
Aus der Erfahrung der letzten Nacht entschied er, auch diesmal angezogen zu bleiben. Wer weiß, was noch alles passieren würde?
Er legte sich auf sein weiches Bett und versuchte einzuschlafen. Unruhig wälzte er sich im Bett hin und her. Ständig überkam ihn aufs Neue ein eiskalter Schauer, der ihn immer wieder aus dem Schlaf aufschreckte.
Die Kälte rührte daher, dass die Bettdecke nicht mehr an ihrem eigentlichen Platz war. So auch jetzt wieder, als er zum x-ten Mal die Decke hochzog, die ihm erneut bis über die Füße heruntergerutscht war.
Genervt drehte er sich von einer Seite auf die andere, konnte aber nicht einschlafen.
Plötzlich spürte er, wie die Bettdecke ganz langsam – kaum merklich – von seinen Körper rutschte, besser gesagt, gezogen wurde. Er wollte die Bettdecke festhalten, als eine eisige Kälte seinen Körper ergriff und lähmte. Langsam kroch diese merkwürdige Kälte seinen gesamten Körper empor und verursachte eine Gänsehaut.
Er glaubte ein leises Atmen zu hören, das einen tiefen, leicht rasselnden Unterton hatte.
„Sie müssen aufwachen, Sir Cedric“, sprach eine Stimme, die aus der allertiefsten Gruft zu stammen schien, „die Hexe wird bald beginnen.“
Erschrocken riss Cedric die Augen auf und blickte in zwei feurig glühende Augen. Panisch holte er Luft und schrie, wie er noch nie in seinem Leben geschrien hatte!
Doch es kam kein Laut über seine Lippen!
Eine unsichtbare Hand hatte sich auf seinen Mund gelegt und den Schrei vollkommen erstickt. Die Hand schien aus reinen Nebelschwaden zu bestehen, so wie der Rest des Geistes auch, der auf dem Bett über Cedric kniete. Seine Wangen blähten sich mehrfach auf, doch er bekam keinen Ton heraus. Obwohl er die Hand kaum auf den Lippen spürte, wurde er unerbittlich auf das Bett hinabgedrückt.
„Nicht schreien, Sir Cedric“, sprach der Geist weiter. „Sie dürfen uns nicht hören.“
Er konnte sich nicht rühren, ganz so, als wenn der Geist ihn auf eine mentale Art unter Kontrolle hatte. Mit angstvoll aufgerissenen Augen sah er, dass der Geist wie der verwesende Leichnam einer Frau aussah, dessen Knochen und Sehnen deutlich durch die fahle, fast durchsichtige Haut schimmerten. An der körperlosen Gestalt hingen grüne Kleiderfetzen.
„Bleibt bitte still“, wiederholte der Geist mit seiner hohlen Stimme.
Oh mein Gott! Das kann doch nicht sein, dachte er, als er
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