Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
streichelte der Katze über den Kopf, die immer lauter schnurrte.
Die Katze schloss ihre Augen und genoss die Streicheleinheiten.
„Du bist eine sprechende Katze“, sagte Cedric. Er wusste nicht, ob dies eine Frage oder Feststellung war. Aber er hielt die Stille nicht länger aus.
„Stimmt“, antwortete die Katze und schien kein Interesse an einer Unterhaltung zu haben.
„Warum sprichst du?“, fragte Cedric neugierig.
„Weil ich es kann“, antwortete das Tier.
„Ich habe noch nie eine sprechende Katze kennengelernt. Hast du einen Namen?“
„Ich bin Bastet“, antwortete das Tier.
„Es freut mich. Ich heiße Cedric.“
„Ich weiß“, sagte die Katze schnurrend.
„Woher weißt du das?“
„Ramses schickt mich.“
„Du kennst den Pharao?“, fragte Cedric verwirrt.
„Natürlich! Ich komme aus Ägypten. Dort kennt jeder unseren Pharao, selbst die Katzen.“
„Du kommst aus Ägypten? War das nicht etwas weit für so kurze Katzenbeine?“
„Willst du mich beleidigen?“
„Äh.. nein. Natürlich nicht. Wie kommst du darauf?“, fragte Cedric erschrocken.
„Du hast gesagt, ich habe kurze Beine! Ich habe die schönsten und längsten Katzenbeine in Ägypten!“
„Entschuldigung, Bastet“, stammelte Cedric. „Du hast wirklich die schönsten Katzenbeine, die ich je gesehen habe.“
„Gut, kraul mich weiter. Ich wurde schon lange nicht mehr gestreichelt und gekrault.“
„Wie bist du aus Ägypten nach Germering gekommen?“
„Ich bin die Tochter des Sonnengottes Re und kann durch Zeit und Raum reisen, trotz meiner kurzen Katzenbeine!“
„Du hast schöne Beine.“
„Kraul mich fester.“
„Ja.“
Das Fell von Bastet fühlte sich weich und samtig an.
„Warum schickt dich Ramses?“
„Ach ja, ich vergaß. Du hast mich mit der Kraulerei abgelenkt.“
„Du wolltest, dass ich dich kraule.“
„Stimmt. Du darfst jetzt aufhören“, sagte Bastet.
Cedric zog seine Hand zurück und blickte die Katze neugierig an.
„Ramses erwartet dich in der Abtei St. Laurentius. Es wird Zeit für das zweite Spiel. Du sollst kommen und eine Tafel aus der Truhe ziehen.“
Cedric spürte, wie sein Körper von einer Unruhe erfasst wurde. Sein Herzschlag beschleunigte sich, kalter Schweiß bildete sich auf seiner Haut. Seine Nackenhaare stellten sich auf und es bildete sich eine Gänsehaut.
„Okay“, stammelte er, als er die fragenden Blicke der Katze spürte. „Wie kommen wir in die Abtei? Nehmen wir mein Fahrrad?“
„Schließ deine Augen“, schnurrte Bastet leise.
Cedric gehorchte. Er spürte plötzlich, wie sein Körper von einer durchdringenden Kälte durchströmt wurde. Es fühlte sich an, als würde er schweben, völlig frei von aller Schwerkraft. Er wollte die Augen öffnen, schaffte es jedoch nicht.
Dann spürte er, wie er auf einem kalten Stein saß.
„Du kannst aufhören, Bastet zu streicheln“, sprach die hoheitsvolle Stimme von Ramses. Cedric öffnete seine Augen und erkannte, dass er sich im Inneren der Abtei St. Laurentius befand. Zu seinen Füßen lag die Katze Bastet und schnurrte laut.
„Können wir endlich beginnen?“, erklang die unangenehme Stimme von Chimay aus dem hinteren Teil der Abtei.
„Bist du bereit, Cedric?“, fragte der Pharao.
„Habe ich eine andere Wahl?“
„Nein!“
„Dann bin ich bereit“, sagte Cedric mit fester Stimme.
Der Pharao nickte und hob seine beiden Hände.
„
Das zweite Spiel möge beginnen
!“
Die Stimme von Ramses ließ den Raum erbeben. Es bildete sich ein schwarzer Nebel, der alles einhüllte.
Cedric erkannte, wie sich die goldene Truhe vor seinen Augen materialisierte. Durch ihr Erscheinen erstrahlte der gesamte Raum. Er spürte wieder das Heilige, das von dieser Truhe aus Akazienholz ausging.
„Komm her und greif hinein“, sprach der Pharao. „Du kennst ja bereits das Prozedere.“
Cedric schritt langsam auf die Truhe zu und griff in die Öffnung. Sein Körper wurde von Wärme und Liebe durchdrungen.
Seine Finger spürten wieder die große Menge kleiner Steintafeln. Er wühlte etwas und zog dann wahllos eine Tafel heraus.
Diese reichte er dem Pharao, der die Schriftzüge darauf laut vorlas:
Truman
Missouri, USA
Oktober 1865
Der Dämon Chimay nickte zustimmend mit dem Kopf.
„Ich freue mich darauf, Cedric“, sagte der Dämon fauchend. „Lass uns Cowboy und Indianer spielen. Der Wilde Westen wird mir gefallen!“
Dann wedelte er mit seinen Händen und verschwand.
„Hast du den Ort und
Weitere Kostenlose Bücher