Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
würde?
Nein, wohl eher nicht. Er hatte ja Michelle und Eileen.
Ob Fabian echt Lust hatte, mit ihr weggehen zu wollen?
Unsicher schaute Laura zu ihm rüber. Es würde das erste Mal sein, dass sie mit einem Jungen etwas unternahm, der sie nicht nur als Kumpel betrachtete. Sie gab sich einen Ruck und beschloss, die Einladung von Fabian anzunehmen.
So langsam gefiel ihr die Party.
Bisher hatte sie mit fast allen Jungs schon mehrmals getanzt. Nur Cedric hatte sich bisher noch nicht weiter um sie gekümmert.
Er wollte doch mit ihr reden?
Immer, wenn sie zu ihm hinüberschaute, hing Michelle an seinem Hals.
Nicht auszuhalten, wie diese eingebildete Ziege ihn anhimmelte. Immerzu lächelte sie und strahlte ihn mit ihren blauen Augen an.
Es war Laura ein Rätsel, dass Michelle die Augen überhaupt noch öffnen konnte, bei den Schichten Schminke, die sie sich auf die Augenlider gespachtelt hatte.
Ob Cedric mich aufregender finden würde, wenn ich mir die Haare blond färben ließe, so wie Michelle?
Vielleicht sollte ich mich auch mehr schminken?
Wie wohl Eileen, die andere Freundin von Cedric, aussieht?
Entschlossen ging Laura zu Fabian und verabredete sich mit ihm für den nächsten Samstag. Dann stürzte sie sich wieder auf die Tanzfläche und flirtete heftig mit den Jungs.
Sie schien wohl heute eine besondere Ausstrahlung zu haben, denn immer mehr Jungs interessierten sich plötzlich für sie.
Nur Cedric nicht!
Feindselig starrte sie zu ihm hinüber. Es lief gerade ein langsamer Schmusesong und er tanzte eng umschlungen mit Michelle. Sein Kinn berührte ihre goldenen Locken, mit seiner Hand streichelte er über ihre Designerjeans in Höhe der Pobacken.
Laura spürte, wie ihr Magen sich zusammenkrampfte.
Sie hasste die Dumpfbacke Michelle!
Sie hasste Cedric mit seinen vielen Freundinnen!
Zum Glück kam in diesem Moment ihre Mutter nach Hause.
„Hallo, ihr Lieben. Die Fete ist zu Ende“, rief sie in das Wohnzimmer. „Es ist bald ein Uhr. Du lieber Herrgott! Hier sieht es ja furchtbar aus. Laura, am besten bittest du ein paar deiner Freunde, dir noch beim Aufräumen zu helfen.“
Eilig schaltete Laura die Deckenlampe an. Michelle und Cedric fuhren auseinander und blinzelten verstört in das grelle Licht.
„Komm, Cedric, fass mal mit an!“, rief Laura energisch. Mit innerer Genugtuung sah sie, wie Cedric Michelle zur Seite schob und ihr sofort zur Hand ging.
Michelle verabschiedete sich, weil sie angeblich gegen ein Uhr zu Hause sein musste. Vor der Haustür blickten sich die beiden Mädchen in die Augen. Es wirkte wie ein Duell und die Zielscheibe war Cedric.
„Danke für die Einladung“, flötete Michelle. „Ich habe mich prima unterhalten.“
„Ach ja, du hast dich unterhalten?“, antwortete Laura und machte ein gespielt verwirrtes Gesicht. „Mir ist gar nicht aufgefallen, dass jemand mit dir geredet hat.“
„Das lag wohl daran, dass mich Cedric ständig für sich allein haben wollte. Er sorgte dafür, dass mir keine anderen Jungs zu nahe kamen. Er ist ja so eifersüchtig“, sprach sie boshaft, aber gleichzeitig auch honigsüß.
„Ich fand, er wirkte eher traurig“, erwiderte Laura.
„Warum denn traurig?“
„Seine Freundin Eileen konnte heute leider nicht kommen“, flötete diesmal Laura gehässig.
„Eileen? Wer ist das denn?“, fragte Michelle und zog eine der stark geschminkten Augenbrauen in die Höhe.
„Er hat dir nichts von Eileen erzählt?“
„Nein!“
„Oh, dann habe ich mich wohl verplappert. Er wollte es dir wohl selbst sagen“, sagte Laura, grinste nochmals boshaft, drehte sich dann um und ging lächelnd zurück ins Wohnzimmer.
Die meisten anderen Gäste schlossen sich Michelle an und verabschiedeten sich. Nur wenige blieben und halfen Laura und Cedric beim Aufräumen.
Plötzlich glitt Laura ein Teller aus der Hand. Er knallte in das Spülbecken und zerbrach. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie sich beim Einsammeln der Scherben zu allem Überfluss auch noch in den Finger schnitt. Endlich hatte sie einen Vorwand, all den Gefühlen, die sich in ihr angestaut hatten, freien Lauf zu lassen. Tränen schossen ihr in die Augen. Mechanisch ließ sie kaltes Wasser über die kleine Wunde laufen.
„Oh, verdammt“, jammerte sie, „das tut so weh.“
Ein kleiner Tropfen Blut fiel in die Spüle.
Cedric sprang auf und trat neben sie. Er streichelte sanft über ihre Hand, sah die Tränen in ihren Augen, nahm ihren verletzten Finger in den Mund und berührte
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