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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Lungen gezogen wurde.
    Cedric zitterte vor Angst und Schrecken!
    Er stand völlig starr hinter der Holzwand und konnte sich nicht abwenden von dem grässlichen Anblick. Als der Soldat mit dem Lasso nahe der Scheune hielt, konnte er sogar die Stimmen hören.
    „Halt. Bitte nicht“, flehte der junge Mann.
    „Dein Alter wollte den Captain abschießen“, fauchte der Soldat zurück. „Der Sergeant hat mir befohlen, dich fertigzumachen, du Hundesohn. Ich führ nur den Befehl aus!“
    „Bitte nicht“, stöhnte der junge Mann, zitterte und rang mühsam nach Luft.
    „Du winselst“, sagte der Soldat zynisch und lachte heiser. „Mir ist es scheißegal. Geh doch vor die Hunde!“
    Dann ritt er wieder an und verschwand aus dem Blickwinkel von Cedric.
    Plötzlich begannen Häuser zu brennen.
    Schwaden von Rauch zogen über die Stadt hinweg. Jaulend lief ein Hund über die Straße und bellte kläglich. Es fielen erneut Schüsse. Menschen stürzten aus ihren brennenden Häusern und flohen an den Stadtrand, wo sie sich zusammenrotteten. Soldaten jagten über die Felder und warfen Feuer in die Schuppen. Blasse Flammen schlugen hoch und breiteten sich auf den Feldern aus, vernichteten die Ernte.
    Cedric blickte die Straße hinauf und sah, wie die Yankees sich vor dem großen Saloon zusammenrotteten.
    Grauer Rauch wehte über der Straße. Auf den Feldern wütete das Feuer. Die Sonne stand schon tief über Missouri.
    Dann konnte er sehen, wie mehrere Yankees mit gefesselten Männern zum Saloon kamen. Es waren vier Männer aus dieser Stadt, die erbittert Widerstand geleistet hatten.
    Unwillkürlich wich er etwas zurück und starrte wie gebannt zum Saloon. Deutlich erkannte er den Captain zwischen den Soldaten.
    Roter Sonnenschein fiel über die Dächer der Häuser und brachte noch einmal große Hitze in die Stadt. Lange Schatten krochen über die Straße.
    Cedric sah zum Saloon, wo die Gefangenen in Reihe standen. Der Captain sprach zu ihnen, doch er konnte die Worte nicht verstehen.
    Der Sergeant brüllte laut Befehle.
    Die Soldaten zerrten die vier Männer zu einem Mietstall neben den Saloon. Das Stalltor war ein großes, dunkel gähnendes Loch. Zwei Soldaten holten vier Pferde aus dem Stall, brachten die ungesattelten Tiere unter den Holzpfosten, der weit über dem Stalltor hervorragte und an dem eine Winde befestigt war. Einer der Soldaten warf einen Strick über den Balken, zog ihn stramm und knüpfte eine Schlinge.
    Reglos stand der Captain neben dem Tor und sah hoch. Die Schlinge baumelte herunter und bewegte sich im Abendwind.
    Die vier Gefangenen wurden auf die sattellosen Pferde gehoben.
    Voller Entsetzen begriff Cedric, was geschehen sollte.
    Das waren die Nachwehen eines Krieges!
    Cedric hatte in der Schule viel über den Krieg gelernt. Immer wieder wurden entsetzliche Gräueltaten von Menschen begangen. Aber in der Schule davon zu hören, mit dem Banknachbarn darüber zu reden, war etwas anderes als das, was jetzt geschehen sollte.
    Draußen wurden wieder Befehle gebrüllt.
    Cedric erschauerte. Sein Gesicht war nass, eine erstarrte Landschaft der Gefühle. Das Gewehr rutschte ihm aus der Hand und polterte auf den Bretterboden. Das harte Geräusch ließ ihn zu sich kommen.
    Ein lauter Schrei dröhnte durch die Straßen der Stadt.
    Er zuckte zusammen.
    Der Erste der vier Männer hing schlaff und tot am Strick. Das sattellose Pferd war bis zum nächsten Haus gelaufen und dort von einem Yankee aufgehalten worden. Gerade holte ein Soldat den leblosen Mann herunter und löste die Schlinge. Zwei andere Soldaten brachten den zweiten Gefangenen auf dem Pferd sitzend unter die Schlinge.
    Voller Grauen stöhnte Cedric auf.
    Das war das grausame Gesetz eines noch grausameren Krieges. So war die Strafe für Widerstand und nicht anders hätte der Süden seine Feinde gerichtet.
    „Nein!“, flüsterte Cedric mit aufgewühlter Stimme. „Nein, bitte nicht!“
    Doch schon befand sich der zweite Gefangen unter dem mörderischen Strick. Schon wurde auch ihm die Schlinge um den Hals gelegt.
    Cedric konnte deutlich das Gesicht des Mannes sehen. Er war noch jung, nicht älter als er selbst. Aus seinen Augen tropften Tränen.
    Cedric konnte das alles nicht verstehen.
    Er ist doch fast noch ein Kind.
    Wie im Traum hob Cedric das Gewehr und richtete es durch eine kleine Öffnung in der Scheunentür.
    Niemand sah herüber. Die Yankees hielten Waffen in den Händen, aber sie kehrten Cedric den Rücken zu. Rauch wallte von den Feldern

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