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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Onyx-Ringe, der verdammte Amtsstab, der rhythmisch gegen eine runde Schulter tippte. »Im Namen des Abtrünnigen, was macht Ihr denn hier, Beaufsichtiger?«
    Karos Invictad seufzte. »Ich teile Euren Unmut, Kanzler.«
    Triban Gnol trat ins Zimmer, ging um seinen Schreibtisch herum und setzte sich. »Ich gehe davon aus, dass Ihr die Stadt bestens unter Kontrolle …«
    »Wo ist Bruthen Trana?«
    Der Kanzler schürzte die Lippen. »Ich habe keine Zeit für so etwas. Beruhigt Euch - Bruthen Trana ist nicht mehr in Letheras.«
    »Wo ist er hingegangen? Welche Straße hat er genommen? Wie lange ist er schon weg? Wie groß ist seine Eskorte?«
    Seufzend lehnte Triban Gnol sich zurück, senkte den Blick auf seine Hände, die mit den Handflächen nach unten auf der Schreibtischplatte ruhten. »Euer Verlangen nach Rache gefährdet Eure Verantwortlichkeiten - nämlich für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu sorgen, Beaufsichtiger. Ihr müsst ein wenig Abstand gewinnen, ein paar Mal tief durchatmen …«
    Das Zepter landete krachend auf der Schreibtischplatte, genau zwischen den Händen des Kanzlers. Triban Gnol zuckte angstvoll zurück.
    Karos Invictad beugte sich nach vorn über den Schreibtisch. Er versuchte, eine beeindruckende, drohende Haltung einzunehmen, doch leider gelang ihm das nicht. Dazu war er einfach zu klein. Schweiß glänzte auf seiner Stirn, einzelne Tropfen glitzerten auf seiner Nase und beiderseits der zu vollen Lippen. »Du gönnerhaftes Stück Scheiße«, flüsterte der Beaufsichtiger. »Ich habe die Erlaubnis bekommen, Tiste Edur zur Strecke zu bringen. Ich habe die Erlaubnis bekommen, Verhaftungen durchzuführen. Ich wollte den K’risnan, der Bruthen Trana begleitet hat, und musste feststellen, dass er sich dank Hannan Mosag und dieser verdammten Invasion aus dem Westen außerhalb meiner Reichweite befindet. Na schön. Er kann warten, bis der Ärger vorbei ist. Aber Bruthen Trana … nein, das werde ich nicht zurückstellen. Ich will ihn haben. Ich will ihn haben!«
    »Er ist entfernt worden, Beaufsichtiger, und nein, wir haben keine Informationen darüber, wann oder auf welcher Straße oder mit welchem Schiff er aufgebrochen ist. Er ist fort. Wird er zurückkehren? Ich nehme es an, und wenn dieser Zeitpunkt kommt, gehört er natürlich Euch. Aber in der Zwischenzeit, Karos, sehen wir uns weitaus wichtigeren Angelegenheiten gegenüber. Ich habe vier Armeen, die sich westlich der Stadt sammeln, und deren Sold jetzt zwei Wochen überfällig ist. Warum? Weil es der Staatskasse an Münzen mangelt. Und zur gleichen Zeit kleidet Ihr - und Eure bevorzugten Agenten - die Wände Eurer neuen Güter mit Beutegut aus, zur gleichen Zeit übernehmt Ihr die Kontrolle über ein beschlagnahmtes Unternehmen nach dem anderen. Sagt mir, Beaufsichtiger, wie sieht es in der Schatzkammer der Patriotisten in diesen Tagen aus? Abzüglich des Beuteguts?« Der Kanzler stand von seinem Stuhl auf, um den Vorteil auszunutzen, den ihm seine Größe bot, und sah mit grimmiger Befriedigung den kleinen Mann einen Schritt zurücktreten. Jetzt war es Triban Gnol, der sich über den Tisch beugte. »Wir haben eine Krise! Die Drohung des finanziellen Ruins schwebt über uns allen - und Ihr steht hier und ärgert Euch über einen barbarischen Tiste Edur!« Er machte eine Schau daraus, mühsam seine Wut zu unterdrücken, und fügte dann hinzu: »Ich habe zunehmend verzweifeltere Sendschreiben des Freiheitskonsortiums erhalten, von Rautos Hivanar - dem reichsten Mann des Imperiums - persönlich. Sendschreiben, Beaufsichtiger, in denen ich beschworen werde, Euch herbeizuzitieren - so sei es, Ihr seid jetzt hier, und Ihr werdet mir meine Fragen beantworten! Und wenn Eure Antworten mich nicht zufriedenstellen, dann werden sie auch Rautos Hivanar nicht zufriedenstellen, das versichere ich Euch!«
    Karos Invictad lachte höhnisch. »Hivanar. Der alte Narr ist senil geworden. Er beschäftigt sich zwanghaft mit einer Handvoll Artefakte, die am Flussufer ausgegraben wurden. Habt Ihr ihn in letzter Zeit gesehen? Er hat so viel Gewicht verloren, dass seine Haut ihm um die Knochen schlottert.«
    »Vielleicht seid Ihr der Grund für seine Sorgen, Beaufsichtiger …«
    »Wohl kaum.«
    »Rautos hat mir zu verstehen gegeben, dass Ihr von seinen Ressourcen … übermäßig Gebrauch gemacht hättet. Er vermutet mittlerweile, dass Ihr sein Geld benutzt, um die gesamte Organisation der Patriotisten zu bezahlen.«
    »Das tue ich, und das werde ich auch

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