Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
wahnsinnig - und dass die einzige Antwort auf diesen Wahnsinn eine Gesichtsbemalung ist, die ein Lachen darstellt. Wilde haben manchmal merkwürdige Ideen.«
»Ein Gott…«
Triban Gnol riskierte einen Seitenblick auf Hannan Mosag. Das Gesicht des Hexenkönigs - der Rhulad beobachtete - war verschlossen. Irgendetwas daran weckte einen Wurm des Unbehagens im Bauch des Kanzlers.
»Ich werde einen Gott töten …«
»Es gibt keinen Grund, etwas anderes anzunehmen«, sagte Triban Gnol mit ruhiger, zuversichtlicher Stimme. »Es wird zur rechten Zeit dazu dienen, Eure eigene Göttlichkeit zu verkünden.«
Rhulads Augen weiteten sich.
»Ihr seid unsterblich«, murmelte der Kanzler, »das ist unbestritten. Werdet Ihr verehrt? Oh ja, von jedem Bürger dieses Imperiums. Ihr seid zu bescheiden, oh ja, um das zu verkünden, was für uns alle offensichtlich ist. Aber wenn Ihr über Icariums zerstörtem Körper steht, dann wird das Verkündigung genug sein, könnte ich mir vorstellen.«
»Göttlichkeit. Ein Gott.«
»Ja, Majestät. Ganz gewiss. Ich habe der Gilde der Bildhauer Anweisungen erteilt, und ihre besten Künstler haben bereits mit der Arbeit begonnen. Wir werden das Ende der Kämpfe auf überaus angemessene, überaus ruhmreiche Weise verkünden.«
»Ihr seid in der Tat weise«, sagte Rhulad und ließ sich langsam wieder zurücksinken. »Ja, weise.«
Triban Gnol verbeugte sich, ohne dem säuerlichen Knurren Hannan Mosags Beachtung zu schenken. Oh, Ceda, du gehörst jetzt mir, und ich werde dich benutzen. Dich und deine widerlichen Edur. Oh ja. Er heftete seinen Blick auf seine Hände, die so gelassen gefaltet auf der Schließe seines Gürtels ruhten. »Majestät, unseren Armeen müssen Befehle erteilt werden. Der Ceda und ich, wir müssen die Einteilung der Magier und K’risnan besprechen.«
»Ja, natürlich. Geht jetzt. Ihr alle. Kümmert euch um eure Aufgaben.«
Hinter seinem Rücken gestikulierend, ging Triban Gnol rückwärts, den Kopf immer noch gesenkt, den Blick auf den Boden mit seinen Marmorsplittern und Staubstreifen gerichtet.
Er konnte hören, wie Hanan Mosag und sein Gefolge aus Monstrositäten sich auf die Türen zuschleppten wie riesige Kröten auf Wanderschaft. Der Vergleich ließ ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.
Draußen auf dem Korridor dreht Triban Gnol sich um und musterte Hannan Mosag, während die Türen sich hinter ihnen schlossen. Doch der Ceda watschelte weiter, seine Kröten im Schlepptau.
»Hannan Mosag«, rief der Kanzler. »Du und ich, wir beide haben …«
»Spar dir deinen Scheiß für Rhulad«, schnappte der Ceda.
»Er wird nicht erfreut sein, wenn er von deinem Mangel an Bereitschaft zur Zusammenarbeit hört.«
»Flatter davon mit deiner Zunge, Gnol. Der Verdruss, der noch kommen wird, wird dein erbärmliches Geblöke ersticken, da bin ich mir sicher.«
»Was meinst du damit?«
Aber Hannan Mosag gab keine Antwort.
Triban Gnol schaute zu, wie sie in einen Seitengang abbogen und dadurch aus seinem Blickfeld verschwanden. Ja, ich werde mich um dich kümmern, Ceda, und zwar mit großer Befriedigung. »Sirryn, versammle dein Gefolge im Innenhof, und mach dich binnen eines Glockenschlags auf den Weg. Und nimm diese Magier mit.«
»Ja, Herr.«
Der Kanzler blieb, wo er war, bis auch sie verschwunden waren, dann machte er sich höchst zufrieden zu seinem Arbeitszimmer auf. Allerdings wollte der Wurm des Unbehagens nicht aufhören, tief in seinem Innern an ihm zu nagen. Er würde darüber nachdenken müssen - schließlich war es zu gefährlich, solche Instinkte einfach nicht zu beachten. Aber das hatte Zeit. Zunächst einmal war es wichtig, sich unverzüglich zu belohnen, und deshalb ließ er der Woge der Genugtuung freien Lauf. Alles entwickelte sich prächtig - die Tatsache, dass der Imperator selbst das endgültige Ziel der Fremden war, versüßte das Szenario nur noch. Die Tiste Edur würden natürlich standhalten, um ihren Imperator zu verteidigen - oh, ja, das würden sie gewiss.
Doch … Rhulads eigene Brüder, damals, am Tag der Thronbesteigung. Der Wurm wand sich, und im Gesicht des Kanzlers begann ein Muskel zu zucken. Er beschleunigte seine Schritte, sehnte sich nach der Zuflucht, die sein Arbeitszimmer bot.
Und musste feststellen, dass ihn dort schon jemand erwartete.
Triban Gnol blieb im Türrahmen stehen, überrascht und verwirrt vom Anblick des Mannes, der an einer Seite des großen Schreibtischs stand. Das karmesinrote Seidengewand, die
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