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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Stille, in der Triban Gnol nichts außer seinem Herzen hören konnte, das heftig gegen seine Rippen pochte. Hannan Mosag hatte gerade einen schrecklichen Fehler gemacht, war seiner Aufgeblasenheit zum Opfer gefallen. Er hatte versucht, sein Wissen als ein Mittel zu benutzen, wieder an die Seite des Imperators zurückzukriechen. Aber der Versuch war …so ungeschickt gewesen.
    »Sag mir, warum das unser Geheimnis bleiben muss.« Rhulads Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern.
    »Majestät, diese Sache geht nur die Tiste Edur etwas an.«
    »Warum?«
    Oh. Weil, teurer Imperator, diese Malazaner deinetwegen kommen. Triban Gnol räusperte sich und verschränkte die Hände oberhalb des Gürtels seiner Robe. »Das ist nicht nötig«, sagte er so sanft, wie er konnte. »Ich bin nicht so provinzlerisch, wie Hannan Mosag gerne glauben möchte. Imperator, Eure Flotten sind aufgebrochen, um auf der ganzen Welt nach Meisterkämpfern zu suchen, und sie haben auf diese Weise auch tatsächlich die besten, fähigsten Kämpfer aus etlichen Völkern gefunden. Sie konnten allerdings nicht vorhersehen, dass ein ganzes Imperium sich zum Meisterkämpfer ausrufen würde. Und sich Euch entgegenstellen würde, Majestät. Unsere Berichte haben eindeutig gezeigt«, fügte er hinzu, »dass der Feind sich an einer Stelle sammeln wird - hier, in Letheras, in dieser Stadt.« Er blickte Hannan Mosag an, während er hinzufügte: »Sie kommen - und ja, Ceda, ich sehe die Wahrheit klar und deutlich in deinem Gesicht - sie haben es auf den Imperator der Tausend Tode abgesehen. Aber, ach, ich erwarte nicht, dass sie ihn mit immer nur einem Soldaten herausfordern werden.«
    Rhulad schien auf seinem Thron zusammengeschrumpft zu sein. Seine blutunterlaufenen Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. »Sie müssen aufgehalten werden«, zischte er. Seine Stimme zitterte. »Ihr müsst sie aufhalten. Du, Hannan Mosag! Und du, Kanzler! Unsere Armeen müssen sie aufhalten!«
    »Und das werden wir«, sagte Triban Gnol und verbeugte sich erneut; als er sich wieder aufrichtete, wandte er sich an den Ceda. »Hannan Mosag, trotz all unserer … Streitigkeiten brauchst du nicht einen Augenblick lang zu fürchten, dass wir Letherii unseren Imperator diesen fremden Hunden überlassen werden. Wir müssen uns zusammentun, du und ich, und alles, was wir haben, zusammenbringen und so diese Malazaner auslöschen. Solch eine Dreistigkeit muss bestraft werden. Gründlich. Wirklich vereint können die Tiste Edur und die Letherii nicht besiegt werden.«
    »Ja«, sagte Rhulad. »Das stimmt. Stellt die Armeen in einer ununterbrochenen Linie außerhalb der Stadt auf- es ist doch wohl offensichtlich, oder, dass sie nicht zahlreich genug sind, um sich mit so etwas anzulegen.«
    »Majestät«, erlaubte sich Triban Gnol einzuwenden, »vielleicht wäre es dennoch am besten, ein kleines Stück vorzurücken. Gen Westen. Auf diese Weise können wir, falls es notwendig werden sollte, unsere Reserven sammeln - nur für den Fall, dass die Malazaner doch an einer Stelle durchbrechen. Zwei Verteidigungslinien, Majestät, um sicherzugehen.«
    »Ja«, sagte Rhulad, »diese Strategie ist vernünftig. Wie weit sind diese Malazaner noch weg? Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Wochen«, sagte Triban Gnol.
    »Gut. Das ist gut. Ja, das müssen wir tun. All das, was du gesagt hast. Ceda! Du wirst dich mit deinen vier K’risnan dem Kanzler unterstellen …«
    »Majestät, er ist kein militärischer Befehlshaber …«
    »Sei still! Du hast meinen Willen gehört, Hannan Mosag. Widersetze dich mir noch einmal, und ich lasse dich auspeitschen.«
    Die Drohung schien Hannan Mosag nicht sonderlich zu beeindrucken. Warum sollte sie es auch, angesichts seines zerstörten Körpers? Ganz offensichtlich hatte der Ceda - der einstige Hexenkönig - Erfahrung mit Schmerz; tatsächlich schien es manchmal so, als würde die tödliche Magie, die durch ihn hindurchfloss, Schmerzen in Ekstase verwandeln und heißes Feuer in Hannan Mosags Augen auflodern lassen.
    Triban Gnol wandte sich noch einmal an den Imperator. »Majestät, wir werden Euch beschützen.« Er zögerte, gerade lange genug, und hob dann eine Hand, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen. »Imperator, ich frage mich, ob es nicht am besten wäre, mit den Kämpfen zu beginnen? Und zwar bald. Die bloße Anwesenheit der Meisterkämpfer bedeutet für meine Wachen Ablenkung und Ärgernis. Es hat Gewalttätigkeiten gegeben, und die Ungeduld nimmt von Tag zu

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