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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Himmel, der Nacht.
    »Es tut mir leid«, sagte Nimander.
    »Ich glaube, diese Entschuldigung solltest du dir für Phaed aufsparen, meinst du nicht auch?«
    »Es tut mir leid«, wiederholte er und blickte sie bei diesen und den folgenden Worten fest an, »dass sie nicht tot ist.«
    Sie zog ihre Hände weg, so dass sich seine Wangen plötzlich kalt anfühlten.
    »Warte einen Moment«, sagte Withal. Er trat ans Fußende des Betts und bückte sich, um etwas aufzuheben. Etwas Glänzendes, Geschliffenes. Ihr Messer. »Nun«, murmelte er, »ich frage mich, wem von euch beiden dieses Spielzeug gehört?«
    »Nimander trägt seins noch am Gürtel«, sagte Sandalath. Dann drehte sie sich um und starrte auf Phaed hinunter.
    Einen Augenblick später meldete Withal sich grummelnd wieder zu Wort. »Sie ist schon immer eine hasserfüllte kleine Schlange gewesen, wenn du in der Nähe warst, Sand. Aber so was?« Er sah Nimander an. »Hast du gerade meiner Frau das Leben gerettet? Ich glaube, das hast du getan.« Und dann kam er näher, aber in seinem Gesicht spiegelte sich nichts von dem Entsetzen, das Sandalath gezeigt hatte. Nein, sein Gesichtsausdruck war hart … und wurde dann langsam weicher. »Bei den Göttern hienieden, Nimander, du hast gewusst, dass das passieren würde, stimmt’s? Wie lange schon? Wann hast du das letzte Mal geschlafen?« Er starrte ihn einen Augenblick länger an, drehte sich dann um. »Mach Platz, Sand. Ich glaube, ich muss das zu Ende bringen, was Nimander angefangen hat…«
    »Nein!«, fauchte seine Frau.
    »Sie wird es wieder versuchen.«
    »Das ist mir klar, du dummer Ochse! Glaubst du etwa, ich hätte den mit Reißzähnen bestückten Rachen nicht gesehen, der Phaeds Seele ist? Hör zu, es gibt eine Lösung …«
    »Ja, ihr den dürren Hals umzudrehen …«
    »Wir lassen sie beide hier. Auf dieser Insel. Wir segeln morgen ohne sie fort. Withal - Mann …«
    »Und wenn sie sich erholt - Kreaturen wie die da erholen sich immer -, wird sie das verdammte Messer nehmen und mit Nimander tun, was sie mit dir machen wollte. Er hat dir das Leben gerettet, und ich werde ihn nicht im Stich lassen …«
    »Sie wird ihn nicht töten«, sagte Sandalath. »Du verstehst das nicht. Sie kann es nicht. Ohne ihn wäre sie wahrhaft allein, und das kann sie nicht ertragen - es würde sie wahnsinnig machen …«
    »Wahnsinnig, ja, so wahnsinnig, dass sie mit dem Messer auf Nimander losgehen würde - auf denjenigen, der sie verraten hat.«
    »Nein.«
    »Bist du dir so sicher, Weib? Vertraust du so sehr darauf, den Geist einer Wahnsinnigen zu verstehen, dass du Nimander und sie hier zurücklassen würdest?«
    »Ihre Arme sind gebrochen, Mann.«
    »Gebrochene Knochen kann man heilen. Ein Messer im Auge nicht.«
    »Sie wird ihn nicht anrühren.«
    »Sand …«
    Nimander mischte sich ein. »Sie wird mich nicht anrühren.«
    Withal sah ihm in die Augen. »Fängst du jetzt auch noch damit an?«
    »Ihr müsst uns hierlassen«, sagte Nimander - und zuckte beim Klang seiner eigenen Stimme zusammen. So schwach, so nutzlos. Er war kein Anomander Rake. Kein Silchas Ruin. Andarist hatte einen Fehler gemacht, als er ihm vertraut und ihn ausgewählt hatte, die anderen anzuführen. »Wir können nicht mit euch kommen. Auf der Silanda. Wir ertragen es nicht, das Schiff noch länger zu sehen. Schafft es weg, bitte, schafft sie weg!«
    Oh, zu viele Schreie in dieser Nacht, in diesem Zimmer. Mehr Fragen von draußen, die zunehmend beunruhigt klangen.
    Sandalath drehte sich um, zog sich ein Gewand über - sie war, wie Nimander plötzlich klar wurde, die ganze Zeit nackt gewesen - eine Frau mit matronenhaften Gaben, dem Körper einer Frau, die Kinder geboren hat, einem Körper, von dem junge Männer träumen. Und gibt es vielleicht Frauen, die vielleicht Mütter sind, die vielleicht Geliebte sind… für einen wie mich? Halt, sie ist tot - nachdem sie ihr Gewand angezogen hatte, ging Sandalath zur Tür, entriegelte sie rasch und schlüpfte nach draußen, zog die Tür hinter sich zu. Mehr Stimmen im Korridor.
    Withal starrte auf Phaed hinunter, die aufgehört hatte zu husten, vor Schmerzen zu wimmern, stoßweise zu weinen. »Dies ist nicht dein Verbrechen, Nimander.«
    Was?
    Withal bückte sich und packte Phaed an den Oberarmen. Sie schrie auf.
    »Tu es nicht«, sagte Nimander. »Nicht dein Verbrechen.«
    »Sie wird dich verlassen, Withal. Wenn du das tust, wird sie dich verlassen.«
    Er starrte Nimander an, stieß Phaed dann zurück auf den

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